Donnersbergkreis Kirchheimbolanden: Kennerin von Krisen und Katastrophen

Bot ein zweistündiges Powerprogramm und ließ kein Auge trocken: Anka Zink.  Foto: STEPAN
Bot ein zweistündiges Powerprogramm und ließ kein Auge trocken: Anka Zink.

Einen Abend Lachmuskeltraining bescherte Anka Zink den Besuchern des diesjährigen Kabarettabends im Kirchheimbolander Schloßgarten am Samstagabend. Weit über 200 Menschen waren gekommen, um der aus dem Fernsehen („Ladies Night“) bekannten Entertainerin zu folgen und bei guter Unterhaltung den angenehm lauen Sommerabend zu genießen.

„Niemand will da sein, wo er gerade ist“, ist Zink überzeugt. „Darum ist fast jeder gedanklich die meiste Zeit des Tages ziemlich weit weg. Das nennt man: Fernweh! Dabei sind die Probleme des Reisens sind so alt wie die Menschheit: Bereits auf der Arche Noah musste man sich mit vielen kleinen bissigen Tieren arrangieren.“

Reise durch das Thema Mobilität

Bei ihrem Programm „Leben in vollen Zügen“ nahm die Bonner Kabarettistin ihr Publikum mit auf eine Reise durch das Thema Mobilität. Am Ende stand ihre Erkenntnis, „dass man sich in der Fremde selbst erkennen und sich dann entscheiden kann, ob man sein Leben nur ertragen oder in vollen Zügen genießen will.“ Auch politisch wurde sie, als sie zum Beispiel die Verkehrspolitik der CSU-Minister mit Spott übergoss und ganz zum Schluss, als sie die Regenwald-Brandrodungen in Brasilien anprangerte und diversen amerikanischen Präsidenten zurief: „In der Bibel steht: Macht Euch die Erde untertan! – Nicht kaputt!“

Als wichtigste Reisemotivationen erarbeitete sie mit dem Publikum aus der Frage „Warum verreisen wir?“ die drei „E“, „Erholung, Erledigung und Erlebnis“, um dann den Urlaub als zweitwichtigsten Heiratsmarkt darzustellen und ihren Zuhörern den Tipp zu geben: „Wenn Du im Urlaub jemand kennenlernen willst, musst Du mit jemandem verreisen, der so ähnlich aussieht wie du, nur etwas schlechter. Deshalb verreise ich gerne mit meiner Schwester!“ Und: „Auch wir Frauen sind im Urlaub offen für alles. Nur anders: Wenn Männer immer etwas für öfter suchen, suchen wir Frauen öfter etwas für immer.“

Nah an erlebbarer Realität

Als Kennerin der menschlichen und zwischenmenschlichen Krisen und Katastrophen reflektierte sie ihre Reiseerfahrungen und schoss ihre Erkenntnisse im Sekundentakt humorvoll heraus. Das Thema Bahnfahren („… ist toll, wenn man es nicht eilig hat“) fehlte ebenso wenig, wie der Urlaubsstau („Im Stau wollen die Leute ein geräumiges Auto, in dem man ein paar Meter auf- und abgehen kann, eben ein SUV, ein Super-unhandliches Vehikel“). Das Fliegen mit dem Urlaubsziel „All Inclusive“ stand aber im Mittelpunkt. „Je billiger der Flug, desto mindestens muss man am Flughafen sein“. Die Sicherheitskontrollen nahm dort sie sich ebenso vor, wie den obligatorischen Schuhkauf oder den Verlust aufgegebener Gepäckstücke. Auch von ihren Erlebnissen mit Mücken im Hotelzimmer oder die Begegnung mit Indianern im Dschungel Equadors berichtete sie - immer lustig und nahe an der von den Anwesenden selbst erlebbaren Realität angelehnt.

Das Publikum folgte ihr dankbar. Ein Lacher folgte dem anderen. Ilka Schröder aus Worms fasste das treffend zusammen: „Ich war auch schon in den vergangenen Jahren zu den sommerlichen Kabarettabenden nach Kirchheimbolanden gekommen. Und wie immer war es auch heute wieder eine phantastische Unterhaltung, die uns geboten wurde. Gerade jetzt in der Urlaubszeit, liegt das Reisethema natürlich besonders nah. Und vieles, was sie an kleinen Geschichten brachte, entsprach meinen eigenen Erlebnissen. Was haben wir gelacht! Wir freuen uns schon auf das nächste Jahr.“

Ähnlich werden wohl die meisten Besucher des Abends gedacht haben, als sie nach zwei Stunden Powerprogramm wieder nach Hause gingen.

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