Donnersbergkreis Krankenhaus Rockenhausen: Guth bezieht Stellung

Das Rockenhausener Krankenhaus.
Das Rockenhausener Krankenhaus.

Landrat äußert sich mit Bürgerbrief - Zündstoff: Wer war worüber informiert?

Der Schritt ist ungewöhnlich: Einen Bürgerbrief, der im Internet einsehbar ist, hat Landrat Guth als Medium gewählt, um sich in der Krankenhausdebatte direkt an die Donnersberger zu wenden. In Anbetracht der vielen Leserbriefe und Presseerklärungen, „die – aus Unkenntnis oder wissentlich – falsche Aussagen zur Zukunft der Krankenhäuser treffen“, gehe es ihm darum, „einige Fakten klarzustellen“, wie er schreibt. Brisanz erhält dabei die Frage, wer von den politisch Verantwortlichen vor Ort ab wann was wusste (siehe „Zur Sache 2“). Wie Guth gegenüber der RHEINPFALZ sagte, seien die Halbwahrheiten in aktuellen Resolutionen, offenen Briefen und Unterschriftenlisten nicht mit verantwortlicher Politik in Einklang zu bringen. „Das ganze Alsenztal ist in Aufruhr, weil verbreitet wird, dass die Klinik in Rockenhausen geschlossen wird. Aber das wird in heute absehbarer Zeit nicht passieren“, so Guth. Im Gegenteil, Rockenhausen werde durch den Ausbau der Geriatrie, der Psychiatrie und durch das Gesundheitszentrum gestärkt. Die in den VG-Räten Alsenz-Obermoschel und Rockenhausen verabschiedeten Resolutionen zur Sicherung des Gesundheitsstandortes Rockenhausen haben aus Guths Sicht „fälschlicherweise den Räten und interessierten Bürgern“ suggeriert, „es würde ein Notfallstandort geschlossen, und die Patienten würden dann schlechter versorgt als bisher“. Ergänzt worden sei die Resolution durch eine Unterschriftenliste mit einer Überschrift, die „reißerisch sei und inhaltlich falsch! Es war nie die Rede davon, das Krankenhaus Rockenhausen zu schließen“. Dem Druck, Standorte zu optimieren, folgte laut Guth bereits 2014 die Genehmigung des Landes, zehn internistische Betten in Kibo zu eröffnen. Guth dazu: „Um organisatorisch gut und wirtschaftlich nachhaltig zu arbeiten, braucht eine Innere Abteilung jedoch 40, besser 45 Betten. Entsprechend werte ich diese Genehmigung auch als ,Wink mit dem Zaunpfahl’, deutlicher in diese Richtung zu agieren. Entsprechend wurden Planungen intensiviert, die mit einem mir vorliegenden Schreiben vom 8. August 2014 an das zuständige Ministerium in Mainz und an meinen Vorgänger Winfried Werner konkretisiert wurden.“ Guth zitiert aus dem Schreiben: „Die Behandlung von multimorbiden und hochbetagten, unfallchirurgischen und viszeralchirurgischen Patienten am Standort Kirchheimbolanden ist heutzutage ohne eine internistische Begleitbehandlung nicht mehr tragbar“, und: „Wir benötigen dringend medizinische und pflegerische Kompetenz vor Ort, um die Patienten bei Komplikationen sowie auch in der Vor- oder Nachbehandlung großer Eingriffe… zu begleiten“. Diesem Brief seien Gespräche in Kirchheimbolanden und Kaiserslautern gefolgt, in deren Folge Bauplan-entwürfe im Juni 2016 und im Mai 2017 vorgelegt wurden. „Aufgezeigt werden darin die weitgehende Verlagerung von Innerer Abteilung und Weaning nach Kirchheimbolanden sowie die erhöhte Bettenzahl in der Geriatrie und der Psychiatrie in Rockenhausen.“ Das Westpfalz-Klinikum habe seinerzeit bereits seinen Amtsvorgänger informiert, er selbst sei beim Antrittsbesuch des Geschäftsführers Peter Förster am 2. November 2017 erstmals mit der Themenlage konfrontiert worden. Aufgrund der Tragweite des Themas habe er damals seinen Kollegen im Klinik-Aufsichtsrat Cullmann, Kauth und Schäfer sowie den 1. Kreisbeigeordneten Michael Ruther am 23. November 2017 seinen Informationsstand mitgeteilt, so Guth in seinem Schreiben. Der Geschäftsführer des Westpfalz-Klinikums, Peter Förster, wollte sich zu den genauen Inhalten der Gespräche in der Planungsphase nicht äußern. Kurz-Info Der vollständige Text des Bürgerbriefes von Landrat Rainer Guth steht auf der Homepage der Kreisverwaltung unter: www.donnersberg.de/Aktuelles

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