Donnersbergkreis Von neuer Messe bis zu schnellem Internet

Sorgte für hervorragende musikalische Unterhaltung: „Voll der Chor“.
Sorgte für hervorragende musikalische Unterhaltung: »Voll der Chor«.

Zahlreiche laufende, aber auch geplante Projekte hat Michael Cullmann am Freitagabend beim Neujahrsempfang von Stadt und Verbandsgemeinde Rockenhausen in einer multimedialen Präsentation vorgestellt. Vor zahlreichen Zuhörern in der Donnersberghalle kündigte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde an, dass es in diesem Jahr nicht nur mit dem Ausbau des schnellen Internets weitergehen soll, es ist auch eine Nachfolge-Messe der Leistungsschau vorgesehen.

Neue Messe:

„Wir machen was, was fast schon gestorben ist“, sagte Cullmann mit Blick auf eine neue Messe mit dem Titel „Energie und Umwelt“, die der Nachfolger der ehemaligen Leistungsschau werden soll. Für die Stadt und die Verbandsgemeinde sei es wichtig, eine Messe zu haben, „wo wir die Leistungen, die es bei uns im handwerklichen Bereich und im Dienstleistungsbereich gibt, wieder darstellen können“, so der Bürgermeister. Dies wollen Gewerbe- und Verkehrsverein, Verbandsgemeinde und Stadt gemeinsam angehen. „Wenn wir es schaffen, bis nächsten Monat 40, 50 Aussteller zu bekommen, dann werden wir am 4. und 5. Mai eine neue Messe Energie und Umwelt starten“, kündigte Cullmann an. Medizinische Versorgung: Ein Thema, das gerade mit Blick auf die angekündigte Verlagerung der Abteilung für Innere Medizin vom Westpfalz-Klinikum-Standort in Rockenhausen nach Kirchheimbolanden die Menschen 2018 im Westkreis bewegt hat. „Ich appelliere an alle Bundes- und Landespolitiker: Erhaltet die kleinen Krankenhäuser in jeder Form. Und wenn es den einen oder anderen Euro extra kostet, dann sollte man schauen, dass die Menschen die gleichen Überlebenschancen haben – bei uns auf dem Lande wie in der Innenstadt von Mainz“, betonte Cullmann. Hier seien auch innovative Konzepte gefragt. Und mit Blick auf die Verlagerung, aber auch eine vom Kreistag auf den Weg gebrachte Evaluation der medizinischen Versorgungsstrukturen im Kreis meinte der Bürgermeister: „Der Weg wäre meiner Meinung nach andersrum besser gewesen: erst die Konzepte und die Grundlagen schaffen und dann über eine Verlagerung der Inneren Medizin nachdenken. Wir müssen damit leben und wir werden schauen, dass wir für dieses Krankenhaus das Beste rausholen können.“ Kommunal- und Verwaltungsreform: Was die Fusion der Verbandsgemeinden Alsenz-Obermoschel und Rockenhausen betrifft, kam Cullmann zunächst auf sein Schreiben nach Mainz zu sprechen, in dem er um zwei Millionen Euro Entschuldungshilfe bat, auch wenn es nicht zu einer freiwilligen Fusion komme. Dem hatte das Land zugestimmt. „Wir müssen fusionieren. Ich bin kein Freund von Fusionen. Es war die Pflicht des Bürgermeisters zu sagen: ,Guck bitte, dass die zwei Millionen trotzdem fließen.’ Wir brauchen sie alle nötig. Und zwei Millionen sind eine Stange Geld.“ Ziel müsse es nun sein, eine funktionierende Verwaltung für die neue Verbandsgemeinde zu schaffen. Breitband/Mobilfunk: „Langsam sollte man an eine gesetzliche Regelung gehen, den Mobilfunk in allen Orten in Deutschland sicherzustellen“, forderte Cullmann und erhielt hierfür viel Applaus. In der Verbandsgemeinde sollen in diesem Jahr weitere Orte mit schnellem Internet versorgt werden. Cullmann kündigte an, dass Gundersweiler, Sankt Alban, Schönborn, Katzenbach, Würz-weiler, Dörnbach und Dielkirchen sowie das Industriegebiet Kreuzwiese in Rockenhausen in diesem Jahr mindestens 50 Megabit pro Sekunde erhalten werden. Feuerwehr und Ehrenamt: Ein wichtiges Thema für den Bürgermeister. Froh zeigte er sich darüber, dass es in den vergangenen drei Jahren einen Zuwachs bei den Wehrleuten gegeben habe – auf über 430 in der Verbandsgemeinde. „Ich bin dankbar für diejenigen, die diesen Dienst leisten. Es ist noch Platz für Menschen, die mitmachen möchten.“ Er überreichte zwei Wehrleuten aus Teschenmoschel – Ernst Schulz und Thomas Küsters – die Ehrenamtskarte des Landes Rheinland-Pfalz. „Das soll nur ein Beispiel sein für viele Feuerwehrleute.“ Zug-Direktverbindung: Eine Bitte Cullmanns, die an alle verantwortlichen Verkehrspolitiker, Landespolitiker und Kreispolitiker gehe, hier dran zu bleiben. Die Rede ist von einer Zug-Direktverbindung vom Alsenztal nach Frankfurt oder nach Mainz. „Wenn man dort umsteigefrei hinkäme, wäre das für uns ein riesiger Fortschritt. Wer in Bad Münster am Umsteigebahnhof steht, und den Zug knapp verpasst hat, der wäre froh, er müsste nicht eine Stunde in der Kälte stehen.“ Weitere Projekte: Der Bürgermeister stellte einige Projekte vor – vom Hochwasserschutz bis zu „Integration Innovativ“, einem Projekt zur Integration von Flüchtlingen. Wichtig sei ihm auch die Pflege der Kontakte in die Partnergemeinden. Speziell das Hochwasservorsorgekonzept werde die Verbandsgemeinde noch Jahrzehnte beschäftigen. Cullmann kündigte an, dass man sich hier in einem eigenen Projekt dem Erosions-, Gewässer- und Starkregenschutz in Verbindung mit erneuerbaren Energien, regionaler Wertschöpfung und auch Naturschutz kümmern möchte. Hier sollen Grünstreifen mit Agrarholz am Ackerrand entstehen. Elektrofahrzeuge: Nicht nur weitere Elektrotankstellen sollen in der Verbandsgemeinde entstehen. In Kooperation mit Stadt und Verbandsgemeindewerke sollen auch sechs Elek-trofahrzeuge im Wert von 400.000 Euro angeschafft werden. Nutzfahrzeuge, die ein entsprechendes Alter haben, sollen gegen Elektrofahrzeuge ausgetauscht werden. VG-Kita ROK: Deren Start sei erfolgreich gewesen. Positiv zudem: Erstmals seit vielen Jahren habe es in der Verbandsgemeinde wieder einen Zuzug gegeben. Nun sollen zwei neue Kita-Gruppen entstehen. „Wir werden nicht neu bauen, sondern wir werden versuchen, Bestände, die wir im kommunalen Besitz haben, anders zu nutzen“, kündigte Cullmann an. Dank: Neben den kommunalpolitisch Aktiven und allen weitere Ehrenamtlichen bedankte sich Bürgermeister Michael Cullmann auch bei den Mitarbeitern der Verwaltung. Und bei „Voll der Chor“ unter Leitung von Alexan-dra Koch, der für eine hervorragende musikalische Unterhaltung sorgte. Auch die Sternsinger bereicherten den Empfang. Über die Rede von Stadtbürgermeister Karl-Heinz Seebald berichten wir in einem weiteren Artikel.

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