Donnersbergkreis Knackpunkt Rote Karte

Sprungstark: Rüssingens Ferhad Gündüz (links) im Luftduell mit dem Alzeyer Tormann Rachoni de Lima. Rechts Marcel Schumann.
Sprungstark: Rüssingens Ferhad Gündüz (links) im Luftduell mit dem Alzeyer Tormann Rachoni de Lima. Rechts Marcel Schumann.

«Rüssingen.» Im letzten Heimspiel der Verbandsliga-Saison unterlag der TuS Rüssingen der SG RWO Alzey am Samstag mit 0:2 (0:0) Toren. Rund 150 Zuschauer sahen ein Spiel mit Chancen auf beiden Seiten. Rüssingens Trainer Ako Yalcin gefiel vor allem die erste Hälfte. Der Platzverweis der Heimelf gegen Halil Ibrahim Anli kurz vor dem Halbzeitpfiff spielte den Gästen aus Alzey in die Karten.

Die Partie startete schleppend. Erst in der 15. Minute sahen die Zuschauer eine dreifache Chance der Gäste, die jedoch nicht zu einem Treffer führte. Vorausgegangen waren drei weite Einwürfe von SG-Aktuer Florian Unckrich. Im Anschluss verpasste es die Heimelf mehrmals, ein Tor zu erzielen. Erst verfehlte TuS-Flügelspieler Halil Ibrahim Anli aus spitzem Winkel (27.), ehe er im Eins-gegen-Eins-Duell an Alzeys Schlussmann Evandro Rachoni de Lima scheiterte (36.). Im Gegenzug landete jedoch ein Kopfball von Alzeys Stürmer Christian Hahn am Querbalken des Rüssinger Gehäuses. Unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff sah Anli die Rote Karte, nachdem er einem Gästeakteur absichtlich den Ball überschoss, obwohl bereits unterbrochen war (45.). Aufgrund dieser Aktion eröffneten sich Tumulte auf dem Rasen. Die Rüssinger regten sich über die Provokationen eines Gästeakteurs auf. Für TuS-Coach Yalcin war diese Entscheidung zu hart. Er hätte sich hier etwas mehr Fingerspitzengefühl von Schiedsrichter Adrian Kokott gewünscht. „Wenn das Spiel mit Elf gegen Elf weitergeht, dann wird die zweite Halbzeit so gut wie die erste“, übte Ako Yalcin unmittelbar nach dem Schlusspfiff Kritik am Unparteiischen. So gingen die Rüssinger mit einem 0:0-Zwischenstand und einem Mann weniger in die Halbzeitpause. In der ersten Hälfte sahen die Zuschauer eine unterhaltsame Begegnung mit einigen nennenswerten Torchancen. Im Abschluss fehlte auf beiden Seiten jedoch die letzte Ernsthaftigkeit. RWO Alzey kam nach der Pause gut aus der Kabine und hatte direkt nach Wiederanpfiff die erste Chance durch Marc Bullinger (48.) Sein Abschluss wurde von einem Akteur der Heimmannschaft abgefälscht und zischte ganz knapp am Pfosten vorbei. Nach einer Stunde brachte SG-Innenverteidiger Marcel Schumann die Gäste mit 1:0 in Front. Sein Freistoß aus 20 Metern prallte vom Pfosten an den Kopf von TuS-Keeper Cosmin Dragota und von dort ins Netz. Im Anschluss verpassten es die Alzeyer, die aufgrund des Platzverweises nun feldüberlegen waren, den Vorsprung auszubauen. Zuerst scheiterte Hahn allein am starken Dragota (62.), ehe Alzeys Philip Wesner völlig freistehend über das TuS-Tor köpfte (69.). Rund eine Viertelstunde vor dem Ende erhöhten die Gäste ihre Führung dann auf 2:0. Aushilfsstürmer Philip Wesner schloss einen schönen Angriff erfolgreich ab (76.). Zuvor setzte sich Alzeys Jeremias Raab stark auf dem Flügel durch und bediente Wesner mustergültig von der Grundlinie. Nach diesem zweiten Tor verpassten es die Alzeyer in der Folge, den dritten Treffer zu markieren. Der pfeilschnelle Hahn zog erneut gegen Dragota den Kürzeren (73.). Kurz vor dem Schlusspfiff vergab der zuvor eingewechselte Alzeyer Dzenis Dzaferi die letzte Gelegenheit der Begegnung (86.). So blieb es letztendlich bei einer 0:2-Niederlage aus Sicht der Rüssinger. In der zweiten Halbzeit waren die Rüssinger aufgrund ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit nicht mehr in der Lage, wirklich gefährlich zu werden. „Die erste Halbzeit war ein richtig gutes Spiel. Auf beiden Seiten gab es viele Torchancen. Das Spiel hat in der ersten Halbzeit viel Spaß gemacht“, lobte Yalcin den Auftritt seiner Elf in den ersten fünfundvierzig Minuten. „Als Fan bin ich angefressen, weil die Rote Karte das Spiel in der zweiten Halbzeit beeinflusst hat“, zeigte sich Yalcin enttäuscht über den Platzverweis. Somit konnten die Rüssinger in ihrem letzten Heimspiel der Saison keinen Sieg einfahren. Die Heimbilanz mit neun Siegen aus 16 Partien kann sich trotzdem sehen lassen. Heute, 19.45 Uhr, gastieren die Rüssinger zum Nachholspiel beim FC Bienwald Kandel. Das letzte Saisonspiel bestreitet der TuS dann am Samstag, 16 Uhr beim SC Hauenstein. So spielten sie TuS Rüssingen: Dragota - Dogan, Gündüz, Neziraj, Schwall - Zurak, Kavak - Anli, Koc, Mashadi - Dzijan.

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