Donnersbergkreis „Meine Bilder sind meine Kinder“

Renate Correll vor einer ihrer Arbeiten.
Renate Correll vor einer ihrer Arbeiten.

«ROCKENHAUSEN.» Anlässlich der Vernissage mit Werken von Renate Correll konnte Luise Busch viele Besucher erstmals im Kahnweilerhaus begrüßen und nutzte die Gelegenheit, das Haus und den Arbeitskreis Kahnweilerhaus näher vorzustellen, bevor die aktuelle Ausstellung in den Fokus rückte. „Für mich ist Kunst das Gegengewicht zur Realität, ist Freude am Gestalten. Meine Kunst ist lebendig“, sagte Renate Correll zu ihrer Arbeit.

Medienpädagoge Achim Hess verglich in seiner Einführung in die Ausstellung eine Vernissage mit einer Premiere im Theater. Das Neue, das Einzigartige kennzeichneten beide Ereignisse. Kraft der Bilder würden Geschichten erzählt, wie man sie noch nicht erlebt hat. Das sei das Besondere am Aufeinandertreffen von Renate Corrells Kunstwerken mit den Gästen im Kahnweilerhaus. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Wendelsheim bei Alzey, hat dort ihr Atelier, das auch immer wieder für Malworkshops genutzt wird. Seit 35 Jahren ist die Malerei wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Daneben gab es immer wieder Besuche von Kunstakademien und Hochschulen im In- und Ausland. Diese künstlerischen Auseinandersetzungen prägten die Kunsttherapeutin und Künstlerin. Viele Jahre kunsttherapeutische Erziehungsarbeit, zuletzt an der Schule am Donnersberg in Rockenhausen, liegen jetzt hinter ihr. Nach dem Ausscheiden aus dem Schuldienst letztes Jahr rückte die Kunst immer stärker in den Mittelpunkt ihres Lebens. Darauf kann sie sich jetzt wesentlich mehr einlassen, weil sie ungebundener und unabhängiger geworden ist. „Meine Bilder sind meine Kinder, die ich brauche. Ich kann sie erst einmal nicht gehen lassen, weil sie noch so nah an mir dran sind. Des-halb fällt es mir auch so schwer, sie herzugeben“, erklärte die Malerin. „Ich male aus mir heraus. Das Zusammenspiel der Farben ist für mich eine sinnliche Erfahrung, ein Prozess, innerhalb dessen ich Entscheidungen treffe, genauso wie im richtigen Leben. Zwang gibt es dabei allerdings nicht“, führte sie weiter aus. Kraftvolle, leuchtende Farben, dynamische Linien, starke Kontraste kennzeichnen Corrells Bilder. Nichts Gegenständliches ist hier zu finden. Weiteres Stilmerkmal sind Texte der jüdischen Autorin Rose Ausländer, die als gestaltendes Element in manche Bilder eingearbeitet sind. „Hier im Kahnweilerhaus ausstellen zu dürfen, ist für mich eine besondere Ehre“, betont Correll. Luise Busch dankte Ingrid Krusen vom Arbeitskreis, die mit ihr beim Aufbau der Ausstellung geholfen hat. Die ist noch bis zum 19. Juni zu den üblichen Öffnungszeiten (donnerstags bis sonntags, jeweils von 15 bis 17 Uhr) zu besichtigen.

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