Donnersbergkreis Gerechtigkeitssinn in Musik verpackt

Klaus der Geiger, eingerahmt von Bassist Christian Presch und Gitarrist Hans Wild.
Klaus der Geiger, eingerahmt von Bassist Christian Presch und Gitarrist Hans Wild.

«DIELKIRCHEN.» Vor zwei Jahren hat Klaus der Geiger den Zuschauern in der Majik Lounge versprochen, dass er und seine Musikerkollegen wieder kommen. Das „Maximum Terzett“ löste sein Versprechen nun ein – und ließ das Dielkirchener Bürgerhaus wieder beben. Mit gut 50 Besuchern war die Majik Lounge zur Hexennacht sehr gut besucht.

„Da sich eine mittelmäßige Musikergruppe ’Medium Terzett’ nannte, waren wir der Meinung, dass wir mit unserem geballten Können und unserer erotischen Männlichkeit uns eben ’Maximum Terzett’ nennen müssen“, erklärt Bassist Christian Presch mit fester Überzeugung den Bandnamen. Gitarrist Hans „Festl“ Wild bestätigt einen Aspekt dieser Ansage: Bei seinen Eigenkompositionen, die er selbst vorträgt, geht es häufig um „Frauen“. Laut Presch wohl auch sein Lieblingsthema. Die aber bekannteste Person unter den Dreien ist Klaus von Wrochem, besser bekannt als Klaus der Geiger oder der „Asphalt-Paganini“. Mit seinen Protestliedern hat der Kölner immer wieder die Menschen zum Nachdenken angestoßen. Auch beim Konzert in der Majik Lounge versäumt er dies nicht. So spielt er bekanntere Lieder wie „Der Bagger von Rheinbraun“ oder „Hallo, Hallo Pegidamann“. Mit dem neuesten Lied „Wir sind hier, wir sind laut! Weil ihr uns die Zukunft klaut!“ solidarisieren sich die drei mit den Jugendlichen, die in den letzten Monaten für Klimaschutz auf die Straßen gegangen sind. „Es ist unglaublich, dass Politiker diesen Jugendlichen gesagt haben, sie sollen doch den Experten vertrauen“, fügt Presch der Erklärung an. Die Dielkirchener dürfen dieses Lied als Erste hören. Lustig wird es bei einem der Lieblingslieder von Klaus dem Geiger, „Das Schützenfest von Nordenham“. Das Stück wurde 1975 von Walter Mossmann geschrieben und erzählt die Geschichte des Gasmanns „Schlotterstein“ in zwölf Strophen. Es ist beeindruckend zu sehen, dass Wrochem keine Notenblätter braucht und alles fehlerfrei mit seinen 79 Jahren spielt und singt. Zwar wiederholt er versehentlich eine der Strophen, merkt aber: „da war ich ja schon“ und schafft es charmant und elegant wieder auf die richtige Spur. Die Zuschauer sind voller Bewunderung über das abwechslungsreiche Programm. Bei den Protestliedern stimmen viele lautstark ein, beeindruckt, wie Gerechtigkeitssinn hier musikalisch verpackt wird. Ohne Zugaben lässt das Publikum die Musiker nicht ziehen. So verlässt Klaus der Geiger Dielkirchen nicht, ohne sein einziges Liebeslied über seine mittlerweile vierjährige Enkelin zu singen: „Nora Helene“.

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