Donnersbergkreis Neue Balken in der Grube

Bei der Erneuerung: die Türstöcke in der Untertage-Anlage.
Bei der Erneuerung: die Türstöcke in der Untertage-Anlage.

Anfang April hätte die Grube Maria in Imsbach eigentlich öffnen sollen. Doch es kam anders, da Holzbalken Probleme bereiteten. Diese sind nun beseitigt, weil insgesamt sechs Personen acht Wochen lang kräftig angepackt haben. Allen voran ein Mann. Mit dem waren wir gestern in dem Besucherbergwerk.

Das Wasser läuft im Eisenerzgang die Wand herunter, sammelt sich auf dem Boden. Ziemlich feucht ist es hier Untertage an diesem Donnerstagvormittag. Ralf Kauth wundert das nicht. Vom Berg dringt das Wasser in die Grube. Der Starkregen in dieser Woche hat seine Spuren hinterlassen. Aber keine so großen, dass das Besucherbergwerk am Sonntag nicht wieder öffnen kann. Knapp zwei Monate später als ursprünglich geplant. Auslöser waren zwei Balken an einem sogenannten Türstock hier im Eisenerzgang. „Sie waren ziemlich marode“, sagt Kauth – und zeigt auf die Stelle, an der diese Holzpfosten einmal standen. Festgestellt wurde dies bei einer Sicherheitsbegehung. „Bei der Begehung wurde dann gesagt, wenn schon was gemacht werden muss, dann sollen gleich alle Holzbalken ausgetauscht werden. Sonst fängt man in zwei Jahren bei den nächsten an“, berichtet der 68-Jährige. Eigentümerin und Betreiberin des Besucherbergwerkes ist die Ortsgemeinde. Kauth selbst ist Mitglied beim Verein Pfälzisches Bergbaumuseum Imsbach. „Ich bin in Obermoschel in einer Verhüttung quasi aufgewachsen, war dort schon in einem Bergwerk, bevor ich richtig laufen konnte“, sagt Kauth schmunzelnd. Sein Vater arbeitete dort im Labor. Ralf Kauth war Mitglied der Höhlenforscher Karlsruhe, betreut zudem Höhlen in Rheinland-Pfalz und wurde vor acht Jahren vom Vereinsvorsitzenden Jost Haneke gefragt, ob er nicht an der Weißen Grube, dem zweiten Besucherbergwerk in Imsbach, das derzeit wegen Sanierungsarbeiten geschlossen ist, Arbeiten vornehmen will. Kauth, der heute in Meddersheim im Landkreis Bad Kreuznach lebt, sagte zu. Er wurde zudem Vereinsmitglied und ist fasziniert von der Imsbacher Bergbauwelt. „Hier ist noch viel Unbekanntes zu erforschen“, sagt der 68-Jährige. Zudem ist er für die Sicherung von Fledermausquartieren mit zuständig. Und als die Probleme in der Grube Maria bekannt wurden, hat er direkt zugesagt, mit anzupacken. In dieser Zeit mussten die Arbeiten in der Weißen Grube ruhen. Denn zu tun war einiges. 16 Holzbauten mussten neu hergestellt werden, 52 Balken wurden eingebaut und so neue Türstöcke erstellt. Auf den Holzkonstruktionen liegen zudem Bretter, damit dort keine Steine herunterfallen. Die gute Nachricht: Auf den Konstruktionen, die abgebaut worden sind, lagen keine Steine – lediglich Schlamm. 320 Arbeitsstunden hat das ehrenamtliche Team um Ralf Kauth, alles Mitglieder des Vereins oder ihm nahestehende Personen, geleistet – und wurde dabei vom Gemeindearbeiter unterstützt. „Wir haben in wechselnder Besetzung gearbeitet“, sagt Kauth. Er selbst war fast immer da. „Ich habe ja auch den Vorteil, dass ich Rentner bin“, meint er schmunzelnd. Nun sind noch Restarbeiten zu erledigen. Die Kosten für die Sanierung belaufen sich laut Ortsbürgermeister Ingo Müller auf rund 2500 Euro. „Damit sind wir im Rahmen geblieben“, sagt der Ortschef – dankbar für das Engagement. Ralf Kauth denkt bereits weiter. Schließlich soll auch die „Weiße Grube“ in diesem Jahr wieder öffnen. Doch da haben er und seine Mitstreiter noch einiges an Arbeit vor sich. Sie gehen diese auch dort mit großem Engagement und einer Faszination für die Bergbaugeschichte an. Info —Ab Sonntag, 26. Mai, ist die Grube Maria an Sonn- und Feiertagen wieder von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Für Gruppen sind Führungen nach Absprache auch an Wochen- und Samstagen möglich. Anmeldungen: Telefon 06302 60261 oder per E-Mail an info@winnweiler-vg.de. —Auch das Pfälzische Bergbaumuseum in der Ortsmitte von Imsbach ist an Sonn- und Feiertagen von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Dort wird zudem am morgigen Samstag, 16.30 Uhr, die Sonderausstellung „Quarz – Hansdampf in allen Gassen“ eröffnet.

Engagiert am Werk: Ralf Kauth in der Grube Maria.
Engagiert am Werk: Ralf Kauth in der Grube Maria.
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