Donnersbergkreis Ein Hörgenuss als Dankeschön

Ein ganz besonderer musikalischer Genuss war es, am Samstagabend im Festhaus Winnweiler das Kammerkonzert des Militärorchesters der United States Army Europe zu hören. Das Orchester, das auf dem Heuberg – und somit auf Gemarkung der Verbandsgemeinde Winnweiler – beheimatet ist, bot geradezu ein musikalisches Feuerwerk dar.

So, in dieser Form, hat es das in der Nordpfalz noch nicht gegeben. „Wir möchten mit diesem Konzert Dankeschön sagen für die Gastfreundschaft. Es ist uns ein Vergnügen, hier in Winnweiler vor diesem wundervollen Publikum zu spielen“, sagte Orchester-Sprecher Daniel Madsen bei der Begrüßung. Moderator Madsen führte elegant durch den Abend und kündigte die insgesamt vier ausgewählten Werke nicht nur an, sondern lieferte auch Hintergrund-Informationen zu Stücken und Komponisten. In blauen Gardehosen, die Jacken mit Orden und Abzeichen dekoriert, musizierten die vier Frauen und sechs Männer in unterschiedlicher Besetzung unter ihrem Dirigenten Bradley Boone. Den Beginn machte das Holzbläserensemble mit dem „Quintett in As“ des Briten Gustav Holst, der in seinen Kompositionen von Maurice Ravel und Richard Wagner beeinflusst war. In traditioneller Bläserbesetzung (je zwei Klarinetten, Oboen, Fagotte und Hörner) ließen die Musiker die „Harmonie Opus 78“ von Franz Krommer folgen. Die Werke des Tschechen, der am österreichischen Kaiserhof Franz I. tätig war, erinnern an die Musik Mozarts oder Haydns. Ergriffen lauschten die Besucher im Festhaus den tiefen Tönen der Waldhörner bei Ludwig van Beethovens „Rondino“ und brachten ihre Begeisterung mit lang anhaltendem Applaus zum Ausdruck. „Es freut mich sehr, dass diese Premiere hier so gut angenommen wird“, sagte Winnweilers Bürgermeister Rudolf Jacob. Er erläuterte, wie es zu dem Kammerkonzert überhaupt gekommen war. „Die Armee-Band kam mit der Idee zu diesem Konzert auf die Gemeinde zu“, so Jacob, „und wir haben innerhalb vier Wochen alles organisiert.“ Die Musiker hatten den Auftritt als echtes Gastgeschenk betrachtet und keinerlei Gage haben wollen. „Es ist auch nicht selbstverständlich, dass die „Nische Kammermusik“ so erfolgreich ist. Umso schöner, wenn man solch hochkarätige Musik vor der Haustür anbieten darf, sagte der Bürgermeister. Übrigens hat das Orchester einen vollen Terminkalender: Rund 200 Konzerte stehen pro Jahr an. Das Festhaus erwies sich als würdige Kulisse für dieses klassische Kammerkonzert, dargeboten von erstklassigen Musikern. Jeder Stuhl war besetzt, und das Publikum ließ sich gespannt verzaubern von den zarten, stimmungsvollen Tönen, die von den Orchestermitgliedern perfekt dargeboten wurden. Das kleine Orchester bezauberte mit großartigen Klängen und verschaffte den deutschen wie den amerikanischen Zuhörern einen Konzertgenuss von höchster Güte. „ Wir hoffen, dass Sie den Abend genossen haben“, schloss Daniel Madsen diesen besonderen Moment gelebter und gepflegter deutsch-amerikanischer Freundschaft. Und ob die Gäste im Festhaus dieses grandiose Erlebnis genossen haben.

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