Donnersbergkreis Rockenhausen: CDU will mit Wasserflächen Region attraktiver machen

Ein See statt Wiesen: Die CDU kann sich zwischen Rockenhausen und Imsweiler eine Wasserfläche in der Größe von 300 auf 150 Meter
Ein See statt Wiesen: Die CDU kann sich zwischen Rockenhausen und Imsweiler eine Wasserfläche in der Größe von 300 auf 150 Meter vorstellen.

Wakeboarden und Kanufahren bei Rockenhausen – das will die CDU mit einem „Erlebnispark Rockenhausen/Donnersberg“ möglich machen und erläuterte hierzu erste Gedanken in der jüngsten Verbandsgemeinderatssitzung. Ihren eigentlichen Antrag zu einer Machbarkeitsstudie nahm die CDU nach einer Unterbrechung der Sitzung jedoch zurück. Stattdessen soll aufgrund wasserrechtlicher Bedenken eine Prüfung potenzieller Umsetzungsmöglichkeiten für ein Projekt „Erlebnis Wasser“ vorgenommen werden.

Idee: 300 auf 150 Meter großer See



Die Idee der CDU diene nicht nur dazu, „die Attraktivität unserer schönen Region für die eigene Bevölkerung und die Gäste zu steigern. Es könnte auch mit Hochwasserschutzmaßnahmen verknüpft werden“, argumentierte Harald May (CDU). Viele Wanderer würden in der Nordpfalz Gewässer vermissen, so der CDU-Chef. Die könnten nicht nur für Wakeboarden oder Kanufahren dienen, sondern auch zum Angeln oder Erholen. Solch eine Wasserfläche kann sich die CDU in der Größe von 300 auf 150 Meter zum Beispiel zwischen Imsweiler und Rockenhausen auf der Fläche zwischen Bundesstraße 48 und der Alsenz vorstellen. Hierzu seien schon Gespräche mit Experten geführt worden, betonte May.

Absage für Wasser an Rußmühle



Die Idee, in weiteren Gemeinden Wasserflächen zu errichten, stieß zumindest bei der vorgeschlagenen Stelle an der Rußmühle und der Landesstraße 402 auf Ablehnung: „Das ist das einzige Rückhaltesystem, das wir haben. Da machen wir nicht mit“, protestierte Uwe Pfeiffer, Bürgermeister von Würzweiler.

Wie lässt sich das finanzieren?



Die grundsätzliche Idee einer solchen Anlage stieß im Rat zwar prinzipiell auf positive Stimmen. Zwei große Bedenken brachten die CDU allerdings dazu, ihren Antrag von einer „Machbarkeitsstudie“ hin zu einer „Prüfung“ umzuformulieren: Norbert Ritzmann (SPD) äußerte finanzielle Zweifel: „So ein Riesenprojekt können wir als VG nicht stemmen. Das bewegt sich sicher im zweistelligen Millionenbereich“ – und schlug vor, die Idee zu überarbeiten und den Kreis oder das Land mit ins Boot zu holen und ergänzte. Helmut Gass (FDP) bezweifelte ebenso die Finanzierbarkeit und auch, dass sich – wie der Vorschlag der CDU lautete – ein privater Investor finden würde.

Bedenken bezüglich der Wasserqualität



Größere Probleme gibt es hinsichtlich der wasserrechtlichen Umsetzbarkeit. VG-Bürgermeister Michael Cullmann sprach vor der Diskussion mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD), die Bedenken bezüglich der Wasserqualität der Alsenz äußerte: Eine schlechte Voraussetzung für die Errichtung einer Art See ist das wenige Wasser, das die Alsenz naturbedingt führt. Das würde wahrscheinlich zu einer weiteren Verschlechterung der Wasserqualität führen. Zudem darf das natürliche Abflussverhalten von Gewässern nicht verändert werden. Die Idee der CDU, den See aus einer Kombination aus Dauerstau und Hochwasserschutzfläche zu errichten, sei nicht möglich. Denn Rückhaltebecken dürften nur zeitweilig Wasser führen.

Zunächst Prüfungen



„Die Nordpfälzer“-Fraktionschef Helmut Hyner warf Cullmann vor, er hätte den Antrag im Vorfeld „kaputtgeprüft“. Manfred Sohn (CDU) gewann den Eindruck, der Antrag „soll nur runtergeholt werden, weil er von uns ist“. Cullmann wie auch Hubert Prügel (Linke/Grüne) sahen es hingegen als notwendig, rechtliche Bedenken vor der Diskussion abzuklären. „Es ist doch sinnlos, Konzepte zu erstellen, die von vornerein nicht umsetzbar sind“, erklärte Prügel.
Nach einer Unterbrechung der Sitzung änderte die CDU den Antrag ab. Der Rat beschloss mit großer Mehrheit, einige Prüfungen durchzuführen, ehe eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben wird.

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