Donnersbergkreis Mit abgelehnten Nistkästen hat alles angefangen

Gratulanten zum Jubiläum des Vereins „Lebensraum Dorf“: Büroleiterin Judith Schapppert von der Kreisverwaltung (links), Ortsbürg
Gratulanten zum Jubiläum des Vereins »Lebensraum Dorf«: Büroleiterin Judith Schapppert von der Kreisverwaltung (links), Ortsbürgermeister Helmut Eisenbeiß (daneben) und Verbandsbürgermeister Rudolf Jacob (rechts), der als Geschenk einen Apfelbaum mitgebracht hatte. Mit auf dem Bild sind (von links) die Vorstandsmitglieder Brigitte Enders, Uwe Michel, Jutta Reichard, Klaus Busch sowie Gründungsmitglied Egon Wolf.

Auch der Regen hat der guten Laune keinen Abbruch getan: Mit zahlreichen Gästen hat der Höringer „Lebensraum Dorf“ sein 30-jähriges Bestehen gefeiert. Passend zum Jubiläum hat der Verein sein neuestes Projekt vorgestellt: den „Dorfanger“. Unter diesem Namen soll künftig das früher als Basketballplatz genutzte Gelände am Ortsausgang Richtung Otterberg firmieren.

„Kleine Veränderungswünsche“ seien damals Ausgangspunkt gewesen, einen neuen Verein ins Leben zu rufen, blickte Mitbegründer Egon Wolf in seiner Ansprache zurück. 30 Jahre alt sei er damals gewesen, „wir wollten auf dem Kirchturm einen Nistkasten für Eulen aufstellen. Ich stellte einen ordentlichen Antrag an den Gemeinderat, der mit den Worten ’Solle mer de Buwe die Möglichkeit gewe, den Antrag wieder zurückzuziehe?’ vom damaligen Bürgermeister abgeschmettert wurde“, so Wolf. Dies habe er so nicht hinnehmen wollen – und den Entschluss gefasst, dass er und Gleichgesinnte in den Gemeinderat müssten. Dies sei ein Jahr später geglückt ... Eine Menge hat der „Lebensraum Dorf“ seither auf die Beine gestellt – nicht zuletzt die Eröffnung des Bürgerladens und des örtlichen Kindergartens. Beide gehen auf das Engagement des Vereins zurück, beide existieren heute noch. Apropos heute: Handlungsbedarf sieht Wolf aktuell vor allem an zwei Stellen im Dorf: dem „furchtbaren Ortsmittelpunkt“ und dem Fossilienfundort „Auf den Steinen“, wo er viel Arbeit sehe. Obwohl er mittlerweile nicht mehr in Höringen lebt, bot er auch für die Zukunft seine Unterstützung an. Für das jüngste Projekt des Vereins hat es aus dem EU-Programm „Leader“ eine Förderung in Höhe von 2000 Euro gegeben, wie Büroleiterin Judith Schappert von der Kreisverwaltung mitgeteilt hat. Das Geld sei in den „Dorfanger“ investiert worden, wie das frühere Basketballfeld in Zukunft bezeichnet werden soll, informiert die erste Vorsitzende des „Lebensraum Dorf“, Brigitte Enders. Insgesamt seien hier sechs Obstbäume gepflanzt worden. „Wir wollen, dass jeder, der hierher kommt, das Obst pflücken und essen kann. Darum haben wir darauf geachtet, nur heimische und traditionelle Halbstämme anzubauen.“ Außerdem seien jeweils zwei Kleinfeldtore zum Fußballspielen und zwei Hundekotboxen aufgestellt worden. Mit Freude erlebe sie, dass der Platz nun sehr oft von Kindern, Jugendlichen und auch Erwachsenen genutzt werde – genau das sei das Ziel des Projekts gewesen. „Alleine können wir nichts veranstalten. Wir sind auf die Hilfe von den Anwohnern in unserem Dorf angewiesen“, betonte Enders – und lobte, dass die Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren immer besser laufe. Verbandsbürgermeister Rudolf Jacob brachte den noch fehlenden Apfelbaum als Präsent zum Jubiläum mit. Ortsbürgermeister Helmut Eisenbeiß sah im Aufstellen der Hundekotboxen einen ersten wichtigen Schritt zum Sauberhalten des Platzes. Für musikalische Unterhaltung sorgte die Band „Singing Birds“ aus Gundersweiler, ein geplantes Fußballspiel musste witterungsbedingt ausfallen. Aber auf den leckeren Jubiläumskuchen von Prisca Müller oder die Waffeln der evangelischen Jugendgruppe „Cool Kids“ mussten die Gäste nicht verzichten.

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