Donnersbergkreis Eine Poetin des Materials

Helga Hanisch: „Blattgold“, 2017, Papiermasse, Wachs, Fundstücke, Pigmente.
Helga Hanisch: »Blattgold«, 2017, Papiermasse, Wachs, Fundstücke, Pigmente.

«ROCKENHAUSEN.» Die nächste Künstlerin, die im Haus Pachen ausstellen wird, hat es nicht weit nach Rockenhausen: Helga Hanisch lebt und arbeitet in Fürfeld. Ab Sonntag wird sie mit ihren Arbeiten ihre Sicht auf die „Poesie des Vergänglichen“ darlegen. In Fürfeld lebt die Folkwang-Absolventin seit 2013. Geboren ist sie in der Nähe von Magdeburg.

Die 64-jährige Künstlerin hat eine ganz eigene Formensprache entwickelt, in der Fundstücken und den Materialien Papier und Wachs die tragenden Rollen zukommen. In Papier und Wachs fixiert, eingefasst und formuliert, in neue Kontexte eingestellt, sollen sich Fundstücke zu „Er-Fundstücke“ verwandeln, zum Sprechen, zum Ausdruck gebracht werden. „Die Einzigartigkeit der gefundenen Stücke, deren reduzierte Präsentation und gezielte Hervorhebung in monochromen, plastischen Papiergründen und Wachsschichten, zwingen den Betrachter zur Anschauung der Dinge, die durch nichts eine Ablenkung erfahren“, schreibt Hanisch selbst auf ihrer Internetseite zu ihrem künstlerischen Ansatz. Als „Materialpoetin“, so fährt sie fort, sei sie der „Seele der Dinge auf der Spur, der Aura alltäglicher Gegenstände, der Sinnlichkeit des Einfachen“. Im Werk Hanischs werde der Natur als der „originären Künstlerin, der eigentlichen Kunsterzieherin“ gehuldigt, heißt es im Text der Einladungskarte. „Ihre Kunstobjekte bannen das Vergängliche.“ Die poetische Umsetzung fasziniere nicht zuletzt wegen der Größe im Kleinen, das unter Mikroskopen aus Papier und Wachs gesehen wird. Neuere Arbeiten erinnern auch in ihrem ockerfarbenen Auftreten an Bernstein, der die Geheimnisse aus längst vergangener Zeit in sich birgt, hier oft Blätter oder andere botanische Details. Die Ausstellung wird am Sonntag um 11 Uhr eröffnet. Nach der Begrüßung durch Stadtbürgermeister Karl-Heinz Seebald wird wieder die Kaiserslauterer Kunsthistorikerin Claudia Gross in die Ausstellung einführen. Zu sehen ist sie bis 29. April, und zwar zu den Öffnungszeiten dienstags bis sonntags von 14.30 bis 17.30 Uhr oder nach Vereinbarung.

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