Donnersbergkreis Imsbach: Gesteins-Einbruch in "Weißer Grube"

In der Weißen Grube in Imsbach werden in nächster Zeit keine Führungen möglich sein. In dem Bereich, in dem das Gestein und Gerö
In der Weißen Grube in Imsbach werden in nächster Zeit keine Führungen möglich sein. In dem Bereich, in dem das Gestein und Geröll eingebrochen ist, besteht akute Einsturzgefahr.

Besucherbergwerk kann nicht wie geplant am 2. April öffnen

Schlechte Nachrichten aus dem Besucherbergwerk Weiße Grube in Imsbach: Dort sind während des Winters hinter einem Holzausbau zirka zwei bis drei Kubikmeter Gestein und Geröll in den Hauptstollen hereingebrochen. Die Grube werde nun nicht wie geplant zum Saisonstart am 2. April öffnen können, berichtet der Imsbacher Ortsbürgermeister Ingo Müller. Alternativ zu der Unter-Tage-Anlage stehe jedoch die ehemalige Eisenerzgrube „Maria“ als Besucherbergwerk zur Verfügung. Wie Jost Haneke, der Vorsitzende des Imsbacher Bergbauvereins, gestern der RHEINPFALZ sagte, ist im Bereich des Eingangsbereichs „ein großer Brocken“ runtergekommen. Schließlich sei dann noch „etwas nachgerutscht und hat die Verbauung zerschlagen. Ursache war vermutlich ein großer Abbruch oberhalb des Eingangs“, erläuterte der ehemalige Geologiedirektor beim Landesamt für Geologie und Bergbau. „Solche Sachen passieren eigentlich immer im Winter. Vermutlich war das Gestein gefroren, wurde dadurch gesprengt und ist dann runtergefallen“, erläuterte Haneke. Das Ganze sei dann noch in Verbindung mit den starken Niederschlägen gekommen. Glücklicherweise sei niemand zu Schaden gekommen. Das sieht auch Ingo Müller so: „Wenn da in diesem Moment Leute drin gewesen wären, nicht auszudenken ...“ Entdeckt worden ist der Einbruch bei einer Fledermauszählung. „Der Ortsbürgermeister hat dann alles richtig gemacht“, sagte Haneke. Müller nahm Kontakt zum Landesamt für Geologie und Bergbau auf und beauftragte einen Bergbau-Ingenieur mit der Begutachtung des Schadens, zudem wurde die Grube gesperrt. Am Samstag fand bereits die Überprüfung statt, bei der auch Mitglieder des Bauausschusses der Ortsgemeinde zugegen waren. Ergebnis: Im jetzigen Zustand kann jederzeit weiteres Gesteins- und Geröllmaterial unkontrolliert nachrutschen. „Es besteht in dem betroffenen Bereich derzeit akute Einsturzgefahr“, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der Ortsgemeinde Imsbach und der Verbandsgemeinde Winnweiler. Zudem stellte sich heraus, dass ein weiterer Bereich sicherheitstechnisch ertüchtigt werden muss. Dies mache eine planmäßige Öffnung der Weißen Grube als Besucherbergwerk nicht möglich. Wie Ingo Müller betont, habe die Sicherheit der Besucher und Gästeführer oberste Priorität. „Wir können und möchten hier keinerlei Risiko eingehen“, so der Ortschef. Sobald der detaillierte Abschlussbericht des Bergbau-Ingenieurs und Kostenkalkulationen vorliegen, werde im Ortsgemeinderat über das weitere Vorgehen beraten. „Wir werden nun erst einmal die Grube Maria ein bisschen in den Mittelpunkt stellen“, kündigte Jost Haneke gestern an. Die seit 2006 für Besucher zugängliche Unter-Tage-Anlage werde am 2. April wie geplant geöffnet. Außerdem sei der Bereich des Tagebaus der Weißen Grube mit dem Pochwerk und dem übertägigen Ausblick in die historischen „Grubenbaue“ zu besichtigen. „Da können wir ja auch einiges zeigen“, so Haneke. Zudem werde im Bergbaumuseum in der Ortsmitte eine neue Sonderausstellung zu sehen sein. Wie lange die Weiße Grube geschlossen sein wird, kann derzeit noch niemand sagen. Ingo Müller befürchtet, dass sie voraussichtlich die ganze Saison nicht mehr als Besucherbergwerk geöffnet werden kann. Jost Haneke ist hier etwas zuversichtlicher. „Technisch alles wieder herzustellen ist kein Problem. Das wird aber eine finanzielle Frage sein“, sagte der Vorsitzende des Bergbauvereins. Wie mehrfach berichtet, gibt es derzeit Ideen, wie die Besucherbergwerke samt Umfeld attraktiver gestaltet werden könnten, um so ihren Erhalt dauerhaft zu sichern. So könnten unter anderem die Grillhütte, Sanitäranlagen und ein Empfangsgebäude mit Kiosk auf dem in der Nähe gelegenen Parkplatz im Langental zusammengelegt werden. In der Weißen Grube erhofft man sich von akustischen Effekten und einem modernen Beleuchtungskonzept neue Akzente. Vor allem sieht Haneke große Chancen, mit Veranstaltungen in der Grube deren Anziehungskraft zu steigern. Dazu müssten einige alte Bereiche ertüchtigt werden. Prunkstück könnte eine Art Empore in einem derzeit ungenutzten Abschnitt sein, der zum „Veranstaltungsraum“ umgestaltet werden soll. Wie es nun hier jedoch weitergeht, konnte Müller gestern nicht sagen. „Derzeit ist nichts absehbar.“ Zunächst einmal gelte es, den Abschlussbericht des Bergbau-Ingenieurs abzuwarten. Dieser habe bei der Begehung bereits verdeutlicht, dass ein solcher Schaden nicht in Eigenleistung zu beheben sei und von einer Fachfirma übernommen werden müsse. Die Gemeinde ist Betreiberin des Besucherbergwerks mit jährlich zwischen 5000 und 6000 Besuchern.

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