Donnersbergkreis „Ein klares Bekenntnis“

Wird am 16. November im Kreishaus die Friedenstaube erhalten: Irmela Mensah-Schramm, die in ganz Deutschland Aufkleber und Graff
Wird am 16. November im Kreishaus die Friedenstaube erhalten: Irmela Mensah-Schramm, die in ganz Deutschland Aufkleber und Graffiti mit Hassparolen entfernt.

Die Idee gab es schon seit geraumer Zeit, nun wird sie umgesetzt: Die Amnesty-International-Ortsgruppe stellt am Mittwoch, 21. März, 19 Uhr, mit der protestantischen Kirchengemeinde und dem Arbeitskreis „Aktiv gegen Rechts“ im Museum im Stadtpalais in Kirchheimbolanden eine Veranstaltung zum Antirassismus-Tag auf die Beine. Auch zum Tag der Pressefreiheit ist wieder eine Veranstaltung vorgesehen, zudem steht bereits fest, wer die Friedenstaube und den überregionalen Friedenstagepreis in diesem Jahr erhalten wird.

„Elmar Funk hatte angestoßen, den Tag einmal auch bei uns zu begehen“, erzählt Ludger Grünewald, der Sprecher der Amnesty-International-Ortsgruppe. Für Funk, der für die Öffentlichkeitsarbeit in der Gruppe zuständig ist, geht es am 21. März darum, auch in der Donnersberger Kreisstadt ein Zeichen zu setzen, sich klar zu positionieren: „Gegen einen besorgniserregenden Rechtsruck in unserer Gesellschaft und in den Parlamenten, verstärkt durch einen wiederaufkeimenden Antisemitismus.“ Die Veranstaltung soll ein „klares Bekenntnis zu Weltoffenheit, Toleranz und demokratischen Grundwerten sein“, so Funk. Für Michael Schmidt, den stellvertretenden Gruppensprecher, hat das Thema Rassismus eine „unheimliche Relevanz. Jeden Tag liest man von Vorfällen.“ Luise Busch vom Arbeitskreis „Aktiv gegen Rechts“ will an diesem Abend die rechte Szene im Donnersbergkreis beleuchten und – mit Fallbeispielen unterlegt – zu Wachsamkeit und Geschlossenheit aufrufen. Von Mitgliedern der Amnesty-Gruppe wird es aktuelle „Problem-Einwürfe“ geben, und die Kirchheimbolander Deutsch-Nigerianerin Felicia Stevens berichtet über ihr Projekt „Start Life“. Musik mit Gitarre und Gesang gibt es von dem Neustadter Josef Bodes. Am Donnerstag, 3. Mai, lädt die Amnesty-Ortsgruppe wie in den vergangenen Jahren im Museum im Stadtpalais zu einer Veranstaltung zum Tag der Pressefreiheit ein. „Für uns ist das ein ganz wichtiger Termin“, betont Grünewald. So haben man Kontakt zu Ilkay Yücel, der Schwester des Journalisten Deniz Yücel, aufgenommen und hofft, sie an diesem Tag begrüßen zu können. Deniz Yücel war im Februar nach mehr als einem Jahr im Gefängnis in der Türkei freigelassen worden. Das Thema Menschenrechte in der Türkei soll auch im Fokus der Veranstaltung am 3. Mai stehen. Im August wird sich die Amnesty-Gruppe wieder an der Kulturnacht beteiligen. Ein besonderer Tag steht für die Gruppe zudem am 16. November an. Dann wird der „Polit-Putze“ Irmela Mensah-Schramm im Kreishaus die Friedenstaube des Landrats verliehen. Seit mehr als 30 Jahren entfernt Mensah-Schramm in ganz Deutschland Aufkleber und Graffiti mit rassistischen, antisemitischen und menschenfeindlichen Parolen oder übersprüht sie mit eigenen Graffiti. „Sie hat auch schon jede Menge Ärger für ihre Aktionen bekommen“, sagt Funk. Auch wird Mensah-Schramm an diesem Tag einen Workshop in einer Schule geben. Fest stehe zudem, wer den überregionalen Friedenstagepreis am 10. Dezember erhalten wird: „Reporter ohne Grenzen“. Die Organisation dokumentiert Verstöße gegen die Presse- und Informationsfreiheit weltweit und alarmiert die Öffentlichkeit, wenn Journalisten und deren Mitarbeiter in Gefahr sind.

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