Donnersbergkreis Glücksgefühl des Schaffens

Gut besucht: Blick in die Schalterhalle der Sparkasse bei der Eröffnung der die Ausstellung des Kunstvereins.
Gut besucht: Blick in die Schalterhalle der Sparkasse bei der Eröffnung der die Ausstellung des Kunstvereins.

«ROCKENHAUSEN.» Künstler des Kunstvereins Donnersberg präsentieren seit Dienstag ihre Werke in der Kundenhalle der Sparkasse Donnersberg in Rockenhausen. Sie geben damit einen faszinierenden Einblick in das beeindruckende und mannigfaltige Kunstschaffen der Region. Viele Kunstsparten sind vertreten: Skulpturen, Installationen, abstrakte und konkrete Malerei in vielen Techniken.

„Wir haben hier besondere Glanzlichter von 23 der 41 aktiven Künstler des Kunstvereins“, begrüßte Günter Bolinius, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse, bei der Eröffnung der Ausstellung die zahlreichen Gäste. „Unsere Kundenhalle hat sich in eine Kunsthalle verwandelt.“ Die Ausstellung sei „kein Gemischtwarenladen, sondern repräsentiert einen Querschnitt unserer Künstler. Sie zeigen, wie sie die Wirklichkeit in einem individuellen kreativen Prozess verarbeitet haben“, erklärte Uli Lamp, der Vorsitzende des Kunstvereins. Den Betrachtern gab er seine Orientierung mit auf den Weg über die beiden Etagen der Halle: „Kunst stellt die Dinge in Frage, lässt sie in einer neuen Bildfindung erscheinen, gibt uns unsere eigene Denkweise beim Betrachten zurück und lässt uns so neue Realitäten finden.“ Christa-Maria Elwart aus Elbisheimerhof beschrieb diesen kreativen Prozess stellvertretend für alle Künstler und erzählte, wie ihre abstrakten Bilder „Acryl in Wachs“ entstanden. Gelbe, weiße und schwarze Acrylfarbe hat sie mit Wachs gemischt, einmal in erkaltetes Wachs mit einem Schuhmacherwerkzeug geritzt, das andere Mal in warmes Wachs geschüttelt: „Ich will immer was Neues machen, ich war richtig aufgeregt. Es kommt von innen, ich denke nicht nach. Ich bin dankbar für dieses Glücksgefühl des Schaffens.“ Uli Lamp verbindet Malerei und Skulptur in „Schöpfung“. In Acryl auf Leinwand zeigt er grün-weiß-hellblaue Wellen des „Urmeeres“. Davor stehen zwei handgroße Skulpturen aus silbernen Stahlbändern, die Erschaffung des Adam von Michelangelo andeutend. Mit Uta Schades Alabasterskulptur „Sinn-Lich-T“ erstrahlen zwei ineinander geschwungene Flammen. Monika Dengel-Rachs „Blüte“ erkennt man auf den zweiten Blick. Die Bubenheimerin verwendet in ihrem Gemälde Eitempera für ihre Farbstreifen in Lilarosa und Grau, mit Bleistift lässt sie einen breiten Blütenkelch von der Seite erscheinen. Kritische und mahnende Anstöße gibt die Marnheimerin Root Leeb mit „Humankapital I, II, III“. Ihre kleinen weißen Pappmaché-Köpfe auf Holzleisten sind alle gleich gestaltet in ihrem Weiß, den leer blickenden Augen und den verdrahteten Mündern, sie unterscheiden sich nur in ihren Haarschöpfen. Einem langfristigen, friedenschaffenden Projekt widmet sich Reinhard Geller aus Zellertal mit „WeCan“. 193 lackierte bemalte Stahlstelen, von denen er 20 fertiggestellt hat und fünf in der Ausstellung präsentiert, sollen je für ein Land der Uno stehen. Sie sollen sich über die Welt verteilen und so ein unsichtbares Netz bilden. Aus der beeindruckenden Vielfalt der Kunstwerke seien noch zwei weitere erwähnt: Kurt Justinger aus Rockenhausen zeigt Collagen aus Farbe, Wellpappe und Seidenpapier, das beim Trocknen eine zufällige Struktur ergibt wie seine „Korallische Komposition“. Der Mehlinger Klaus Kiefer präsentiert seine Installationen aus Computerkleinteilen. Mit den Platinenzuschnitten auf einer Satellitenschüssel entsteht eine Stadt. Flachgeklopfte und gelötete Agraffen für Sektkorken verbindet er zu einem Kugelnetz und nennt es „Champagnermond“. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten der Sparkasse Donnersberg in Rockenhausen bis zum 23. März besichtigt werden.

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