Donnersbergkreis Unkenbach: Fliegende Bäume und lodernde Feuer beim Knutfest

Über die richtige Technik der Werfer wurde an dem Abend gerne und ausdauernd beraten.
Über die richtige Technik der Werfer wurde an dem Abend gerne und ausdauernd beraten. Foto: Loeffel

Fans von harzigem Tannenduft, prasselndem Feuer und schmackhaftem Glühwein kamen beim diesjährigen Knutfest, das durch die Gemeinde Unkenbach und die Freiwillige Feuerwehr ausgerichtet wurde, wieder voll auf ihre Kosten.

Meterhohe Flammen schlugen in den Nachthimmel rund um das Gelände am Kinderspielplatz und ließen nichts mehr übrig vom weihnachtlichen Grün, das noch vor kurzem die heimischen Wohnzimmer geschmückt hat. Bei lauter Party-Musik herrschte den ganzen Abend über Volksfeststimmung.

Bereits am frühen Nachmittag waren die Feuerwehrkameraden der örtlichen freiwilligen Feuerwehr mit einem Anhänger durch den Ort gefahren und hatten die Weihnachtsbäume für das abendliche Fest nach altem schwedischen Brauch eingesammelt. Etwa dreißig Weihnachtsbäume kamen so zusammen, die am Abend auf dem Vorplatz am Kinderspielplatz in einer etwa fünf Quadratmeter großen Metallwanne unter strenger Kontrolle der Wehr den Flammen preisgegeben wurden. Zum Rahmenprogramm des mittlerweile vierten Unkenbacher Knutfestes gehörte auch wieder ein Weihnachtsbaumweitwurf-Turnier, wobei hier in drei Kategorien – einer Männer-, einer Frauengruppe und einer Kindergruppe – angetreten wurde. Insgesamt starteten in diesem Jahr 32 Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Wettbewerb.

Auch Kinder am Start

Beim Weihnachtsbaumweitwurf geht es darum, ausgediente Weihnachtsbäume so weit als möglich zu werfen. Bei den Männern belegte Robin Lauer mit 7,70 Metern den ersten Platz, gefolgt von Christian Kreis (7,50 Meter) und Janik Müller (7,10 Meter). Der Rekord liegt bei den Männern bei 10,10 Metern (Kevin Höfle im Jahr 2018). In der Frauen-Kategorie gewann Vanessa Linn mit 5,90 Meter vor Rebecca Hund (5,30 Meter) und Rosanna Lauer (5,10 Meter). Vanessa Linn kam jedoch auch hier an den Rekord von 6,60 Metern (Rita Bachmann im Jahr 2017) nicht heran. In der Kindergruppe gelang Emely Rieb mit 3,40 Meter der weiteste Wurf gefolgt von Lisa Braun mit 3,30 Meter und Jonathan Böhmer mit 3,00 Meter.

Die Verleihung der Preise an die Gewinner übernahm als Moderator Andre Presser am Mikrofon. Bei idealen Witterungsbedingungen sorgte gerade das Weihnachtsbaumwerfen auf dem Kinderspielplatz wieder für ein großes Interesse. Die Teilnehmer wurden von den zahlreichen Zuschauern lautstark angefeuert und auch mit Applaus wurde nicht gespart.

Besonders über die richtige Technik beim Werfen wurde rege diskutiert und es wurden Vorschläge gemacht und Tipps gegeben. Manche Teilnehmer nahmen den Baum an der Baumspitze und schleuderten diesen mit viel Schwung von sich weg, andere wiederum schworen auf die „Pfeiltechnik“: Dabei wurde der Baum wie ein Pfeil mit der Unterseite des Baumes nach vorne und mit der Baumspitze nach hinten gehalten und geworfen. Wieder andere stießen den Baum wie beim Kugelstoßen von sich weg. Einzelne unternahmen den Versuch, den Baum an der Baumspitze gepackt wie einen Diskus nach einer schnellen Drehung um die eigene Achse abzuwerfen.

Für viel Erheiterung sorgten auch die Kommentare aus dem Zuschauer- und vom Abwurfbereich. So ein Unkenbacher Bürger vom Anlauf- und Abwurfbereich an den unmittelbaren Grundstücksnachbarn zum Veranstaltungsgelände: Er werde jetzt den Baum mit seinem Wurf gezielt auf einen etwa dreißig Meter entfernt abgestellten Anhänger auf dem Privatgrundstück werfen. Mit seinem weitesten Wurf von 5,90 Meter konnte der Bürger sein Vorhaben dann doch nicht ganz in die Tat umsetzen. „Das macht total viel Spaß hier zuzuschauen“, war immer wieder aus dem Zuschauerbereich zu hören.

Totaler Ausverkauf

Mit Glühwein, Kinderpunsch, Flammkuchen und Grillwurst war auch für das leibliche Wohl bestens gesorgt, und die lautstarke Party-Musik mit Fetenhits sorgte für ausgelassene Stimmung. Wem es bei der Kälte dann doch etwas zu frisch wurde, der konnte sich an dem lodernden Feuer wärmen.

Zum Ende des Abends konnten die Veranstalter totalen Ausverkauf vermelden. Aufgrund des großen Besucherzuspruches hat das Knutfest auch im nächsten Jahr wieder seinen festen Platz im Veranstaltungskalender der Gemeinde und der Freiwilligen Feuerwehr, wie die Veranstalter und Hauptorganisatoren um Wehrführer Christoph Hund und seinen Stellvertreter sowie zweiten Ortsbeigeordneten Carsten Linn versprachen.

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