Donnersbergkreis Interessante Tour bei prächtigem Wetter

Die Gruppe mit Wanderführer Jürgen Wachowski (vorn) beim Abmarsch von der Kriegsberghütte.
Die Gruppe mit Wanderführer Jürgen Wachowski (vorn) beim Abmarsch von der Kriegsberghütte.

Jürgen Wachowski hatte seine Truppe im Griff: Als Erstes bestimmte er einen Pinkelwart, der dafür sorgen musste, dass auch die, die sich von Zeit zu Zeit in die Büsche schlagen mussten, den Anschluss an das „Hauptfeld“ nicht verloren. Und auch sonst waren die Wanderer bei ihm in besten Händen. Kein Wunder, war er selbst doch wesentlich daran beteiligt, dass der Adolf-von-Nassau-Wanderweg das Zertifikat als Prädikatswanderweg vom Deutschen Wanderverband erhalten hat. Und natürlich kennt er auch so manche Sage und Anekdote aus der Region, die er unterwegs erzählte. Wer der Namensgeber Adolf von Nassau selbst war, musste er allerdings nicht groß erläutern, die Geschichte von der Schlacht am Hasenbühl 1298, die zwischen dem abgesetzten deutschen König Adolf und seinem Widersacher (und späteren Nachfolger) Albrecht von Österreich ausgefochten wurde (und bei der Adolf zu Tode kam), ist hier in der Gegend, und also auch bei den RHEINPFALZ-Lesern, gut bekannt. Die Tour begann und endete an der schön gelegenen Kriegsberghütte im Göllheimer Wald, wo zum Abschluss der Pfälzerwaldverein Göllheim bestens für die Bewirtung sorgte. Der Name „Kriegsberg“ hat, wie der Göllheimer Ortsbürgermeister Dieter Hartmüller erläuterte, übrigens nichts mit dem Kriegsschauplatz am Hasenbühl zu tun, sondern kommt vom Wort „Gries“ und bezieht sich auf die „griesige“ Bodenbeschaffenheit des Berges. Von der Pfälzerwaldvereinshütte aus ging es auf schmalen Waldpfaden über das Göllheimer Häuschen zum idyllisch gelegenen Rosenthalerhof, wo am Ufer des Teichs die RHEINPFALZ eine kleine Verpflegungsstation mit Fleischkäsebrötchen, Kaffee und kalten Getränken vorbereitet hatte, sehr zur Freude der Wanderer. An der malerischen – und tatsächlich von Rosen umgebenen – Ruine der Klosterkirche wurde es historisch, Jürgen Wachowski erzählte von der 1241 gegründeten Zisterzienserinnenabtei (die frühgotische Kirche wurde 1261 geweiht), die von 1298 bis 1309 die Gebeine Adolfs von Nassau beherbergte. Danach wurde er in den Speyerer Dom umgebettet. Am alten Rosenthaler Friedhof vorbei ging es zum Keßler Kreuz, einem alten Sandsteinkreuz, das mitten im Wald am steilen Weg nach Stauf gelegen ist. Es gibt mehrere Sagen, die den Namen erklären sollen: Entweder wurde an dieser Stelle ein Mensch namens Keßler ermordet, oder aber es stritten und töteten sich dort zwei Kesselflicker, auch Keßler genannt. Eine Geschichte erzählt auch, dass man an dieser Stelle in der Walpurgisnacht um Mitternacht den Chor der Rosenthaler Nonnen hören kann ... Vermutlich ist die Erklärung des Namens aber sehr viel profaner. Er wurde wohl abgeleitet von dem Flurnamen „Kesselackerdell“. Vorbei am Arleshof und am Kerzenheimer Waldsportplatz führte Wachowski die langsam dann doch etwas müde werdenden Wanderer wieder zurück zur Kriegsberghütte, wo Regina Pohl, die Vorsitzende des Pfälzerwaldvereins, mit ihrem Team einen Imbiss vorbereitet hatte und die Wanderung in gemütlicher Runde ausklang.

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