Donnersbergkreis „Wasser ist für alle da“

Ilse Braun erzählt, Gerlinde Sünder sorgt für die Bilder.
Ilse Braun erzählt, Gerlinde Sünder sorgt für die Bilder.

«ROCKENHAUSEN.»Anlässlich der Bibliothekstage des Landes veranstaltete die Stadtbücherei Rockenhausen eine Lesung für Kinder im Stil des japanischen Papiertheaters Kamishibai. Erzählt wurde ein afrikanisches Märchen: Das Wasser ist für alle da.

„Die Kinder sind beim Kamishibai aufmerksamer als beim Vorlesen. Wir haben das Papiertheater erworben und nutzen es gerne für unsere Kinderlesungen. Manche Kinder sind inzwischen damit vertraut, weil auch einige Kitas und Grundschulen einen Holzrahmen und Bildergeschichten einsetzen“, erläutert Ilse Braun, freie Mitarbeiterin der Stadtbibliothek. Im Raum für Kinderbücher hat sie vor den Sitzstufen einen Tisch aufgestellt für den Holzrahmen im DIN-A-3-Format. Wenn sie die Flügel öffnet, erblicken die Kinder einen gemalten roten Vorhang. Kamishibai ist ein interaktives Erzähltheater. Deshalb tritt Braun in einen Dialog mit den jungen Zuhörern. Sie finden eine pfiffige Antwort auf ihre Frage, was sie da wohl sehen: Die Geschichte ist hinter dem Vorhang versteckt. Brauns Kollegin Gerlinde Sünder schiebt das Vorhangbild nach oben, und es erscheint das Titelbild. Paul kommt nach vorne und liest den Titel der Geschichte vor. Braun beginnt mit der Erzählung, Sünder „schiebt die Kulissen“. Nach der Regenzeit und einer langen Trockenheit bleibt in der afrikanischen Steppe nur ein Wasserloch übrig, das der Elefant von der Schildkröte bewachen lässt, weil kein anderes Tier davon trinken darf. Die Kinder benennen die Tiere, die von der Wächterin vom Trinken abgehalten werden: Giraffe, Zebra, Strauß. Schließlich hat die Schildkröte Mitleid mit den vielen Kindern des Savannenhasen und erlaubt ihnen zu trinken. Danach lassen sich dann alle Tiere nicht mehr davon abhalten, ihren Durst zu stillen. Sie wehren sich sogar gegen den wütenden Elefanten. Sünder stellt den Kindern Fragen: Wem gehören das Wasser, die Atemluft, die Früchte? Sie antworten: Allen Tieren, nicht nur einem allein. Sie setzt damit eine weitere Absicht des Erzähltheaters um, Wissen zu vermitteln. Die Veranstalterinnen üben mit den Kindern ein afrikanisches Lied ein. Es erzählt von Kofi, einem Jungen, der einen Eimer mit Wasser aus dem Brunnen holt. Den afrikanischen Refrain singen Kinder und Eltern schon bald kräftig mit: „Na de scho mega uassa, Kofi ba banja batu“. Die jungen Zuhörer erinnern sich an alle Tiere, die in der Geschichte vorkamen und stimmen in ein Silben-Klatschspiel ein. Wie bei manchen Lesungen für Erwachsene gibt es auch für die Kleinen ein geselliges Beisammensein zum Abschluss, mit Schokoküssen und Gummibärchen.

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