Donnersbergkreis Werk in Ruanda als großes Ziel

Mit Filmbeiträgen informierte die Rockenhausener Firma Rema bei der Charity-Gala die rund 60 Gäste über ihre Pläne in Ruanda.
Mit Filmbeiträgen informierte die Rockenhausener Firma Rema bei der Charity-Gala die rund 60 Gäste über ihre Pläne in Ruanda.

„Es ist eine Idee, die hundert Mal größer ist als man selbst!“: Mit diesen Worten würdigte Ruandas Botschafter Igor Cèsar bei der ersten Charity-Gala zugunsten des Projekts „Machining for Rwanda’s future“ das Engagement der Rockenhausener Firma Rema Fertigungstechnik für das ostafrikanische Land. Rund 60 Gäste unterstützten mit ihrer Teilnahme in der Donnersberghalle die Bemühungen des Unternehmens, beim Aufbau des Industriesektors mitzuhelfen.

„’Unendlichkeit’ bedeutet der Name Ruandas. Und Unendlichkeit muss man denken können, wenn man etwas Neues schaffen will“, erinnerte César an die notwendige Charakterstärke, die es zur Umsetzung neuer Ideen braucht. Diese Fähigkeit beweise Rema-Chef Reiner Rudolphi, indem er stetig seine Vision verfolge, 2025 im Sinne von „Hilfe zur Selbsthilfe“ einen Montage- und Fertigungsbetrieb mit 100 Mitarbeitern in der ruandischen Hauptstadt Kigali zu eröffnen. „Mit diesem Vorhaben beweist er nicht nur eine Nähe zur offenen Mentalität des ostafrikanischen Volkes, sondern beeinflusst 100 Familien darin, sich nachhaltig an der Veränderung im eigenen Land zu beteiligen“, dankte der Botschafter Rudolphi. Dieser nutzte den Charity-Abend, um seine Gäste auf ein weiteres Etappenziel auf dem angestrebten Weg aufmerksam zu machen: Neben der Suche nach einem geeigneten Standort für das Werk in Kigali arbeite man aktuell eng mit der polytechnischen Schule IPRC vor Ort zusammen, um dort projektbezogene Trainings für Lehrer anzubieten. Das sei deshalb besonders wichtig, weil die ruandischen Lehrer maßgeblich an der späteren Ausbildung von Fachkräften in ihrem Heimatland beteiligt sein sollen. „Da sich der Industriesektor aber erst im Aufbau befindet, liegt die Herausforderung weniger im handwerklichen Geschick, als vielmehr im prozessorientierten Arbeiten“, veranschaulichte Rudolphi die weitere Vorgehensweise anhand einer Fotostrecke. Um das fehlende Wissen zu vermitteln, stellte die Firma Bausätze für Modell-Helikopter zur Verfügung. Insgesamt sechs Trainer konnten so in den letzten Monaten ein Zertifikat erhalten. Damit in Zukunft weitere Lehrer von dem Bildungsangebot profitieren können, hofft der Rema-Chef auf finanzielle Unterstützung. An dem Charity-Abend gehe es ihm allerdings in erster Linie nicht darum, eine möglichst hohe Spendensumme für sein Vorhaben zu erzielen. „Mir ist es wichtiger, wenn ich Sie heute Abend als Botschafter für die Sache gewinnen konnte“, lautete Rudolphis größter Wunsch. Die Firma für Fertigungstechnik hatte in der jüngeren Vergangenheit große Aufmerksamkeit für ihr Projekt erhalten, bei dem seit 2015 jährlich drei junge Ruander in Rockenhausen zum Zerspanungsmechaniker ausbildet werden (wir berichteten mehrfach). Nach Ende der dreieinhalbjährigen Ausbildung sollen diese in ihr Heimatland zurückkehren und dort mit ihrem erworbenen Fachwissen den Aufbau des geplanten Werks unterstützen. Begeistert vom Einsatz des Rockenhausener Betriebs zeigte sich Richard Auernheimer, Präsident des Partnerschaftsvereins Rheinland-Pfalz–Ruanda: „Ich freue mich, dass Rema Afrika als Chancenkontinent für die Zukunft erkannt hat, und vertraue darauf, dass sich diese Erfolgsgeschichte auf die ein oder andere Weise noch vielfach wiederholt.“ Die Gäste der Charity-Gala steuerten mit dem Kauf einer Eintrittskarte im Wert von 250 Euro ihren Teil zur Finanzierung der Helikopter-Bausätze bei. Dafür erwartete sie ein Drei-Gänge-Menü des Sterne-Caterers Favorite aus Mainz. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch ein Konzert des ungarischen Virtuosen-Violinisten János Oláh und Pianist Ferenc Rigo. Gekonnt und charmant durch das kurzweilige Programm führte SWR-Moderator Holger Wienpahl.

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