Donnersbergkreis Erst schneiden, dann fällen

Die vom Rockenhausener Stadtbürgermeister Karl-Heinz Seebald (SPD) Ende Februar angeordneten Rodungen für das künftige Gewerbegebiet „In der Lohwiese“ nannte Werner Dietz (CDU) im Stadtrat „nachvollziehbar, wenn man auch den Termin eigentlich schon vorher gewusst hat“ – wie die übrigen Ratsmitglieder hatte er folglich die von Seebald und den Beigeordneten getroffene Eilentscheidung nicht zu beanstanden. Kritisiert hat Dietz allerdings, dass „kurz vorher die Bäume noch geschnitten wurden. Dadurch sind Kosten entstanden, die nicht nötig gewesen wären“. Gleiches gelte auch für die Hecken am Wegesrand, wobei für diese die Jagdgenossenschaft zuständig sei. Stadtbeigeordneter Erich Schneider (SPD) entgegnete, zum Zeitpunkt des Schneidens Anfang Januar sei noch nicht bekannt gewesen, „dass diese Bäume noch vor Baubeginn gefällt werden müssen“. Wie berichtet, will das Evangelische Diakoniewerk Zoar im Sommer in der „Lohwiese“ mit der Errichtung eines Versorgungszentrums beginnen. Gerodet wurde aber auch gegenüber auf der Blumenwiese an der L 386 (Foto). Denn hier muss laut Forderung der SGD Süd als Ausgleich für das Gewerbegebiet ein Regenrückhaltebecken angelegt werden – und zwar bevor das eigentliche Bauprojekt beginnt. Lange Zeit sei jedoch unklar gewesen, ob Zoar bereits im Sommer loslegen will, erläuterte Michael Groß vom VG-Bauamt. Der Zeitdruck sei deshalb entstanden, weil am 28. Februar die vegetationslose Zeit endet – danach sind Rodungen erst wieder ab 1. Oktober möglich. „Bei manchen hat das schon dazu geführt, dass ein Projekt gar nicht durchgeführt wird, das war uns zu riskant“, sagte Groß, der gleichwohl einräumte: „Dass der Bauhof kurz davor die Bäume geschnitten hat, sieht in der Tat blöd aus, hat sich aber leider so ergeben.“ Auch Seebald äußerte Verständnis für Dietz’ Kritik: „Es ist so nicht nachvollziehbar, dass man Arbeiten an Bäumen durchführt, die nachher gefällt werden.“

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