Donnersbergkreis Ein Unentschieden beim „Betriebsausflug“

Fußgönheims Verteidiger Mikail Terzi (rechts) bedrängt den Rüssinger Renan De Oliveira Silva.
Fußgönheims Verteidiger Mikail Terzi (rechts) bedrängt den Rüssinger Renan De Oliveira Silva.

«FUSSGÖNHEIM.» Der TuS Rüssingen hat in seinem letzten Saisonspiel in der Fußball-Verbandsliga beim ASV Fußgönheim ein 3:3 (1:2) erreicht. Das Unentschieden in einer Partie ohne taktische Fesseln war bedeutungslos, weil die Rüssinger den Ligaverbleib schon gesichert hatten.

Nach Rang zehn in der Spielzeit 2017/18 reichte es für den TuS dieses Mal zum zwölften Platz. Damit werden die Rüssinger im August mit Trainer Ako Yalcin in ihre dritten Verbandsliga-Saison in Folge starten. Die Partie hatte etwas von Betriebsausflug. Zwar standen 16 Akteure auf dem Spielberichtsbogen, aber der TuS war nur mit elf Mann angereist. Dazu zählte Hakan Gülsen, der nachnominiert worden war, damit das Team vollständig war. Zum Aufwärmen kamen die ersten Spieler erst rund 20 Minuten vor dem Anpfiff. Es waren aber längst nicht alle dabei, um ein paar Spurts zu ziehen oder einige Dehnübungen zu machen. In der Halbzeit schenkten sich die Gäste den Gang in die Kabine. Einige saßen im Gras, andere setzten sich auf die Auswechselbank, auf der auch Coach Yalcin lässig in einer Ecke saß. Alle waren unglaublich gelassen und strahlten eine beeindruckende Entspanntheit aus. Äußere Anzeichen, dass es „um nichts mehr geht“, wie man in solchen Momenten zu sagen pflegt. Das Spiel war ein lockerer Sommerkick, bei dem keiner dem anderen weh tun wollte. Schiedsrichter Kaufmann kam ohne Gelbe Karte aus, was den betont freundschaftlichen Charakter der Begegnung unterstrich. Rüssingen kam schlecht aus den Startlöchern und geriet früh durch ein gut herausgespieltes Tor in Rückstand (4.). Danach wurden die Gäste stärker, was an Spielmacher Rafael Cardoso Dos Santos lag. Mit seinem feinen linken Füßchen zirkelte der 24-Jährige zuerst den Ball ans Lattenkreuz (18.) und bereitete wenig später den Ausgleich von Kapitän Ivica Dzijan vor. Dabei hatte der TuS Glück, dass der abgefälschte Ball Dzijan vor die Füße fiel, bevor der mit einem Heber traf. „Insgesamt haben wir aber in der Vorwärtsbewegung zu viele falsche Entscheidungen getroffen. Und in der Abwehr waren wir nicht immer aufmerksam genug“, sagte Yalcin. Damit könnte er das 2:1 von Fußgönheim gemeint haben, als die Rüssinger bei einem Konter keinen Zugriff auf Vorlagengeber und Schütze bekamen. Doch der TuS hatte ja seinen Cardoso Dos Santos. In einem weiteren Zusammenspiel der beiden besten Rüssinger bediente er Dzijan mit einem Zuckerpass in die Schnittstelle der Fußgönheimer Viererkette. Der bereits 38 Jahre alte Torjäger umkurvte ASV-Torwart Gebhard gekonnt und schob den Ball ins leere Tor (76.). Fünf Minuten später gerieten die Gäste erneut in Rückstand, doch sie bewiesen eine gute Moral und schafften zum dritten Mal den Ausgleich. Einen Freistoß von Tiago Frutuoso da Silva köpfte Sabri Abichou ins Netz (86.). „Wir müssen jedes Jahr schauen, in der Liga zu bleiben. Es gab in dieser Saison zu viele Hochs und Tiefs“, sagte Yalcin. Für diese These waren die 90 Minuten ein Paradebeispiel. Sport So spielten sie TuS Rüssingen: Rachoni De Lima - Frutuoso da Silva, De Oliveira Silva, Tavarez De Souza, Park - Do Amaral, Cardoso Dos Santos, Abichou, Lee - Gülsen, Dzijan.

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