Donnersbergkreis Fusionsgespräche und Hochwasserschutz

Musikalischer Hochgenuss: Das symphonische Blasorchester des Musikkreises Donnersberg zog das Publikum in seinen Bann. Ebenfalls
Musikalischer Hochgenuss: Das symphonische Blasorchester des Musikkreises Donnersberg zog das Publikum in seinen Bann. Ebenfalls wunderbar war der Auftritt des »Jungen Chors« Dielkirchen.

Der Andrang war groß am Freitagabend beim gemeinsamen Neujahrsempfang von Stadt und Verbandsgemeinde Rockenhausen in der Donnersberghalle. VG-Bürgermeister Michael Cullmann hatte sich erstmals dazu entschieden, in einem multimedialen Vortrag zurück und voraus zu blicken. Neben dem Klimawandel, dem Ehrenamt oder der kommunalen Energiegesellschaft war dabei auch der vom Land geforderte Zusammenschluss mit der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel Thema.

„Es ist eine starke Verbandsgemeinde, die entstehen kann“, sagte Cullmann – und fügte an: „Ob uns das gefällt oder nicht, sie wird entstehen. Wir müssen jetzt daran arbeiten, dass die zwei Millionen Euro, die das Land für eine freiwillige Fusion versprochen hat, auch in den Kassen der einzelnen Gemeinden landen.“ Nach einer Besprechung der Lenkungsgruppe am Mittwoch zeigte sich Cullmann zuversichtlich, dass man auf einen gemeinsamen Nenner komme. Sollte es zu den zwei Millionen noch eine Projektförderung geben, hat der Bürgermeister eine Idee: „Mein Vorschlag ist, dass wir eine Mobilfunkversorgung für die ganze Verbandsgemeinde bekommen. Das wäre etwas, was jedem zugute kommt.“ Cullmann kann sich einen „bayerischen Weg“ vorstellen: „Masten bezuschussen vom Land und dann die Betreiber ausschreiben.“ Kommende Woche soll es eine gemeinsame Veranstaltung mit allen Beschäftigten geben. Verschiedene Dinge sollen bereits auf den Weg gebracht werden, unter anderem eine gemeinsame Internetseite. Hallenbad Wie berichtet, ist es das Ziel, das seit 2003 leerstehende Hallenbad mit Hilfe von Fördergeldern in eine Mensa zu verwandeln. „Unsere Schüler essen im Moment in einem sehr schallun-freundlichen Raum“, so Cullmann. Klimawandel Cullmann gratulierte dem Gehrweilerer Fritz Willmann, der für den Deutschen Wetterdienst die Entwicklung der Natur dokumentiert und vor kurzem das Bundesverdienstkreuz erhalten hatte. 2017 sei das zweitwärmste Jahr gewesen, seit Temperaturen gemessen wurden. Auch lokal habe man die Auswirkungen bereits gespürt. Cullmann, der seine Ansprache mit vielen Bildern und auch einem Video vom SWR4-Wanderspaß untermalte, zeigte hier Fotos von Sturzfluten und Hochwasser. „Wir haben ein Hochwasservorsorgekonzept auf den Weg gebracht. Das bietet auch keine Patentlösungen. Wir werden eine Daueraufgabe haben. Wir werden immer wieder an einen Punkt kommen, wo wir neu beginnen müssen“, so der Bürgermeister. Enttäuscht zeigte er sich, dass von elf geplanten Maßnahmen für Totholzfänger in der Verbandsgemeinde voraussichtlich nur zwei genehmigt werden. „Wirtschaftliche Gründe der Behörden, oder weil sie es so eben nicht sehen“, berichtete der Bürgermeister. Energiegesellschaft/Breitband Mit Blick auf die Erneuerbaren Energien und die kommunale Energiegesellschaft Eniro sagte Cullmann: „Wir werden weiter an der Thematik arbeiten müssen.“ Über 30 Solardachanlagen seien installiert worden. „Wir haben auch eine Windkraftanlage gebaut.“ In 2017 seien dadurch ungefähr 1,5 Millionen Liter Heizöl eingespart worden. „Wir haben im Jahr 2017 voraussichtlich ungefähr 100.000 Euro Gewinn damit gemacht“, berichtete Cullmann. „Mit dieser Energiegesellschaft werden wir auch DSL und Breitband ausbauen, haben das bereits auch schon getan.“ Auf dem Schmalfelderhof beispielsweise sei Glasfaser in jedes Haus gelegt worden. Solche Geschwindigkeiten würde sich Cullmann überall in der Verbandsgemeinde wünschen. „Das ist aber ein frommer Wunsch, der wird nicht in Erfüllung gehen.“ Auch das Gewerbegebiet Rockenhausen solle mit schnellem Internet versorgt werden. Cullmann kündigte zudem an, dass ein Klimaschutzmanager eingestellt werde. „Der Klimaschutzmanager wird drei Jahre bei uns in der Verbandsgemeindeverwaltung sitzen und das eine oder andere Projekt auf den Weg bringen. Ich hoffe, dass unsere nächsten Dienstfahrzeuge dann auch Elektrofahrzeuge sind.“ Projekt „IN2“ Zufrieden zeigte sich Cullmann mit dem Projekt „IN2“, das Haltefaktoren von Flüchtlingen in ländlicher Region erforschen und Lösungen aufzeigen will – sowie Flüchtlinge in Arbeit und Ausbildung bringen soll. „Ich bin stolz, dass bei uns in der Verbandsgemeinde auch durch die Unterstützung des Helferkreises 18 Menschen mittlerweile in Arbeit und Ausbildung sind.“ Ehrenamt/Feuerwehr Cullmann betonte, wie wichtig Investitionen in die Feuerwehr sind. „Wichtiger als die Fahrzeuge und die Gebäude ist mir die persönliche Schutzausrüstung der Feuerwehrleute.“ So werden neue Helme angeschafft. Der Bürgermeister kündigte zudem an: „Wir werden weiter werben für Aktive in der Feuerwehr.“ Auch in der Jugendbetreuung tue sich einiges in der Verbandsgemeinde. Apropos Jugend: In diesem Jahr soll es auch einen großen Jugendaustausch mit den Partnergemeinden geben. Kitas/Schulen Cullmann berichtete von der gegründeten VG Kita Rok, eine Eröffnungsfeier hierzu soll es im Januar geben. „Wir haben damit administrative Tätigkeiten zusammengefasst, wollen konzeptionelle Arbeit unterstützen, Projektförderung betreiben, die individuellen Besonderheiten jeder einzelnen Kita herausarbeiten.“ Zudem ergänzte der Bürgermeister: „Mir ist am Erhalt jeder einzelnen Kita gelegen.“ Er lobte außerdem, dass sich einige Grundschulen in der VG an einem Medienkompetenz-Projekt beteiligt. Großes Lob gab es für das musikalische Programm des Neujahrsempfangs. Das symphonische Blasorchester des Donnersberger Musikkreises bot einen wunderbaren Hörgenuss, der „Junge Chor“ aus Dielkirchen präsentierte modernen, abwechslungsreichen Gesang. Immer wieder schön zudem: der Besuch der Sternsinger.

Blickte mit einer multimedialen Präsentation zurück und voraus: Michael Cullmann.
Blickte mit einer multimedialen Präsentation zurück und voraus: Michael Cullmann.
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