Donnersbergkreis Neugierig auf die Menschen

Führungswechsel: Kathrin Bayer (links) gibt ihr Amt als Zellertaler Weinhoheit an Alicia Bescher ab.
Führungswechsel: Kathrin Bayer (links) gibt ihr Amt als Zellertaler Weinhoheit an Alicia Bescher ab.

Sie ist frisch gekrönt und zugleich schon ein „alter Hase“: Alicia I. ist die neue Weinhoheit im Zellertal. Die 17-Jährige aus dem Hause Bescher, dem elterlichen Weingut in Einselthum, folgt auf Weinhoheit Kathrin Beyer. Mit ihr hat Bescher bereits im vergangenen Jahr als Hofdame bei zahlreichen Terminen in die pfälzische Weinhoheiten-Welt hineingeschnuppert.

Alicia Bescher ist wissbegierig und neugierig – auf die Welt und die Menschen im Allgemeinen und auf die Weinwelt im Besonderen. Dazu wird sie im nächsten Jahr viel Gelegenheit haben, wenn sie als Zellertaler Weinprinzessin 2018 ihre Heimatregion und deren Produkte vertreten und bewerben darf. Unterstützt wird sie von ihrer Hofdame Michele Leber – ebenfalls ein Einselthumer Gewächs–, die sich auf diese Weinreise freut. Das Thema Wein ist für Alicia Bescher seit frühester Jugend Bestandteil des Alltags. Ihre Eltern Helke und Olaf Bescher betreiben das gleichnamige Weingut im Herzen Einselthums. Mit ihrer Vorgängerin erlebte Alicia schon manches Weinfest, absolvierte eine oenologische Fortbildung beim Weinseminar und nahm an Umzügen teil. Vieles hat sie natürlich auch schon bei Papa Olaf im Weinkeller gelernt. Im elterlichen Betrieb ist die Schülerin, die im Januar 18 wird, schon jetzt eine große Stütze, lobt Mama Helke die Tochter, die bei Weinproben, im Verkauf und im Weinberg schon kräftig mithilft. Noch besucht Alicia das Nordpfalzgymnasium in Kirchheimbolanden mit Schwerpunkt Sprachen, aber für sie ist klar, dass sie nach dem Abitur in die Welt hinaus möchte. „So ein halbes Jahr in Australien, das wäre schon was!“, meint sie. Ihre gesunde Neugier lässt sie auch das kommende Jahr als Weinprinzessin mit Elan angehen. Alicia sieht sich und ihre Hofdame Michele genau wie schon ihre Vorgängerinnen als Botschafterinnen der Region und ihrer edlen Tropfen. Und dabei kann sie auf die gute Zusammenarbeit der Weinhoheiten bauen. Hilfreiche Tipps werden weitergegeben, man unterstützt sich seit Jahren schon im Tross der Majestäten. Das gilt auch für die amtierende pfälzische Weinkönigin Inga I., ebenfalls ein Einselthumer Kind. Sie wird Alicia und ihre Hofdame in diesem Jahr krönen – und, da ist sich Alicia sicher, ebenso wie Kathrin Beyer immer gute Tipps geben. Kathrin wird zwar nach dem Sommer ins Berufsleben starten, aber dem Wein allein schon durch ihre Familie verbunden bleiben. Auch Alicia kann sich ein Leben ohne den Zellertaler Wein schwer vorstellen. Zwar würde sie irgendwann gerne als Journalistin arbeiten, liebt es aber heute, im Betrieb der Eltern mitzuarbeiten. „Am liebsten bin ich im Wingert und damit in der Natur“, erklärt sie. Klar, dass auf die Frage nach ihrem Lieblingsplatz die prompte Antwort kommt: „Irgendwo im Weinberg, wo man einen Blick auf den Donnersberg hat!“ Von klein auf ist sie dem Zauber der Landschaft rund ums Ehrenmal erlegen, es ist für sie Erkennungsmerkmal und herrlicher Aussichtspunkt der heimatlichen Region. Die junge Weinhoheit verknüpft Tradition und Moderne, sie trägt das traditionelle Dirndl und die Krone ebenso souverän wie das elegante Abendkleid und die zünftige Werktagsausrüstung für die Arbeit im Wingert. Modische Beraterin ist ihre Schwester Elisa, die auch schon in den Startlöchern für eine zukünftige Regentschaft der Zellertaler Weinhoheit steht. Doch mit ihren 14 Jahren hat sie noch etwas Zeit, begleitet die große Schwester aber gerne und oft, ebenso wie Mama Helke, die tatkräftig hinter ihrer Tochter als Weinbotschafterin steht. Familie Bescher weiß, dass die Zellertaler Winzer und die Einselthumer Kerweborsch sie unterstützen. Einer möglichen Vergrößerung der Weinkerwe sehen sie positiv entgegen. „Oft treffe ich Menschen, die noch die großen Zeiten der siebziger und achtziger Jahre der Weinkerwe erlebt haben. Es wäre schön, wenn wir da wieder anknüpfen könnten“, sagt Alicia. Auch junge Menschen finden immer mehr zum Wein, so seien ihre Freunde bekennende Schorle-Trinker, und sie selbst mag besonders ein gutes Glas Kerner – aber nicht zu trocken, sagt Alicia. Unabdingbar ist für sie die Werbung über die neuen sozialen Medien – die Einselthumer Weinprinzessin hat eine eigene Facebook-Seite. Gestern, nach der Krönung, begann für sie die Weinkerwe in den Höfen Bescher und Martinspforte. „Gut, dass in diesem Jahr auch für die kleinen und jugendlichen Besucher eine Attraktion auf dem Dorfplatz angeboten wird“, findet sie. Ein sportliches Trampolinspringen soll hier für den Adrenalin-Kick sorgen, für die gute Stimmung ist Live-Musik in den Höfen angesagt. Für die kommenden Monate wünscht sie sich eine schöne Zeit mit ihrer Hofdame Michele, viele neue Begegnungen und viele wirkungsvolle Werbungsmöglichkeiten für ihr schönes Zellertal mit seinen guten Weinen.

x