Donnersbergkreis Pfälzer "Tatort": Suche nach weiteren Drehorten

Der SWR hat das Seelener Bürgerhaus für seine ab März geplanten Tatort-Dreharbeiten gepachtet – offenbar auch aus logistischen G
Der SWR hat das Seelener Bürgerhaus für seine ab März geplanten Tatort-Dreharbeiten gepachtet – offenbar auch aus logistischen Gründen.

Auch in Gemeinden außerhalb des Donnersbergkreises haben Filmleute schon Gebäude inspiziert.

„Was haben Sie mit Ihrer Zeitung da angerichtet?“ Das war am Montag beim Anruf der RHEINPFALZ die erste – gleichwohl schmunzelnde – Reaktion des Seelener Ortsbürgermeisters Jürgen Walk. Dass es die vom Gemeinderat abgesegnete Verpachtung des Bürgerhauses an das SWR-Fernsehen samt Foto des Ermittler-Duos Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Johanna Stern (Lisa Bitter) am Montag auf die erste Seite der Donnersberger Rundschau geschafft und (nicht zuletzt in den sozialen Netzwerken) hohe Aufmerksamkeit erfahren hat, war dem Ortschef der 150-Einwohner-Gemeinde eher unangenehm. Verweist er doch – wie zuvor der Südwestrundfunk – auf den frühen Zeitpunkt des Filmprojekts und weitere noch zu führende Gespräche hin. Die Kontaktaufnahme sei erst vor wenigen Wochen erfolgt. „Demnächst wird es ein erneutes Treffen mit dem SWR geben, dann gibt es vielleicht Näheres mitzuteilen“, bittet Walk um Verständnis, momentan nur wenige Details zum Tatort mit dem Arbeitstitel „Die Pfalz von oben“ preisgeben zu können.

Bürgerhaus als Logistikzentrum

Was der Sender selbst auf seiner Homepage mitteilt: Bei der neuen Folge handelt es sich tatsächlich um eine Fortsetzung der legendären Folge „Tod im Häcksler“ von 1991. Dabei wird Odenthal wieder ihrem damaligen Westpfälzer Kollegen Stefan Tries begegnen, der ihr half, den Fall aufzuklären. Ben Becker, der den einfachen Polizisten Tries spielte, wird ihn erneut verkörpern. Dabei wird das Seelener Bürgerhaus während den ab März geplanten Dreharbeiten laut Walk wohl vor allem als Logistikzentrum benötigt – sei es zur Lagerung der Requisiten, zur Verpflegung oder zum Aufwärmen. Wobei Letzteres keine Anspielung auf „Pfälzisch Sibirien“ in der umstrittenen Häcksler-Folge sein soll. Apropos: Für den Seelener Gemeinderat seien die damaligen Turbulenzen und Proteste gegen die Darstellung der hiesigen Bevölkerung als rückständig und provinziell kein Grund gewesen, das Anliegen des Senders abzulehnen, betont Walk und ergänzt augenzwinkernd: „Vielleicht sind wir da etwas toleranter als die eine oder andere Nachbargemeinde.“ Zum einen sei die Frage, ob man sich damals „diesen Schuh überhaupt anziehen musste. In dem Film wird schließlich nirgends die Nordpfalz genannt“, hält er die damalige Kritik ein Stück weit für hausgemacht und überzogen. Zum anderen sieht der Ortsbürgermeister den Dreh als gute Gelegenheit, „sein“ Dorf und die Nordpfalz insgesamt für potenzielle Touristen bekannter zu machen – sowohl innerhalb des SWR-Teams als auch beim Fernsehpublikum. Kein Hindernis für das Vorhaben stellen laut Walk die derzeitigen Sanierungsarbeiten im Bürgerhaus dar.

"Die suchen vor allem alte Gebäude"

Die Aufnahmen selbst werden dann nicht nur in Seelen, sondern auch in der Umgebung, sogar über die Kreisgrenzen hinweg, gemacht. Im Gespräch ist das rund 20 Kilometer von Seelen entfernt im Kreis Kusel gelegene Eßweiler – und dort speziell der Schneeweiderhof. Hier befindet sich eine ehemalige Arbeitersiedlung, die der Firma Basalt AG gehört. Das Unternehmen wollte sich auf RHEINPFALZ-Anfrage nicht äußern. Der SWR ließ hierzu auf Anfrage lediglich wissen, dass man von Eßweiler als Drehort schon gehört habe. Ortsbürgermeisterin Monika Riesinger bestätigte, dass mehrere Filmleute das alte Rathaus inspiziert haben. „Die suchen vor allem alte Gebäude“, weiß sie. Ob im benachbarten Rothselberg – an Stammtischen im Gespräch – gefilmt wird, ist ebenfalls nicht bestätigt. Der SWR zeigte sich „skeptisch“: Nach anfänglichem Interesse scheint der Sender Abstand von Rothselberg genommen zu haben.

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