Donnersbergkreis Verfahren gegen FCK-Fans wegen Attacken auf Zug mit Duisburg-Anhängern beendet

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In Imsweiler versuchten 40 Vermummte, einen Zug mit Fans aus Duisburg zu überfallen.

Die beiden letzten Verhandlungen zu dem Angriff auf einen Zug mit Duisburg-Fans im Oktober 2017 vor einem Zweitliga-Fußballspiel beim 1. FC Kaiserslautern endeten mit Freisprüchen. Nach Ansicht des Anwalts hätte es erst gar nicht zu der Anklage vor dem Amtsgericht Rockenhausen kommen dürfen.

Einem 23-Jährigen aus Ludwigshafen konnte die Beteiligung an dem Angriff der rund 40 vermummten FCK-Anhänger auf Polizeibeamte und einen mit Duisburger Fans besetzten Regionalzug ebenso wenig nachgewiesen werden wie einem 26-Jährigen aus Hamburg. Wurden, wie berichtet, in der Vorwoche noch zwei Angeklagte zu einer Geldstrafe von 150 Tagessätzen à 35 Euro sowie einem Monat Fahrverbot verurteilt, fehlte es der Staatsanwaltschaft in diesen letzten beiden Prozessen an Beweisen, sodass auch sie Freispruch beantragte. Sowohl der 23-Jährige als auch der 26-Jährige waren zwar am Tag der Tat von einem in dieser Sache mittlerweile Verurteilten abgeholt und nach Kaiserslautern gefahren worden – dort aber vor dem Vereinsheim einer Fangruppierung ausgestiegen. Die ausgewerteten Chatverläufe zwischen den Angeklagten ergaben keine Hinweise darauf, dass sie von da aus weiter nach Imsweiler fuhren. Die beiden Angeklagten machten von ihrem Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Zudem wurden sie in Imsweiler von keinem gesehen. „Niemanden erkannt. Es waren alle vermummt“, so die Standardaussage aller bereits Verurteilten, die als Zeugen geladen wurden. Der Anwalt des 23-jährigen Ludwigshafeners kartete gegen die Staatsanwaltschaft in seinem Plädoyer nach. „Aufgrund dieser Sach- und Beweislage hätte es nie zu einer Anklage kommen dürfen. Man hätte hier schon viel früher zum richtigen Ergebnis kommen können.“ Neben den fehlenden Beweismitteln für eine Mittäterschaft war dem 26-jährigen Studenten zu Gute gehalten worden, dass er auf Bildern eines Fanportals zu sehen ist, welche die FCK-Fans in der Westkurve vor dem damaligen Zweitligaspiel zeigen. Das Amtsgericht Rockenhausen hat wegen Landfriedensbruches rund um die Ereignisse des 22. Oktober 2017 am Bahnhof in Imsweiler insgesamt 13 Strafbefehle erlassen. In neun Verfahren wurde der Einspruch zurückgenommen, zwei Angeklagte wurden vergangene Woche (noch nicht rechtskräftig) verurteilt.

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