Donnersbergkreis Einsames „Mauerblümchen“

Auf der Mauer, auf der Lauer ...
Auf der Mauer, auf der Lauer ...

Als Elke Schattner von der Burgschänke der Wachtenburg vor ein paar Tagen ihren Blick in Richtung Bergfried schweifen ließ, rieb sie sich verwundert die Augen. So etwas hatte sie in 30 Jahren noch nicht gesehen.

Am oberen Teil der Schildmauer, die sich neben dem Bergfried befindet, konnte sie eine einzelne Sonnenblume erkennen, die sich dort, trotz schwierigster Bedingungen, zur vollen Blütenpracht entwickelt hatte. „Es ist mir ein Rätsel, wie sie da hochgekommen ist“, zeigt sich Elke Schattner höchst erstaunt. Diese Frage wird sich nicht mit absoluter Sicherheit beantworten können, allerdings können ein paar Vermutungen angestellt werden: War es der Wind, der die Samen nach oben getragen hat, also sogenannte Flugsamen oder hat ein vorbeifliegender Vogel die im Schnabel befindliche Nahrung, in dem Fall einen Sonnenblumenkern, verloren? Alles wäre irgendwie denkbar. Die plausibelste Erklärung scheint aber zu sein, dass sich der Samen in den Hinterlassenschaften der Turmfalken befunden hat. Die Vögel haben Visavis im Bergfried ihren Brutplatz eingerichtet und ziehen dort ihre vier Jungen groß. Wie auch immer es passiert sein mag, das Ergebnis – die in voller Blüte stehende Sonnenblume hoch oben auf der Wachtenburg – gibt dem etwas abfälligen Begriff des „Mauerblümchens“ eine ganz neue, strahlende Bedeutung.

... wächst ’ne Sonnenblume.
... wächst ’ne Sonnenblume.
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