Donnersbergkreis Kirchheimbolanden: Bei NPG-Weihnachtsmarkt 9000 Euro für Hilfsorganisationen erwirtschaftet

Glücklich über die Spende: Die Vertreter der drei Hilfsorganisationen sowie die Schulvertretung des Nordpfalzgymnasiums.
Glücklich über die Spende: Die Vertreter der drei Hilfsorganisationen sowie die Schulvertretung des Nordpfalzgymnasiums. Foto: Stepan

Die gesamte Schülerschaft des Nordpfalzgymnasiums hatte sich zu diesem Anlass in der Aula versammelt: Drei Hilfsorganisationen wurden die Einnahmen vom Weihnachtsmarkt übergeben. Zusammengekommen war die stattliche Summe von insgesamt 9000 Euro.

Der Schulleiter Thilo Franke verknüpfte seine Begrüßung gleich mit Dankesworten. Zum einen an die Schüler, die mit ihrem großen Einsatz den erstaunlich hohen Erlös erwirtschaftet hatten, zum anderen an das Weihnachtsmarktteam des Kollegiums, das vor allem bei der Vorbereitung viel Arbeit hatte. Der gut besuchte Markt hatte am 29. November im überdachten Pausenhof sowie im Untergeschoss des Schulgebäudes stattgefunden. Die 9000 Euro gingen an: die Indien Kinderhilfe (4000 Euro), Mary’s Meals (4000 Euro) und die Donnersberger Initiative für Menschen in Not (1000 Euro).

Hilfe für Kinder in Indien

Auf Initiative des indischen Kaplans Raveendra „Ravi“ Mundlapati von der katholischen Pfarrei St. Anna und von Pfarrer Elsner aus Ottersheim wurde im Juni 2017 in Kirchheimbolanden der gemeinnützige Verein „Indien Kinderhilfe“ gegründet, der sich schwerpunktmäßig bei Schulbauprojekten im Bundesstaat Andra Pradesh, aus dem auch Ravi stammt, engagiert. In Vertretung der beiden Gründer war die Kassenprüferin Agnes Hosemann anwesend. Sie berichtete, dass sie 2016 auf einer Reise die beiden Seiten von Indien kennengelernt hatte: Einmal Reichtum und Pracht, aber auch große Not und Armut der einfachen Bevölkerung. Auf den Verein wurde sie durch Ravi aufmerksam, dem sie in seiner neuen Heimat Deutsch-Unterricht gab.

Der Schulsprecher David Duda gehört auch dem Verein an. Er wies darauf hin, dass rund 30 Prozent der Menschen in Indien unterhalb der Armutsgrenze leben und etwa die Hälfte der Erwachsenen weder lesen noch schreiben kann. Ihre einzige Chance für ein besseres Leben besteht darin, sich Bildung anzueignen, wozu wiederum Schulen notwendig sind. Mit der Unterstützung von Schulbauprojekten wird damit zwei Prinzipien Genüge getan: Solidarität (Verbundenheit und Zusammenhalt) und Subsidiarität (Übernahme von Eigenverantwortung, Hilfe zur Selbsthilfe durch Bildung).

Mahlzeiten für 1,5 Millionen Kinder

„Mary’s Meals“ ist eine schottische Kinderhilfsorganisation, die seit 2002 in derzeit 18 Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika, Osteuropa und der Karibik aktiv ist, indem sie an jedem Schultag Mahlzeiten für über 1,5 Millionen Kinder in Bildungseinrichtungen bereitstellt. Mary’s Meals stellt dabei für eine Schule eine Küche mit Einrichtung, liefert die Zutaten und bietet einer Gruppe von Freiwilligen, die von Lehrern und Eltern organisiert wird, ein Kochtraining an. Durchschnittlich betragen die Kosten für die Ernährung eines Schulkindes nur 15,60 Euro pro Schuljahr. Mit der Spende von 4000 Euro können daher 256 Kinder ein Jahr lang täglich mit Schulessen versorgt werden. Dafür haben sich vor allem die drei Schülerinnen Conni Sinn, Henriette Haag und Lisa Marie Sander aus der Klasse 10a eingesetzt. An der Uni Mainz hat sich mittlerweile eine entsprechende Hochschulgruppe gegründet – in ihrem Auftrag war der Lehramtsstudent Maximilian Bihl anwesend.

Für Bau einer Schule in Haiti

Für die „Donnersberger Initiative für Menschen in Not“ war ihr Vorsitzender Jamill Sabbagh vor Ort. Im Fokus seiner Organisation steht zur Zeit Haiti, eines der ärmsten Länder der Erde, das vor zehn Jahren von einem verheerenden Erdbeben heimgesucht wurde. Etwa 500.000 Kindern steht keine Schule zur Verfügung, ihre Ernährung besteht aus sogenannten „Lehmkeksen“ – getrocknete Lehmbrocken, mit etwas Salz bestreut. Die Spende soll für den Bau einer weiterführenden Schule eingesetzt werden, als Ergänzung einer bereits bestehenden Kita und einer Grundschule. Ganz wichtig ist dabei eine erdbebensichere Bauweise, bei der ein solides Fundament unerlässlich ist. Außerdem sollen auch Wirbelstürme dem Gebäude nichts anhaben können. Die Eltern der zukünftigen Schüler engagieren sich auf der Baustelle, jedes Kind pflanzt einen Baum und ist für die Aufzucht verantwortlich.

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