Donnersbergkreis Kirchheimbolanden: Musizierende Gäste bringen in der Seniorenresidenz die Augen zum Leuchten

Bereits zum zehnten Mal mit weihnachtlichen Klängen zu Gast in der Seniorenresidenz: Marianne Baun (li.) und Marianneli Spratte.
Bereits zum zehnten Mal mit weihnachtlichen Klängen zu Gast in der Seniorenresidenz: Marianne Baun (li.) und Marianneli Spratte. Foto: Stepan

„Alle Jahre wieder“ tönt es durch die Seniorenresidenz in Kirchheimbolanden. Marianne Baun und Marianneli Spratte mit ihren Streicherschülern kommen bereits zum zehnten Mal, um die Bewohner in der Adventszeit mit ihrer Weihnachtsmusik und besinnlichen Texten zu erfreuen.

Das gelingt ihnen vorzüglich. Die Bewohner lassen sich sofort berühren und singen die meisten Lieder leise mit, auch die Stücke, die man konzertant vortragen wollte. Sie kennen die Texte der traditionellen Weihnachtslieder, und man spürt, wie gut ihnen die Erinnerung an vergangene Weihnachtszeiten tut. „Die Musik tönt durchs ganze Haus, unser Foyer ist voll besetzt, wir haben Zuhörer auf der Empore und in den geöffneten Zimmern bis in den vierten Stock“, freut sich Hausleiterin Martina Degen.

Vorfreude auf Weihnachten

Die jüngsten Streicherinnen beginnen mit drei Liedern der Vorfreude auf Weihnachten. Da darf „Morgen kommt der Weihnachtsmann“ nicht fehlen. Baun (Klavier) und Spratte (Geige) bringen mit Antonio Vivaldis Cantabile besinnliche Stimmung in den Raum. Da kann man dem Gedicht „Seht die gute Zeit ist nah“, das Baun vorträgt, von Herzen zustimmen. „Das nächste Lied singen wir gemeinsam, Sie kennen es von unserem Gottesdienst“, kündigt Baun an. Sechs Violinen, ein Cello und Klavier begleiten das volltönend singende Publikum zu „Macht hoch die Tür“. So ist es auch bei dem im späteren Verlauf des einstündigen Konzertes gemeinsam gesungenen „Tochter Zion“.

Sprattes Schüler aus der mittleren Stufe spielen weitere Weihnachtslieder. Besonders freudig wird von den Bewohnern „Alle Jahre wieder“ aufgenommen und mitgesungen. Aufmerksam lauschen sie dem englischen Weihnachtslied „Deck the Halls“, das einen tänzerischen Rhythmus hat.

Die Stille und das Heilige des Festes

Baun perlendes Klavierspiel und die von Spratte ausdrucksstark interpretierte Geigenmelodie erklingen harmonisch in einem Andante von Mozart. „Beim Gedicht ’Weihnachten’ von Joseph Eichendorff ist Mitsprechen erlaubt“, kündigt Baun an. „Oh du gnadenreiche Zeit“ hört man aus vielen Mündern. Baun trägt auch Hans Dieter Hüschs Weihnachtswünsche vor. Der Kabarettist geht darin von der rüden Wirklichkeit aus und findet dann doch Worte zum Weihnachtsfrieden, wenn er anregt, die Stille und das Heilige des Festes zu entdecken.

Den vierten Block der Weihnachtslieder begleiten die fortgeschrittenen Schüler. Über ihren Auftritt freut sich Degen und wendet sich an die dreizehn jungen Musiker: „Es ist eine gute Tradition geworden, ihr kommt seit zehn Jahren in unser Haus. Manche sind schon erwachsen und aus ihren Studienorten angereist. Wir freuen uns, dass wir an eurem musikalischen Leben teilhaben dürfen. Und auch, dass immer neue Kinder dazukommen.“ Die Fortgeschrittenen beeindrucken mit ihrer Interpretation der Air aus der Suite in D von Johann Sebastian Bach. Als eines der „schönsten Musikstücke überhaupt“ kündigt Baun den Canon von Johann Pachelbel an. Es gelingt den Interpreten die Zuhörer in die besondere Stimmung des Stückes mit der zunehmenden Lautstärke und Tempo mitzunehmen. Umso begeisterter können alle in das gemeinsame Abschlusslied „Oh du Fröhliche“ einstimmen.

Auch der Nikolaus kommt

Es ist auch gute Tradition geworden, dass Klaus Stoijadinovic sich als Nikolaus verkleidet und Bewohnern und Musikern einen Schokoladen-Nikolaus spendiert. „In diesem Jahr habe ich einen echten Bart und ein neues dunkelrotes Nikolaus-Kostüm“ erklärt er. Es erinnert daran, dass der Heilige ein Bischof war. Degen bedankt sich herzlich bei den Musikern: „Man spürt, dass es euch Spaß macht. Bitte legt euer Instrument niemals weg, bleibt dabei.“

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