Donnersbergkreis Super Stimmung trotz miesem Wetter

Eine Frage der Technik: Beim Unkenbacher Weihnachtsbaum-Weitwerfen versuchten es die Teilnehmer mit Schleudern, Stoßen oder „Spe
Eine Frage der Technik: Beim Unkenbacher Weihnachtsbaum-Weitwerfen versuchten es die Teilnehmer mit Schleudern, Stoßen oder »Speerwerfen«. Unser Bild zeigt Daniel Kluge aus Dielkirchen, der den Wettbewerb 2017 gewonnen hatte, dieses Mal aber nicht vorne platziert war.

Sie hatten ihren letzten leuchtenden Auftritt: die rund 30 ausrangierten Nadelbäume, die beim dritten von der Ortsgemeinde und der Freiwilligen Feuerwehr ausgerichteten Unkenbacher Knutfest verbrannt worden sind. Einen großen Auftritt hatten aber auch Marco Braun, Birgit Glinka, Niklas Heth und Zoe Feikert: Sie gewannen in ihrer jeweiligen Kategorie den Wettbewerb im Weihnachtsbaum-Weitwerfen. Einziger Wermutstropfen der ansonsten rundum gelungenen Feier: das schlechte Wetter.

Aber selbst der hartnäckige Dauerregen hat der Stimmung keinen Abbruch getan. Pavillons sowie eine kurzfristig von den Bewohnern eines Nachbarhauses freigeräumte und zur Verfügung gestellte Garage sorgten dafür, dass die Gäste trocken standen und saßen. Den ganzen Abend über schlugen meterhohe Flammen – damit verbunden aber auch dicke Rauchschwaden – in den dunklen Himmel über dem Gelände am Spielplatz. Am Ende blieb nichts mehr übrig vom weihnachtlichen Grün, das kürzlich noch die heimischen Wohnzimmer geschmückt hatte. Zuvor waren am Nachmittag die Feuerwehrleute mit einem Anhänger durch den Ort gefahren und hatten die Weihnachtsbäume eingesammelt. Diese wurden dann am Abend nach altem schwedischen Brauch in einer etwa fünf Quadratmeter großen Metallwanne unter strenger Kontrolle der Floriansjünger verbrannt. Zum Programm gehörte wie in den Vorjahren ein Weihnachtsbaumweitwurf-Turnier. Dabei traten die insgesamt 30 Teilnehmer in vier Kategorien an: Männer, Frauen, Jungen und Mädchen. Bei den Männern siegte Marco Braun mit 9,20 Metern, gefolgt von Christian Kreis (9,00) und Siegmar Böhmer (8,90). Somit konnte der Rekord von Kevin Höfle (10,10) aus dem Vorjahr nicht geknackt werden. Bei den Frauen wiederholte Birgit Glinka mit exakt sechs Metern ihren Vorjahreserfolg vor Rebecca Hund (5,50) und Venessa Linn (5,20). Auch hier blieb aber die Bestmarke (Rita Bachmann mit 6,60 Metern; 2017) unangetastet. Bei den Jungen holte sich Niklas Heth aus Bad Kreuznach mit 7,30 Metern den Sieg vor dem fünfjährigen Jonathan Böhmer (3,20) und dem vierjährigen Jonathan Hanse (1,40). Zoe Feikert hatte bei den Mädchen mit 4,10 Metern die Nase vorn, Lisa Braun (3,50) und Alina Hund (2,40) belegten Platz zwei und drei. Der Wettbewerb stieß trotz – oder gerade wegen – der widrigen Bedingungen wieder auf großes Interesse: Denn der Regen verwandelte den Anlauf- und Abwurfbereich binnen kürzester Zeit in eine glitschige Matschbahn. Die zahlreichen Zuschauer feuerten die „Sportler“ lautstark an und sparten auch nicht mit Applaus. Besonders über die jeweilige Technik beim Werfen wurde rege diskutiert, daneben gab es aus den Reihen der Kiebitze jede Menge Vorschläge und Tipps. Manche Teilnehmer nahmen den Baum an der Spitze und schleuderten diesen mit viel Schwung von sich weg, andere wiederum schworen auf die „Speertechnik“: Sie hielten die Unterseite des Baumes nach vorne und warfen diesen wie einen Speer. Eine dritte Gruppe stieß das „Gerät“ – das sich mit seinen Stacheln bei manchen Starten sehr unbeliebt machte – wie eine Kugel von sich weg. „Das macht total viel Spaß, hier zuzuschauen“ – solche und ähnliche Sprüche waren immer wieder aus dem Publikum zu hören. Mit Glühwein, Kinderpunsch, Flammkuchen und Grillwürsten war für das leibliche Wohl bestens gesorgt, lautstarke Party-Musik sorgte für ausgelassene Stimmung. Am Ende meldeten die Veranstalter fast völligen Ausverkauf. Für die Organisatoren um den Ortsbeigeordneten Gerd Linn sowie Wehrführer Christoph Hund stand aufgrund des großen Erfolges jetzt schon fest, dass es auch 2020 ein Knutfest in Unkenbach geben wird.

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