Donnersbergkreis Flach und sehr begrünt

Der ganze Stolz der Ilbesheimer ist ihr Mehrgenerationenpark hinter der Kirche (links, hier bei der offiziellen Einweihung im ve
Der ganze Stolz der Ilbesheimer ist ihr Mehrgenerationenpark hinter der Kirche (links, hier bei der offiziellen Einweihung im vergangenen Jahr). Oben: In dem historischen Vierseithof, der den Generationenpark zur Straße hin begrenzt, soll ein Gemeindezentrum entstehen.

Drei Dinge fallen in Ilbesheim sofort auf: In der Hauptstraße gibt es zahlreiche sorgfältig restaurierte historische Anwesen. Zweitens gibt es mitten im Ort viele Grünflächen – kleine und größere Gärtchen, aber auch Wiesen und Weiden. Außerdem ist es in Ilbesheim sehr flach. Was nicht verwundert, liegt der Ort doch auf einer Hochebene, „Auf dem Gleichen“ genannt. Und weil dort von alters her guter Lößboden für hohe Ernteerträge sorgte, gab es in den umliegenden Dörfern den Spruch „In Ilwesem uffem Gleiche, do wohnen lauder Reiche.“ Tatsächlich war die Anzahl der landwirtschaftlichen Vollerwerbsbetriebe bis weit ins späte 20. Jahrhundert hinein hoch. Inzwischen müssen die meisten Bürger ihr Dorf verlassen, um an ihren Arbeitsplatz zu gelangen. Immerhin sechs Gewerbebetriebe haben sich aber noch im Ort gehalten, und auch Landwirtschaft wird heute nach wie vor betrieben. Daneben gibt es zwei Winzerbetriebe, die beide ihre Weinberge aber nicht auf Ilbesheimer Gemarkung, sondern in der Nachbarregion Rheinhessen haben. Gastronomie ist auch vorhanden: in Gestalt von zwei Gaststätten, beide mit Übernachtungsmöglichkeiten. Außerdem werden im Ort einige private Gästezimmer vermietet. Was es in der Gemeinde nicht gibt, sind pädagogische Einrichtungen. Sowohl Kindergarten- , als auch Grundschulkinder müssen nach Stetten gefahren werden. Die Ilbesheimer Bürger sind zum größten Teil – und schon seit etwa dem Jahr 1550 – protestantisch. Weil es aber fast immer auch Katholiken im Ort gab, wurde die Kirche, die 1790/91 anstelle eines mittelalterlichen Vorgängerbaus neu errichtet wurde, gut 200 Jahre lang als Simultankirche genutzt. Erst 1968 wurde die Trennwand entfernt. Inzwischen gibt es auch eine kleine katholische Kirche, in der allerdings nur einige Male im Jahr Gottesdienst gefeiert wird. Ein eigener Pfarrer residiert schon lange nicht mehr in Ilbesheim, die protestantische Gemeinde wird von Gauersheim, die katholische neuerdings von Kirchheimbolanden (früher Stetten) aus betreut. Eine bauliche Besonderheit stellt der Kirchturm dar: Sein Sockel stammt aus dem 11. Jahrhundert. Die drei Geschosse darüber mit ihrem achteckigen Grundriss und den romanischen Fensteröffnungen dürften auch nicht viel jünger sein. Nur das schiefergedeckte Obergeschoss sowie die Turmhaube sind neueren Datums. Hinter der Kirche lag früher der Friedhof, dieser ist inzwischen ein Stück nach hinten gewandert. Auf dem Gelände des aufgelassenen alten Friedhofs ist in den vergangenen Jahren ein Mehrgenerationenpark entstanden. Hier lässt es sich bereits jetzt gut feiern, noch besser wird es aber, wenn das alte landwirtschaftliche Anwesen, das den Park von der Hauptstraße trennt, in ein Gemeindezentrum umgewandelt ist. Die Pläne sind schon gemacht, allerdings konnte mit dem Bau wegen noch ausstehender Genehmigungen noch nicht begonnen werden. Ortsbürgermeister Dieter Schröder hofft, dass der Startschuss nun bald fällt. In spätestens vier Jahren soll das Zentrum fertig sein. Sein Herzstück soll dann die hallenartig ausgebaute große Scheune sein, von der aus man dann den Park direkt betreten kann. Darüber wird sich vor allem auch der Männergesangverein freuen, der wegen fehlender Räumlichkeiten seine Liederabende in der Kirche abhalten muss, nachdem die eigene Sängerhalle vor Jahren wegen Baufälligkeit geschlossen wurde. Neben den Sängern gibt es als Verein noch die Landfrauen, außerdem eine äußerst aktive Gruppierung, die sich „Sektperlchen“ nennt, und, selbstverständlich, die Feuerwehr.

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