Donnersbergkreis Stadtbürgermeisterwahl geht in die Verlängerung

Händedruck am alten Stadthaus: Jamill Sabbagh von den Grünen (links) und CDU-Kandidat Marc Muchow.
Händedruck am alten Stadthaus: Jamill Sabbagh von den Grünen (links) und CDU-Kandidat Marc Muchow.

Die Wahl des Kirchheimbolander Stadtbürgermeisters geht in die Verlängerung: Am Sonntag, 16. Juni, treffen Marc Muchow (CDU) und Jamill Sabbagh (Grüne) in einer Stichwahl aufeinander. Muchow landete gestern bei 38,5 Prozent, Sabbagh kam auf 19,3 Prozent.

„Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden“, sagte Muchow am Abend am alten Stadthaus, wo er als Wahlhelfer im Einsatz war. Und richtete seinen Dank an seine Unterstützer: „Es waren 30, 40 Leute, die immer dabei waren“, berichtete der 44-jährige Apotheker. Die werde er nun noch weiter bis zur Stichwahl brauchen. „Ich muss aber auch sagen, dass der Wahlkampf für mich an keinem Tag nervig war, es hat wahnsinnig viel Spaß gemacht“, so Muchow. Mit Blick auf das Ergebnis habe sich wohl gezeigt, dass sein Ziel, Sachpolitik mit Augenmaß machen zu wollen, bei den Wählern ankomme. Bereits am Abend hatte er zahlreiche Anrufe erhalten, Freunde kamen im Stadthaus vorbei, gratulierten. „Ich habe bislang nur positives Feedback erhalten“, so Muchow. Nicht anders erging es Jamill Sabbagh, den gleich eine ganze Gruppe seiner Unterstützer am Stadthaus besuchte, herzte, beglückwünschte, aber auch fair Muchow gratulierte. „Ich bin überrascht über das Ergebnis“, sagte der 61-jährige Regierungsangestellte. Und schob dann nach: „Es hat sich gezeigt, dass man mit geringen Mitteln, einem respektvollem Umgang und wenigen Plakaten ein gutes Ergebnis erzielen kann.“ Glücklich zeigte sich auch Sabbagh über seine Unterstützter: „Wir waren so geschlossen wie nie zuvor.“ Auch der Bundestrend habe sich sicherlich bei der Wahl bemerkbar gemacht. Als interessant habe er das enge Rennen mit Alexander Groth verfolgt. Groth kam am Ende auf 18,1 Prozent. „Marc lag von Anfang an vorne, zwischen Alexander und mir war es eine Zitterpartie.“ Groth selbst war gestern Abend nicht zu erreichen. Mit einem Wort fasste SPD-Kandidat Siegfried Groß sein Ergebnis von 12,9 Prozent zusammen: „Enttäuschend.“ Der 52-jährige Rechtsanwalt schob dann nach: „Ich hätte nicht gedacht, dass wir so abrutschen.“ Ganz aus der Politik zurückziehen wolle er sich deswegen nicht: „Dafür macht es mir viel zu viel Spaß.“ Allerdings hat er am Abend eine Entscheidung getroffen: „Für ein Bürgermeisteramt werde ich nicht mehr kandidieren.“ Einerseits enttäuscht über sein Ergebnis von 6,8 Prozent, andererseits aber auch nicht überrascht, es nicht in die Stichwahl geschafft zu haben, zeigte sich Thomas Bock (Wir für Kibo) im Ratssaal, wo einige Bürger die Ergebnisse auf einer Leinwand verfolgten. „Ich hätte mir schon ein zweistelliges Ergebnis gewünscht“, meinte der 59-jährige Kaufmann. Auch hätte er eine höhere Wahlbeteiligung erwartet. Diese lag zwar mit 54,8 Prozent über dem Wert von vor fünf Jahren (47,4), allerdings: „Mehr Kandidaten konnte man nicht auffahren. Mit einer Sechs vorne hätte ich schon gerechnet.“ Hin- und hergerissen war Wolfgang Kolodzik (FDP) mit seinem Ergebnis von 4,3 Prozent. „Ein bisschen enttäuscht bin ich schon. Ich habe viele Gespräche geführt, immer wieder gehört, dass eine Veränderung erwünscht ist.“ Die sei zumindest beim „überproportionalen Zuwachs der Grünen“ zu erkennen. Andererseits habe die FDP ihren Kandidaten relativ spät nominiert, und er sei auch nicht wirklich bekannt gewesen in der Stadt. „So gesehen war das Ergebnis auch wieder nicht so schlecht“, meinte der 48-Jährige .

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