Donnersbergkreis Im Schatten der Favoriten

Bewies gegen die Post SG Kaiserslautern mit zwei Siegen im Einzel seine momentane Klasse: Thomas Kolbin (links) vom SV Alsenbrüc
Bewies gegen die Post SG Kaiserslautern mit zwei Siegen im Einzel seine momentane Klasse: Thomas Kolbin (links) vom SV Alsenbrück-Langmeil, hier im Doppel mit Matthias Linder.

«Winnweiler.» Im Schatten der Favoriten pirscht sich – leise und mit gedämpften Schritten – schon seit Wochen der Außenseiter heran. In der 2. Pfalzliga West verteidigt der SV Alsenbrück-Langmeil beharrlich den sechsten Platz – hat aber trotzdem noch Chancen, in die Relegation um den Aufstieg zu rutschen: Nach dem 9:4 über die Post SG Kaiserslautern II haben die Männer vom Schorlenberg nur einen Minuspunkt mehr zu verbuchen als der Zweite SV Weselberg. Allerdings drohen dem SVA noch eine ganze Reihe Nachholtermine im Kalender.

TTC Winnweiler – TTC Gersbach 9:4.

„Gegen Gersbach“, betonte Carsten Wiegand, „kann es schnell knapp werden.“ Voraussetzung: Der Gegner tritt komplett an, ohne Freilose und in voller Anzahl. Das tat der TTC dieses Mal jedoch nicht. Nur zu fünft und mit dem Punkt 13 der Zweiten reiste er in die Nordpfalz, wo er sich gemessen an seiner Aufstellung wacker präsentierte. Dass Gästespieler Oliver Wagner angeschlagen und mit Augenproblemen noch zwei Einzel schenkte, kam den Winnweilerern da ganz recht. „Drei Mann plus Doppel sind immer für acht Punkte gut. Aber da hätte es schon extrem schlecht laufen müssen“, wusste TTC-Kapitän Wiegand. So sackte sein Sextett vier Punkte kampflos ein. Und schiebt sich in der 2. Pfalzliga West wieder auf Position drei. Vier Spieltage bleiben, um den Zwei-Punkte-Rückstand auf den SV Weselberg wett zu machen. Nicht einfach bei dessen machbarem Restprogramm. „Wir machen uns keine Gedanken. Wir sind nicht erster Favorit“, warnt Wiegand vor übereilter Euphorie. Nachteil TTC, so viel ist klar. Punkte TTC: Wiegand/Hofherr, Kratschmer/Müller (kampflos), Wiegand, Böttger, Kratschmer 2 (1 kampflos), Haag (kampflos), Hofherr, Müller (kampflos). SV Alsenbrück-Langmeil – Post SG Kaiserslautern II 9:4. Das große Rätsel: Wann will der SVA die fehlenden Partien nachspielen? Drei ist er im Rückstand, was „nicht unser Verschulden“ ist, betont Spielführer Carsten Giehl nach den Absagen der Gegner. „Es ist jetzt gar nicht einfach, Termine zu finden. Und ich sehe nicht ein, unter der Woche anzutreten, wenn uns Leute fehlen. Ich hab’ schon so viel vorgeschlagen, aber den anderen passt nie was“, zürnt Giehl. Dass sein SVA derzeit „nur“ Sechster ist, ist daher ein trügerisches Bild: Er verlor nicht mehr Partien als der Dritte Winnweiler, auch der SV Weselberg ist in Schlagdistanz. Die Partie gegen die Post war zu Beginn umkämpft. 4:4 stand es, fünf Duelle davon gingen über fünf Sätze. „Da hatten wir gefühlt schon vier Stunden gespielt“, blickte Giehl zurück. Thomas Kolbin unterstrich seine aktuelle Klasse mit zwei Erfolgen: Nach seinem zwischenzeitlichen Tief hieven ihn Siege über Eduard Pogostkin und Martin Salm wieder in die Nähe des Wertes, den er im November 2015 aufwies – mit 1829 TTR-Punkten der höchste seiner Karriere. Über einen Aufstieg will aber beim SVA weiter niemand sprechen. „Das ist nicht unser Ziel“, so Giehl. Möglich ist er dennoch. Punkte SV: Albus/Theisinger, Erbeldinger/Giehl, Kolbin 2, Linder, Giehl, Albus, Erbeldinger, Theisinger. TTC Höhfröschen – ASV Höringen 4:9. Bleibt die Frage, in welche Trickkiste der ASV griff. In der Vorwoche der erste Streich ohne Doppelpleite, jetzt der zweite – und das, nachdem die Höringer hier permanent verwundbar waren. „Wir wissen es selbst nicht. Es klappt einfach“, wunderte sich Top-Spieler Marcel Dohmen. „Wir haben eine Linie gefunden, spielen taktisch clever.“ Die Riesen-Coups zum Auftakt: Martin Seib und Robin Göddel, an diesem Abend blendend in Form, hatten gegen Abwehr-Genius Heiko Dreßler und Uwe Zoller keine Probleme (3:0), zur Krönung siegte das Ersatzpaar Herbert Denzer und Gerhard „die Maus“ Seib ebenso 3:0. „Gegen Höhfröschen wollten wir den Sieg unbedingt, nachdem wir in der Vorrunde unverdient 7:9 verloren haben“, resümierte Dohmen. Gewinner war diesmal eine bombastische Mitte. Seib und Göddel markierten zusammen fünf Punkte – mit den anderen Doppeln das Erfolgsrezept in der Südwestpfalz. Da konnte es sich das dritte Paarkreuz sogar erlauben, nicht zuzuschlagen. „Jetzt haben wir uns nach hinten abgeschottet. Vielleicht kommen wir ja noch vor Alsenbrück-Langmeil“, sagte Dohmen schmunzelnd. Die Lücke scheint dann aber doch etwas zu groß... Punkte ASV: Martin Seib/Göddel, Dohmen/Haag, Denzer/Gerhard Seib, Dohmen, Göddel 2, Seib 2, Haag.

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