Donnersbergkreis Mit etwas Mühe zum Meistertitel

Schlusspfiff, geschafft: Die Meisterfeier kann beginnen.
Schlusspfiff, geschafft: Die Meisterfeier kann beginnen.

«Finkenbach.» Alle Zeichen standen am Pfingstsonntag in Finkenbach auf „Mission Meisterschaft“. Bei strömendem Regen wurden die zahlreich erschienenen Zuschauer bereits vor dem Anpfiff mit Musik und Sirenengeheul auf das Spiel eingestimmt. Obwohl es für die Gäste aus Ramsen um nichts mehr ging, waren sie fairerweise nicht bereit, die Punkte einfach herzuschenken, sondern lieferten ein starkes Spiel ab und waren der erwartet schwierige Gegner. Das Endergebnis von 2:2 (2:1) reichte allerdings der Spielgemeinschaft für den Meistertitel in der B-Klasse Kaiserslautern-Donnersberg Nord.

In der ersten Viertelstunde war die Heimmannschaft tonangebend. Der TuS Ramsen fand nicht ins Spiel, seine Angriffsbemühungen wurden früh abgefangen. Für die SG lief zunächst alles nach Plan, dies um so mehr, nachdem Christian Betz sehr früh in der fünften Minute mit einem Handelfmeter die 1:0-Führung herstellte. Erst nach etwa 18 Minuten gelangte der TuS erstmals in den gegnerischen Strafraum und bekam auf Grund des ungeschickten Foulspiels eines Abwehrspielers direkt einen Elfmeter zugesprochen. Der TuS-Kapitän Marcel Schwallie ließ sich diese Chance nicht entgehen und verwandelte mit einem schönen Schuss hoch ins linke Eck zum 1:1-Ausgleich, unhaltbar für den SG-Keeper Waldemar Baum. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte hielt die leichte Feldüberlegenheit der SG an, was sich vor allem im Ballbesitz und der Anzahl der Eckbälle auswirkte, aber nicht zu hochkarätigen Torchancen führte. Mit dem nachlassenden Regen kam nun auch der Gast besser ins Spiel und ließ sich nicht mehr so zurückdrängen wie in der Anfangsphase. Allerdings kassierten die Ramser zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt kurz vor der Pause durch einen Schuss aus der Halbdistanz von Steffen Werrmann das Führungstor zum 2:1 für die SG Finkenbach/Mannweiler/Stahlberg. In der zweiten Halbzeit entwickelte sich die Partie auf annähernd gleicher Höhe. Das Heimteam hatte zunächst wieder etwas mehr vom Spiel, setzte aber überhastet einige Schüsse neben und über das Tor oder scheiterte an Yannick Kranz im Gästetor. Zwischendurch gab es immer wieder Entlastungsangriffe von Ramsen; einer davon führte in der 67. Minute zum 2:2-Ausgleich. Bei einem Konter setzte sich ein Angreifer auf der linken Seite durch, seine flache Hereingabe brauchte David Luprian nur noch einzuschieben. Danach kam eine noch etwas härtere Gangart auf, die Gelbe Karten auf beiden Seiten zur Folge hatte. In der 78. Minute kam es nach dem Foul eines Finkenbacher Spielers und dem Nachtreten des Gefoulten zu einer „Rudelbildung“. Das heimische Publikum forderte lautstark „Rot!“, der solide leitende Schiedsrichter Edgar Braun beließ es jedoch bei einer Gelben Karte. Die Spielgemeinschaft erhöhte in der Schlussphase nochmals den Druck, eine Angriffswelle nach der anderen rollte auf das Ramser Tor zu, doch es kam nichts mehr Zählbares heraus. Zum einen verteidigte die Gästeabwehr gut, zum anderen wurde oft aus guten Positionen überhastet und ungenau abgeschlossen. Nach dem Schlusspfiff entlud sich im Finkenbacher Stadion die während des gesamten Spiels andauernde Anspannung bei der „Mission Meisterschaft“, wobei das „ganze Programm“ aufgeboten wurde: Sirenengeheul, Pyrotechnik mit Nebelschwaden – fast wie beim Pokalendspiel am Samstagabend –, neue Meister-T-Shirts, Sprechchöre „Supermeister!“, Bierduschen und farbige Rauchkerzen zum Mannschaftsfoto im Tor begleiteten die ausgelassene Freude der Mannschaft, Trainer und ihrer Betreuer. Dies alles griff natürlich auf das Publikum über, das mit lautstarken Ovationen die Atmosphäre noch steigerte. Klaus Schneider, der Spielleiter der Spielgemeinschaft, sprach von dem erwartet schwierigen Gegner und attestierte den Gästen ein starkes Spiel. Dass er dies erwartet hatte, konnte man im Vorfeld daran erkennen, dass er nur ein 1:1 getippt hatte (wir berichteten). Seinem Trainer Alexander Raab machte er ein großes Kompliment: „Der Meistertitel ist zu einem großen Teil sein Verdienst. Er hat die Mannschaft zu Beginn der laufenden Saison übernommen, hat ihr Disziplin beigebracht und ihr ein taktisches Konzept an die Hand gegeben, das sie zu einem Torverhältnis von momentan 125:16 geführt hat. Darüber hinaus sind wir zu Hause ungeschlagen.“ Michael Bechtold, Spielertrainer des TuS Ramsen, konnte sich Schneider anschließen: „Nach anfänglichen Problemen entwickelte sich ein gutes, nahezu ausgeglichenes Spiel. Bisweilen agierten meine Spieler noch etwas hitzig und unüberlegt. Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden. Wir sind immerhin die einzige Mannschaft, die in Finkenbach einen Punkt geholt hat.“ So spielten sie SG Finkenbach/Mannweiler/Stahlberg: Baum - Huff (85. Bröde), Fisch, Eckhardt, Rahm - Nils Raab, Werrmann (88. Stock), Silas Schlemmer - Betz (72. Simon), Nils Schlemmer, Eich TuS Ramsen: Kranz - Siebecker, Heilmann, Denzer (16. Gemünd), Maurice Luprian - Reinwald, Schwallie, Brunnett - Rüth, Rödel (60. Roos), David Luprian (70. Bechtold) Tore: 1:0 Betz (5., Handelfmeter) 1:1 Schwallie (18., Foulelfmeter), 2:1 Werrmann (44.), 2:2 David Luprian (67.) - Gelbe Karten: Rahm, Simon - Roos - Beste Spieler: Huff, Nils Raab, Werrmann - Schwallie, Rüth, Rödel - Zuschauer: 200 - Schiedsrichter: Braun (Wallhausen).

x