Donnersbergkreis Von Parksituation bis Seniorenarbeit

Tatort Hauptstraße: Als „katastrophal“ bezeichnete Ortschef Ulrich Kolb die Parksituation. Eingezeichnete Flächen könnten eine L
Tatort Hauptstraße: Als »katastrophal« bezeichnete Ortschef Ulrich Kolb die Parksituation. Eingezeichnete Flächen könnten eine Lösung sein.

Ob die Verkehrs- und Parksituation, Hochwasserschutz, Seniorenarbeit oder die attraktivere Gestaltung des Ortsbildes: Eine ganze Reihe von Themen, Wünschen und Anregungen sind beim ersten öffentlichen Treffen zur Sippersfelder Dorfmoderation zur Sprache gekommen. Über 100 Bürger haben sich unter Anleitung des beauftragten Fachbüros in der Dorfgemeinschaftshalle Gedanken über die künftige Entwicklung ihrer Gemeinde gemacht.

Christine Bachtler vom Büro BBP Stadtplanung und Landschaftsplanung in Kaiserslautern erläuterte zunächst die Grundzüge des Verfahrens. Anschließend betonte Ortsbürgermeister Ulrich Kolb, Ziel sei es, schnellstmöglich als Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung anerkannt zu werden. Nur dann flössen die für die Realisierung der Wünsche notwendigen Zuwendungen. Noch 2018 erwartet der Dorfchef das Eintreffen des Anerkennungsbescheids. Die Moderatorin betonte, dass die Gäste aktiv an dem Prozess mitwirken sollten. Dabei gelte es, das veraltete, aus dem Jahr 1966 stammende Konzept fortzuschreiben. Ein Hauptaugenmerk liege auf der Erhaltung des Dorfes als eigenständiger Wohn- und Arbeitsort, so Bachtler. Beim Rundgang habe sie festgestellt, dass teils modernisierte, teils aber auch marode Gebäude das Ortsbild prägten. Gerade auf Letztere sowie auf Leerstände müsse in der Gestaltung besonderes Gewicht gelegt werden. Die Basis sei vorhanden, denn Sippersfeld verfüge über eine gute Infrastruktur und Grundversorgung. Weiterhin hob sie hervor, dass Kinder und Jugendliche in das Projekt eingebunden werden sollen. Aus ihren Reihen hat es bereits erste Anregungen gegeben. So hielten sie einen Zebrastreifen in der Hauptstraße für sinnvoll, generell müsse der Weg zur Grundschule verbessert und sicher gestaltet werden. Massiv kritisiert wurden in diesem Zusammenhang die vielen parkenden Autos, die den Fußmarsch zur Schule erschwerten. 15 Verbesserungsvorschläge in die verschiedensten Richtungen hat es für den Spielplatz gegeben. In einer Pause hatten die Gäste die Möglichkeit, ihre Kritik, Wünsche und Vorschläge zu notieren und auf großen Tafeln anzubringen. Davon machten die Sippersfelder regen Gebrauch. Unterschieden wurden dabei die Sparten Verkehr, Parken und Mobilität, Ortsbild und Siedlungsstruktur, Freizeit, Naherholung, Tourismus, Ansehen und Bürgerbeteiligung. In allen Bereichen gab es schon bald jede Menge Zettel mit vielen Ideen. Die Frage nach einem Hochwasserschutz wurde in der Diskussion ebenso laut wie – einmal mehr – der Ruf nach einem Jugendraum. Beides soll in der Dorfmoderation aufgegriffen werden. Ein wichtiges Anliegen ist den Bürgern auch die Seniorenarbeit, hier wurde die Einführung eines Bürgerbusses vorgeschlagen. Eine Einwohnerin regte an, den Ortskern mit Blumenschmuck zu verschönern. Die Zettel wertet das Büro BBP derzeit aus, das Ergebnis soll im März im nächsten Dorfgespräch vorgestellt werden. Dann werden auch Arbeitsgruppen gebildet, denen die konkrete Ausarbeitung der Ideen obliegen wird. Mehrfach wurde betont, die Gruppen sollten darauf achten, die vorhandene Infrastruktur zu stärken. Nach Ansicht von Ortsbürgermeister Kolb müssten mehrere Themen in den Mittelpunkt der Überlegungen gerückt werden. Dazu gehöre das Verkehrsaufkommen in den Durchgangsstraßen, auch sei die Parksituation eine Katastrophe. Eine Lösung stellen für ihn eingezeichnete Parkflächen dar. Diesbezüglich erwartet er vom Landesbetrieb Mobilität ein Entgegenkommen und eine entsprechende Ausweisung in den qualifizierten Straßen. Ein weiteres Problem seien nach wie vor die Raser, vor allem an den Ortseingängen. Als vorbildlich bezeichnete Kolb dagegen die Innenentwicklung und nannte dafür als Beispiel die Umsetzung des Bebauungsplans „Sägewerk“. Weitere fünf Bauplätze im Innenbereich seien schon in absehbarer Zeit denkbar. Realistisch komme ein Neubaugebiet nur am Ortsrand Richtung Breunigweiler in Frage. Der Erhalt der Grundschule sei mehr als nur mittelfristig gesichert, eine Erweiterung der Kita am jetzigen Standort nicht möglich, so Kolb weiter. Daher müsse nach Alternativen gesucht werden. Der freie Platz in der Ortsmitte sei ein Alleinstellungsmerkmal und habe eine hohe Priorität in der Bevölkerung. Sobald die Bauarbeiten am Geschäftshaus abgeschlossen sind, müsse mit der Gestaltung des Platzes begonnen werden. Spätestens zu den Feiern 2019 anlässlich der ersten urkundlichen Erwähnung vor 1000 Jahren solle der Ortsmittelpunkt fertiggestellt sein, so Kolb. Info Das nächste Dorfgespräch ist am Donnerstag, 1. März, 19 Uhr, in der Grundschule.

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