Donnersbergkreis Imsweiler: Überraschungen bei B48-Umgehung

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Anker und ein Netz zur Sicherung des Hangs.

Berg muss gesichert werden – Vorbereitungen für Umfahrung laufen

Stück für Stück gräbt der Bagger derzeit am Hang vor Imsweiler. Die Arbeiten für die B-48-Ortsumgehung laufen – bei Sonnenschein wie dieser Tage umso besser. Allerdings gab es bislang auch schon die eine oder andere Überraschung, wie Volker Priebe, der stellvertretende Leiter des Landesbetriebs Mobilität in Kaiserslautern, erzählt. Ein Besuch auf der Baustelle. Eigentlich hätte es mit dem Abtragen des Berges etwas schneller gehen sollen, sagt Volker Priebe und blickt Richtung Bagger. Doch weder die Maschine noch der Fahrer können was dafür – Schuld daran ist die Geologie des Geländes. Bei einem Gutachten hatte sich herausgestellt, dass „die Schichten total unterschiedlich sind“, wie es Priebe nennt. Heißt: Die Baggerschaufel trifft mal auf Buntsandstein, mal auf Schiefer, mal auf einen anderen Belag. „Wenn wir hier keine Sicherungsmaßnahmen vornehmen, besteht die Gefahr, dass der Berg rutscht“, erläutert der stellvertretende Leiter des Landesbetriebs Mobilität Kaiserslautern. Und so kann man sich beim Abtragen des Berges nur Schritt für Schritt nach unten baggern. Drei Meter lassen sich gefahrlos abtragen, so Priebe. Dann muss eine andere Firma ans Werk, die zwischen vier und 17,5 Meter lange Eisen in den Hang einbringt, die einen Durchmesser von 28 Millimeter haben. Anker werden diese genannt. Zudem werden die Löcher dann noch mit Beton verfüllt. Schließlich kommt noch ein verzinktes Stahlnetz auf den Hang, das mit den Ankern verschraubt wird. Und ein braunes Netz. „Später soll der Hang dann begrünt werden“, sagt Priebe. „Wir können deswegen hier auch nicht mit einer Armada von Lkw oder Bagger arbeiten“, erläutert der stellvertretende Dienststellenleiter. Das Material, das am Hang abgetragen wird, wird mit Lastwagen auf die andere Straßenseite gebracht und dort eingebaut. In diesem Bereich wird dann auch die Umfahrung entstehen. „Wir rechnen damit, dass wir bis Mai auf dem Straßenniveau sind“, sagt Priebe mit Blick auf die noch aufzufüllende Fläche. 50.000 bis 60.000 Kubikmeter Masse wird auf die andere Straßenseite zum Auffüllen transportiert. „Alles das, was wir am Berg abtragen“, so Priebe. Später wird von diesem Bereich, der gerade abgetragen wird, nur noch ein durchgängiger Hang zu sehen sein. Die Autofahrer werden daran vorbeifahren. Dort, wo derzeit die Baucontainer stehen, geht es dann weiter in den Berg, wo ein 400 Meter langen Tunnel entstehen wird. Um an den Eingang des Tunnels zu kommen, muss ebenfalls jede Menge Masse abgetragen werden. Auf beiden Seiten. „Wir werden uns quasi V-förmig in das Gelände einschneiden“, berichtet der stellvertretende Dienststellenleiter. Im gleichen Verfahren – immer schrittweise drei Meter. Dieses Material wird dann durch Imsweiler transportiert und in dem Bereich zwischen Imsweiler und Rockenhausen eingebaut, wo später eine 222 Meter lange Talbrücke entstehen wird. Allerdings muss dort der Boden – wie das übrigens zuvor auch auf der Seite Richtung Schweisweiler im Bereich der Umfahrung der Fall war – zunächst vorbereitet werden. Mit dem Einbau von so genannten Schotterstopfsäulen. „Alleine das dauert zwei Monate“, sagt Priebe. Laufe alles gut, könne man womöglich noch in diesem Jahr mit dem Abtragen der Masse im Bereich der Tunneleinfahrt anfangen. „Ob wir damit aber auch noch dieses Jahr fertig werden, ist fraglich.“ Rund sechs Monate rechnet Priebe für diese Arbeiten. Ziel sei es, im April 2019 mit dem Bau des Tunnels zu beginnen. „Der Tunnelbau wird auch bestimmend dafür sein, wie lange die Gesamtmaßnahme dauert.“ Bislang ist eine Fertigstellung des 28-Millionen Euro-Projektes für Ende 2023 geplant. Wenn weitere unliebsame Überraschungen ausbleiben. Eine zusätzliche hat es bereits bei den geologischen Untersuchungen gegeben, wie Priebe mitteilt. Bei den Bohrungen stellte sich heraus, dass bereits deutlich oberhalb des Tunnels Grundwasser ist. „Das bedeutet, wir müssen den Tunnel grundwasserdicht machen, brauchen ein geschlossenes Profil“, sagt Priebe. Das werde die Kosten erhöhen – um wie viel, wisse man derzeit noch nicht. Die Planungen für den Tunnel sollen bis Juni fertiggestellt sein. Positiv bislang: Trotz des äußerst nassen Winters konnten die Firmen durcharbeiten – Ausnahme war phasenweise die frostige vergangene Woche. „Das ist schon erstaunlich“, so Priebe. Und: Wer von Rockenhausen nach Imsweiler fährt, wird auf der linken Seite auch den Verlauf der künftigen Umgehung erkennen können. Vor kurzem wurde hier gerodet. „Man erkennt dort nun, wo man künftig in den Tunnel reinfahren wird“, erzählt Priebe.

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Der Bagger kann den Berg vor Imsweiler nur Schritt für Schritt abgraben. »Wenn wir hier keine Sicherungsmaßnahmen vornehmen, besteht die Gefahr, dass der Berg rutscht«, erläutert Volker Priebe, der stellvertretende Leiter des Landesbetriebs Mobilität Kaiserslautern.
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