Donnersbergkreis Göllheim: Solide und facettenreich bei erstem Sommernachtskonzert

Das neue Konzert-Konzept des Musikvereins Göllheim kam gut an im voll besetzten Hof des Uhl’schen Hauses.  Foto: STEPAN
Das neue Konzert-Konzept des Musikvereins Göllheim kam gut an im voll besetzten Hof des Uhl’schen Hauses.

Film, Musical- und Fernsehmelodien hat sich der Musikverein Göllheim für sein erstes Sommernachtskonzert ausgesucht, um sie den Zuhörern im bis auf den letzten Platz besetzen Hof des Uhl’schen Hauses zu präsentieren. Ein neues Konzert-Konzept, das zu 100 Prozent gegriffen hat, das ein begeistertes Publikum und auch Musiker hinterließ, die Spaß an diesem Abend unter freiem Himmel hatten.

„Die Musiker haben mitentschieden, was wir spielen werden, sich aus dem vorhanden Repertoire im Notenschrank die Stücke ausgesucht, die sie Lust zu spielen hatten“, verriet Dirigent Jens Göngrich. Zusammen mit seinem 35-köpfigen Ensemble gelang es ihm, sein Publikum in den Bann zu ziehen, teilweise sogar zum Mitklatschen, Mitsingen und Mitsummen zu bewegen.

Der Musikverein Göllheim ist ein sehr solide arbeitendes Laienorchester, das in der Lage ist, auch anspruchsvollere Stücke wirkungsvoll darzustellen. Am besten ersichtlich wurde das beim Zusammenschnitt aus dem Musical „Tanz der Vampire“. Das Stück basiert auf dem Film von Roman Polanski, unter dessen Regie es in Wien auch uraufgeführt wurde. Die Musik schrieb überwiegend Jim Steinmann, darunter den Titel „Totale Finsternis“, der als „Total Eclipse of the heart“ von Sängerin Bonnie Tyler bekannt gemacht wurde. Das Stück war das wohl anspruchsvollste des Abends, die Musiker kamen glänzend mit den Tempi- und Harmonie-Wechsel zurecht, boten eine facettenreiche Wiedergabe des Werks, das hatte schon eine gewisse Klasse.

Schlagwerk treibende Kraft

Treibende Kraft war hier sicher auch das Schlagwerk, das die Bläser immer ein kleines Stück weit anschob. Überhaupt gefiel die Schlagzeuggruppe des Musikvereins, die – erstens gut besetzt, zweitens technisch gut ausgestattet – mehr ist als nur reiner Rhythmusgeber. Die Schlagzeuger setzten im Konzertverlauf viele wichtige Akzente, die aus den Stücken dann echte Hörerlebnisse werden ließen.

Ebenfalls anspruchsvoll war schon der Opener des Abends: bekannte Melodien aus dem Musicalfilm „Mary Poppins“. „Supercalifragilisticexpialigetisch“ gespielt, denn auch dieses Stück hat seine Tücken, die nicht von jeder Kapelle so einfach umschifft werden, wie von den Göllheimer Musikern. Dynamisch sehr ausgewogen, dennoch solide an die etwas andere offene Akustik des Hofs im Uhl’schen Haus angepasst, konnte das breit besetzte Orchester, das über den Luxus von Bassklarinette und Baritonsaxophon verfügt, rundum überzeugen.

Jedes zweite Jahr ein Abendkonzert

Es war zu spüren, dass – auch wenn es bei diesem Abend bewusst lockerer zugehen sollte – die Musiker dennoch den Konzertanspruch aufrecht erhalten wollten – genau das gefiel. Weitere Stücke zum Beispiel Tabaluga von Peter Maffay oder Melodien von Udo Jürgens brachten Abwechslung, genauso auch wie die Filmmusiken aus „Herr der Ringe“ oder die großen Film-Märsche, die am Ende des Abends zusammengefasst wurden. Für all das gab es reichlich Applaus, den sich die Musiker und Dirigent Jens Göngrich verdient hatten.

Der Musikverein Göllheim will jetzt im Wechsel jedes zweite Jahr ein traditionelles Abendkonzert im Haus Gylnheim vorbereiten und in den jeweils dazwischen liegenden Jahren Sommernachtskonzerte spielen.

Die Chance, Musiker für ihr langjähriges Engagement zu ehren, nutzte der Vorsitzende des Musikkreises Donnersberg, der Rockenhausener VG-Bürgermeister Michael Cullmann. Er lobte zunächst das Orchester für seinen Einsatz, bevor er Franziska Dittrich, Ben Greiser und Luise Stabel die Jugendehrennadel mit Silberkranz des Landesmusikverbands für fünf Jahre aktives Musizieren überreichte. Das goldene Jugendehrenzeichen für zehn Jahre erhielten Larissa Kästels, Anne Matheis und Felix Selz. Das Bronzene Ehrenzeichen für aktive Musiker für zehn Jahre musikalische Leistungen erhielt Armin Kasten, das Goldene Ehrenzeichen mit der Zahl 30 bekam Marcus Schneider. Außerdem ehrte der Musikverein noch Rita Stabel und Hermine Saal für 25 Jahre Vereinsmitgliedschaft.

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