Donnersbergkreis Stabwechsel bei Kaiser Holzbau

Leo Kaiser (links) hat sein Geschäft an Marcel Mohr übergeben.
Leo Kaiser (links) hat sein Geschäft an Marcel Mohr übergeben.

„Marcel hat die Firma von mir gekauft, und ich bin jetzt sein Angestellter“, sagt dazu Leo Kaiser, der Holzbau Kaiser 1986 gegründet und 1995 am Standort gegenüber des neuen Ramser Sportplatzes auf dem Areal des ehemaligen Sportplatzes etabliert hat. Schon vor Jahren hat sich der 61-jährige Unternehmer um die Nachfolge gekümmert. „Wir hatten beide das Gefühl, dass der richtige Zeitpunkt jetzt gekommen ist, wir nicht länger warten sollten“, begründet Leo Kaiser seine Entscheidung, den Weg in Richtung Ruhestand anzutreten. „Für den Übergang haben wir vereinbart, dass ich zunächst noch mindestens zwei Jahre im Unternehmen mitarbeiten soll, danach sehen wir weiter. Gar nicht mehr arbeiten, das möchte ich auch nicht“, begründet der ehemalige Chef seine Entscheidung. Von der Baustelle ins Büro Dem 24-jährigen Firmengründer kommt es entgegen, dass sein bisheriger Chef seine langjährige Erfahrung weiterhin mit einbringt. „Schon seit der Ausbildung hatte ich den Gedanken, den Schritt in die Selbstständigkeit irgendwann zu wagen“, begründet Mohr, warum er sein Unternehmen gegründet hat. 2014 im Sommer begann er direkt nach der Ausbildung bei Holzbau Kaiser als Zimmerergeselle, wechselte Ende 2016 bereits in die Arbeitsvorbereitung und Projektbetreuung des Unternehmens – will heißen von der Baustelle ins Büro. Seit diesem Zeitpunkt wurde die Übernahme des Unternehmens bereits vorbereitet. „Wir haben uns beide mental auf diesen Übergang einstellen müssen“, sagt Mohr, der mittlerweile Arbeitgeber für 13 Mitarbeiter ist. Seit 1. April besteht die GmbH offiziell, alle bisherigen Zimmerleute und sonstigen Angestellten wurden übernommen. Die Gebäude hat Mohr zunächst von den Kaisers angemietet, die komplette Übernahme der Geschäftsräume ist im Lauf der nächsten Jahre vorgesehen. Die Geschäftsausstattung – also die Maschinen und Materialien sowie die Fahrzeuge – sind bereits in das Eigentum seiner GmbH übergegangen. Erste Frau in der Ausbildung Bis 2018 hat Mohr neben seiner Tätigkeit den Meisterbrief als Zimmermann abgelegt, darf damit auch ausbilden. Aktuell hat er einen Auszubildenden im Unternehmen, im Herbst wird eine junge Frau einen weiteren Ausbildungsplatz antreten, erstmals in der Unternehmensgeschichte von Holzbau Kaiser. „Mein Ziel ist es, mich im Unternehmen zu etablieren und meine eigene Rolle zu festigen. Expansion steht deshalb erst an zweiter Stelle“, sagt Mohr, der mit seinem Unternehmen etwa 150 Baustellen unterschiedlicher Größenordnungen pro Jahr bewältigt. Auf diese Weise werden im Unternehmen jährlich rund 1,7 Millionen Euro Umsatz erwirtschaftet. Dieser wird ausschließlich mit Privatkunden erzielt. „Unsere Aufgabe sehen wir hauptsächlich in der Realisierung kompletter Projekte für den Kunden. Das sind Anbauten und Umgestaltungen, Aufstockungen oder der Einbau von Dachgauben“, erklärt Mohr, wobei die Kaiser Holzbau GmbH einziger Ansprechpartner des Kunden ist. „Wir bedienen uns kompetenter ortsansässiger Fachunternehmen, die Projekte gemeinsam mit uns realisieren.“ Dies sei bisher die Geschäftspolitik von Kaiser Holzbau gewesen – und das soll sich auch in Zukunft nicht ändern, betont der neue Chef.

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