Donnersbergkreis Kirchheimbolanden: Ameisensäure ausgelaufen

Aus einem Lieferfahrzeug ist am Mittwoch gegen 13.55 Uhr aus noch nicht geklärter Ursache zehn Liter Ameisensäure ausgetreten. Dies sagte der Leiter der Wehr Kirchheimbolanden, Sascha Angst, am Abend gegenüber der RHEINPFALZ. Der direkte Kontakt mit der stark ätzenden Säure oder den Dämpfen reizt die Atemwege und Augen.

24 Menschen klagten über Atemwegsreizungen

Die Feuerwehrleute, die mit Schutzanzügen im Einsatz waren, konnten den Giftstoff binden und einen weiteren Austritt aus dem Fahrzeug verhindern. Unglücklicherweise habe es genau zu der Unglückszeit einen Schichtwechsel bei angrenzenden Unternehmen gegeben. „Aus diesem Grund kam es dazu, dass 24 Personen die aufsteigenden Dämpfe der Ameisensäure einatmeten“, so Angst. Sie alle wurden vom Rettungsdienst untersucht, fünf Personen – darunter auch ein Feuerwehrmann – wurden zur weiteren Beobachtung ins Krankenhaus gebracht. Sie klagten teilweise über Atemwegsreizung und Übelkeit.

Einsatz der Rettungskräfte führte zu Verkehrsbehinderungen

Die Fahrbahn wurde für die Dauer der Reinigungsarbeiten gesperrt, was zu Behinderungen auch im Lieferverkehr der angrenzenden Firmen führte. „Fast alle Betroffenen hatten für unsere Maßnahmen Verständnis“, so Angst. Lediglich ein Firmenchef habe sich massiv über die Behinderungen durch den Einsatz der Rettungskräfte beschwert.

Künstliche Ameisensäure nützlich im Bereich Handwerk und Technik

Ameisensäure kommt in der Natur vielfach als Abwehr- und Verteidigungswaffe von Tieren und Pflanzen vor – zum Beispiel, namensgebend, bei Ameisen. Sie findet aber auch zahlreiche technische und handwerkliche Nutzanwendungen und wird zu diesem Zweck in großen Mengen synthetisch hergestellt.