Donnersbergkreis Geschmückt jetzt auch mit Umweltlabel

Revierförster Wolfgang Mögenburg auf der Weihnachtsbaumkultur des Forstamtes beim Wackenbornerhof.
Revierförster Wolfgang Mögenburg auf der Weihnachtsbaumkultur des Forstamtes beim Wackenbornerhof.

Auch in diesem Jahr können Interessierte ihren Weihnachtsbaum beim Forstamt Donnersberg selbst schlagen: Von 10.30 bis 15 Uhr besteht heute dazu Gelegenheit auf der eigens angelegten Weihnachtsbaumfläche an der K 3 zwischen Höringen und Wackenbornerhof im Forstrevier Stahlberg. Neu ist, dass die Bäume nun auch das FSC-Label tragen, das wohl weltweit bekannteste Zertifikat für nachhaltige, umweltgerechte Waldwirtschaft.

Ins Leben gerufen wurde das FSC-Label 1993 nach dem Umweltgipfel von Rio. Das „Forest Stewardship Council“ – übersetzt: Rat für verantwortungsvolle Waldwirtschaft – ist eine internationale Non-Profit Organisation. In Deutschland ist FSC seit 1997 als gemeinnütziger Verein organisiert, er vergibt das Zertifikat und überwacht die Einhaltung der Standards. „Wir wollen in diese Kultur investieren“, sagt Forstamts-Chef Lothar Runge zu der Weihnachtsbaum-Sonderkultur am Wackenbornerhof, die etwa drei Hektar umfasst. Bislang gebe es im Zuständigkeitsbereich von Landesforsten Rheinland-Pfalz nur in Kaiserslautern, im Soonwald und in Rheinhessen FSC-zertifizierte Weihnachtsbaumkulturen, so Runge. Für das Label wurde auf der drei Hektar großen Fläche einiges umgesetzt, wie Revierförster Wolfgang Mögenburg berichtet. Die überalterten Bestände werden zügig verjüngt, Grenzbereiche der Fläche werden als strukturierte, naturnahe Waldränder aufgebaut, für Greifvögel wurden weitere Julen (also Sitzstangen) aufgestellt. Zum Maßnahmenpaket gehörten auch das Mulchen der Gassen, das Erhalten der vorhandenen Apfelbäume, das Einlegen von Gassen, der Verzicht auf flächige Befahrung, eine landschaftlich angepasste Einzäunung – bis hin zum Einpacken der Weihnachtsbäume in Baumwoll- und nicht in Kunstfasergewebe. Angebaut werden Nordmann- und Coloradotanne, Sitka- und Blaufichte, auch Schmuckreisig wird verkauft. Insgesamt 30 Prozent der Fläche werden als Weihnachtsbaumkultur intensiv genutzt, so Mögenburg. Die Bäume sind frei von Pestiziden und Mineraldünger, das FSC nimmt dazu auch Nadelproben der Bäume. Hauptbeweggrund für die Aktion ist für Lothar Runge nicht der Ertrag aus der Vermarktung. Ihm geht es eher darum, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. „Das ist für uns ein Anker in der Bevölkerung, um Waldbau zu präsentieren.“ Gezeigt werden soll, dass der Wald in guten Händen sei. Es gehe auch darum, den Ertrag in der Region zu belassen und mit dem Label zu zeigen, „dass es auch anders geht“. Auch für das leibliche Wohl der Besucher wird gesorgt, es gibt gegrillte Wildschweinbratwürste vom Buchenholzgrill, Glühwein, Schlehenschnaps und Kinderpunsch sowie Wildprodukte.

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