Donnersbergkreis Im Zeichen des 20-Jährigen

Bandleaderin Nicole Johänntgen am Saxofon.
Bandleaderin Nicole Johänntgen am Saxofon.

«WEIERHOF.» Expressiv, funky, toller Groove, harmonische Klänge, beeindruckende Fingerfertigkeit, tolle Ausstrahlung und ein perfektioniertes Zusammenspiel – „Nicole Jo“, die Band um Saxofonistin Nicole Johänntgen bot am Freitagabend im Blauen Haus auf dem Weierhof eine riesige Palette ihres Könnens. Nach mittlerweile 20 gemeinsamen Jahren lebt diese Band einfach den Blues- und Souljazz.

Mit dem Stück „B-Day“ stieg die Band in den Konzertabend ein, und bereits hier zeigte sich, dass im Laufe des Abends kein Fuß im Saal mehr stillstehen würde. Das peppige Geburtstagsstück kam nicht nur bei den Jazzliebhabern im Saal gut an, sondern liege auch der Band besonders am Herzen, sagte die Bandleaderin. „20 Jahre Bandbestehen ist ein Haufen Zeugs, dieser Song spiegelt die 20 Jahre sehr gut wider“ so Nicole Johänntgen. „20“ lautet auch der Name ihres mittlerweile siebten Albums, aus dem sie die meisten Stücke des Abends spielten. Lässig, unbeschwert und mit unglaublicher Leidenschaft ließ Nicole Johänntgen ihr Saxofon nicht nur bei „Easy going“ ertönen. Ihr Können zeigte sich sowohl in hochexpressiven Teilen als auch in gefühlvoll leise-flüsternden Klängen. Die Ausstrahlung der Saxofonistin auf der Bühne begeisterte das Publikum und ließ ihre Liebe zur Musik deutlich werden. Gebannt lauschten die Zuhörer besonders bei „Peaceful three“ und „The lovely thing“, bei denen Schlagzeuger Elmar Federkeil die Blue Point Steel Harp ertönen ließ, ein Instrument, bestehend aus zwei miteinander verbundenen Halbkugelsegmenten, bei dem sich auf der oberen Halbschale die Klangfelder befinden. Die sphärischen, warmen Töne faszinierten die Zuhörer und katapultierten sie in eine träumerische Welt von Wind und Meeresrauschen, und der glockige Klang verband sich auf wunderbare Weise mit Keyboard und Saxofon. Federkeil begeisterte zudem mit einem fantastischen Spiel an den Drums und der Kombination verschiedener Percussions-Instrumente. Neben harmonischen Klängen fehlte es auch nicht an der gewissen Schärfe: Hierfür sorgte Bassist Philipp Rehm. Mit viel Gefühl und einem beeindruckenden Fingerspiel ließ er die Saiten erklingen und sicherte sich dadurch mehrfach einen anerkennenden Zwischenapplaus. In Bewegung waren nicht nur die Finger des Bassisten, sondern auch stets die Füße und Köpfe der Zuhörer. Mit „Steves organ groove“ versetzte Stefan Johänntgen am Keyboard die Gäste in freudige Stimmung. Schnelle Schritte und viel Bewegung verspürte man bei „In movement“. Nach New York brachte die Band das Publikum schließlich mit dem Stück „Kestrel love“. „Wir hören uns mal den Kestrel – einen Vogel, den wir unter dem Namen Turmfalke kennen – an“, so die Saxofonistin, und schon ging es musikalisch durch den Central Park, wo es ein berühmtes Paar dieser Art gibt. Das New Yorker Nachtleben interpretierte das Quartett schließlich mit dem Stück „New York nightlife“. Das Zusammenspiel von Saxofon, Schlagzeug, Tasteninstrument und Bass verkörperte das Quartett perfekt und zeichnete sich besonders durch das gelungene Zuspiel aus. Das Publikum bedankte sich mit viel Applaus.

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