Donnersbergkreis Jubelhaft und auch meditativ

«GÖLLHEIM/ROCKENHAUSEN.» Johann Sebastian Bachs beliebtes Weihnachtsoratorium gehört gewiss nicht zu den seltenen Konzertangeboten in der Weihnachtszeit. Für die Aufführungen des Nordpfälzer Oratorienchors in Rockenhausen und Göllheim hat Dirigent Stefan Wasser jedoch eine ungewöhnliche Zusammenstellung der Kantaten gewählt: Erklingen werden am 7. Dezember, 19.30 Uhr, in der Göllheimer St.-Nepomuk-Kirche und tags darauf, 17 Uhr, in St. Sebastian in Rockenhausen die Kantaten I, III, V und VI.

Üblich sind Aufführungen jeweils der ersten oder der letzten drei Kantaten des durch seine berühmten Melodien und seine Festlichkeit immer wieder gern gehörten Oratorienwerkes. Ihm sei bei der Auswahl besonders wichtig gewesen, „aus dem 1. und 2. Kantatenzyklus des Weihnachtsoratoriums jeweils zwei Kantaten zu nehmen, die die besondere Stimmung des theologisch-hymnischen Gehalts des Werkes wiedergeben“, erklärt Wasser im Vorwort des Programmheftes. Durch die drei „Pauken- und Trompetenkantaten“ I, III und VI, die alle in hellem D-Dur gesetzt sind, erhalte der Konzertabend „einen jubelhaften, vorfreudestiftenden Schwerpunkt, wobei die beruhigenden, meditativen Passagen in den Arien und in der 5. Kantate liegen“. Die fünfte Kantate liege ihm besonders am Herzen, sagt Wasser im Gespräch mit der RHEINPFALZ, sie sei bescheidener angelegt, entspreche eher den üblichen Sonntagskantaten. Sie bringe meditativ und in sich gekehrt die Herodes-Thematik zum Ausdruck und weise schon über die eigentliche Weihnachtszeit hinaus. Mit ihrem an italienische Musik erinnernden, sprudelnden Eingangschor bilde sie mit ihren darauffolgenden meditativen Abschnitten einen guten Kontrast zu den Freuden der Jubelchöre der anderen Kantaten. Der Oratorienchor, der unterm Dach der Kreismusikschule Donnersbergkreis steht, setzt mit den beiden Konzerten seine in langen Jahren bewährte Zusammenarbeit mit der Kölner Kammerphilharmonie Europa fort. Einige bislang unbekannte Namen gibt es bei den Solisten. Die Sopran-Partie singt die aus Russland stammende Tatjana Charalgina vom Staatstheater Mainz, den Alt übernimmt Cornelia Lanz, die aus Mainz stammt und heute als freischaffende Sängerin tätig ist. Manolito Mario Franz, in Kaiserslautern geboren und mit italienischen Wurzeln, wird für die Aufführung in Rockenhausen als Tenor angekündigt, für Göllheim ist es Johannes Grau. Für die Bass-Stimme hat Wasser Robson Bueno Tavares, der in München lebt, angekündigt. Außer mit Grau hat Wasser bereits mehrfach mit Cornelia Lanz zusammengearbeitet, die ihm auch ihre Kollegen für dieses Aufführungsprojekt empfohlen habe, wie er sagt. Der Oratorienchor wird, so Wasser, mit gut 70 bis 80 Stimmen aufgestellt sein. Er wird wieder verstärkt durch Stimmen des Chors der Konzertgesellschaft Bad Kreuznach, der auch unter Stefan Wassers Leitung steht. Ein besonders ehrgeiziges Projekt haben sich Stefan Wasser und sein Chor für das kommende Jahr vorgenommen. Da wolle er sich mit dem „Requiem“ von Giuseppe Verdi die bislang anspruchsvollste Aufgabe seiner Dirigententätigkeit stellen, kündigt Wasser im Gespräch an. Aufführen wolle er das Werk Anfang November 2019 in der Kirchheimbolander Stadthalle. Eintrittskarten —Als Vorverkaufsstellen für die Göllheimer Aufführung werden genannt: Schreibwaren Euler, die Verbandsgemeindeverwaltungen Göllheim und Eisenberg sowie in Eisenberg Delker Optik und in Kirchheimbolanden die Buchhandlung Sattler; Veranstalter des Konzertes in Göllheim sind die Ortsgemeinde und der Kulturverein. —Karten für die Rockenhausener Aufführung gibt es beim Katholischen Pfarramt Rockenhausen, Tel. 06361 7949, bei Frey Zeitschriften und Bücher, Rockenhausen, Tel. 06361 9150924, bei der Verbandsgemeindeverwaltung Rockenhausen, Tel. 06361 451-200, in Kirchheimbolanden die Buchhandlung Sattler; Veranstalter ist hier die Stadt Rockenhausen. —Restkarten gibt es auch jeweils an den Abendkassen.