Donnersbergkreis Eine Last fällt ab

«Welschbillig.» Wenn dem „Capitano“ eine Last von den Schultern kracht: Hartmut Pucken hatte seiner SG Zillbachtal in den letzten Monaten permanent Nervenschwäche angekreidet – und gezittert, sie verlasse die Saison in der Landesliga ohne Sieg. Mitnichten. Auf dem RPDV-Blockspieltag in Welschbillig hellte die Stimmung im SGZ-Lager auf: Das 7:5 gegen den DC Zweibrücken könnte eine Wende im Kopf sein. Rivale DSV Donnersberg feierte ebenso einmal – für ihn war aber weit mehr drin.

Kräftig musste er den Hals recken, um zu sehen, wo der Pfeil steckt. Im letzten Eck des roten Streifens, im höchsten Feld der Scheibe. Doppel-20, gecheckt, mit dem ersten Dart. Als Peter Schindler das bewusst wurde, brach es aus ihm heraus. Er krampfte die Fäuste, ließ einen kurzen Schrei entfahren, sprang auf Doppelpartner Jens Bajorat – während die „lila Wand“ hinter ihm, die zu Saisonstart deftig bröselte, ausflippte. Zwölf, 20, und das berüchtigte Schindler-Doppel: Das waren die 72 Restpunkte, die der SG Zillbachtal den 7:5-Sieg über den DC Zweibrücken bescherten. Den Landesliga-Zweiten, den DDV-Pokalsieger. Befreiungsschlag. „Ich bin nur froh, dass die Leute wieder die Doppel treffen“, atmete Kapitän Hartmut Pucken nach der Siegpremiere in dieser Saison auf. „So, wie ich die ganze Zeit geworfen hab’, hätte ich nicht geglaubt, dass gleich der erste sitzt“, beschrieb Schindler später. Ein goldener Schuss. Einer, der nötig war, der die SGZ Zuversicht tanken ließ. Was ein Quäntchen Auftrieb alles bewirken kann: Nach dem 7:5 über den DCZ rannte Zillbachtal einem 0:3 gegen den DSC Bandits Kastellaun nach und erkämpfte sich ein 6:6. Mit frischer Doppelsicherheit. Und zuletzt fahrigen Spielern, die langsam wieder zu alter Stärke finden. Zum Abschluss setzte es gegen den designierten Meister DC Nostra Dart Mus aus Kaiserslautern dennoch eine herbe 2:10-Klatsche. Szenenwechsel, weiter an die Boards des DSV Donnersberg. Das Oktett um Spielführer Christoph Marschall startete am Sonntag wie entfesselt. Ein 8:4 verpasste es den „Blauhemden“ der Bandits, vom „Highlight des Tages“ sprach Marschall, und trotzdem versäumte der DSV, in den nächsten zwei Partien nachzulegen. Chancen waren da. „Wir haben dabbisch verloren. Das Problem waren die Doppel“, blickte Mannschafts-Ass Marschall auf die Paarspiele. Gegen den DC Kroko Eifel sowie den DC Zweibrücken verließen die Donnersberger die Einzel jeweils mit 4:4. Zuerst bekamen sie ein 5:7, dann gar ein 4:8 verpasst. Ärgerlich, bei der Einzel-Ausbeute. „Drei Punkte haben wir geholt, zwei liegen gelassen, weil uns die Doppel einen Strich durch die Rechnung gemacht haben“, meinte Andreas Lang. Er ist derzeit in Hochform: Mit neuen Darts schaffte er es im Samstagseinzel ins Viertelfinale. Mit Lang und Christoph Eckel konnte Marschall wieder auf zwei Punktegaranten bauen . Er selbst fuhr zwar alle drei Einzel ein, wunderte sich aber, wie. „Zwischendrin musste ich immer abhacken, im Doppel mit Alexander Draisbach war das fast Arbeitsverweigerung. Es war einfach ein schlechter Tag“, so Marschall. Sein Partner, das 14-jährige Nachwuchstalent Draisbach, sackte zeitgleich den Pott beim Jugendturnier ein. Jetzt rangiert der DSV in der Landesliga mit neun Punkten auf Platz vier, einen vor Schlusslicht SG Zillbachtal. Das direkte Duell steht in Kastellaun noch aus.

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