Donnersbergkreis Spiel verloren, Punkt gewonnen

«Stadecken-Elsheim.» Wer sich zu früh zu sicher wähnt, erlebt oft das böse Erwachen. Wie am Sonntag die TuS Alsenz: In der Volleyball-Rheinhessenliga landete sie die Überraschung – aber eine, die auf den zweiten Blick etwas schmerzt, weil die fette Sensation winkte. Beim Primus TSV Stadecken-Elsheim II holte die Heß-Sechs mit dem 2:3 (25:20; 25:19; 12:25; 15:25; 4:15) den ersten Punkt in neuer Klasse. Lange war der Dreier greifbar. Dann machte der TSV ernst.

Irgendwas stimmte nicht. Peter Heß nahm das grübelnd zur Kenntnis. Es ging zu schnell, es war zu simpel. Stadecken-Elsheim II, Reserve des Verbandsligisten, war vor der Partie unbesiegt, die TuS ohne Punkt. Im direkten Duell am Sonntag aber gingen die ersten beiden Sätze an Alsenz. „Ich weiß nicht, was die die ersten beiden Sätze getrieben haben“, rätselte Heß später. „Die waren durchaus neben der Kappe.“ Was die Form der TuS nicht schmälern soll – Alsenz’ Trainer redete von den „besten Sätzen“ der Saison. Sie drehte Rückstände, erarbeitete sich Punktepolster, brachte den Vorsprung ins Ziel. Aber vom Ersten war mehr zu erwarten. „Das ist typisches Merkmal der Mannschaft. Sie hat ab und zu einen Konzentrationshänger“, erklärte Heß. Für die größte Sensation der Runde schien das 2:0 der Büchsenöffner, Alsenz war angefixt – der TSV aber spielte alles aus, was ihn auf die Eins gebracht hatte: Stabilität, eine minimierte Fehlerquote, den guten Angriff. „Wir hatten alle gedacht, mich eingeschlossen, dass wir schon durch sind“, gab Heß zu. „Im Hinterkopf hatten wir, dass wir den dritten Satz auch holen.“ Einen Durchgang nach dem anderen war die TuS jedoch abgemeldet, Stadecken-Elsheim „hat uns ganz schön ausgespielt“, so Heß. Immerhin, eine „Steigerung“ im Vergleich zu den drei Auftaktpleiten attestierte er seiner jungen Sechs. Im Hinspiel machte sie in drei Sätzen 14 Aufschlagfehler, jetzt waren es sieben in fünf. „Darauf lässt sich aufbauen“, sagte der Alsenzer nach dem ersten Punkt in der Rheinhessenliga. Randnotiz: Mit TSV-Trainer Stephan Moers traf die TuS am Sonntag auf ihren Ex-Vereinscoach der Jahre 2002 bis 2008. Damals rekrutierte der Pfarrer seine Konfirmandinnen für eine Wiederbelebung des Damenvolleyballs in Alsenz.

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