Donnersbergkreis Donnersbergkreis: Schnelleres Netz und Glasfaser ins Haus

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Der Kreis möchte für den Breitbandausbau ein Upgrade und in den bislang unterversorgten Gebieten Internetgeschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit schaffen, zudem soll dort Glasfaser bis ins Haus gelegt werden.

Von vielen gewünscht und gefordert, in diesem Jahr soll es endlich losgehen: Die Rede ist vom Breitbandausbau im Donnersbergkreis. Diejenigen, die bislang noch kein schnelles Internet haben, sollen künftig mit Geschwindigkeiten von bis zu 1 Gigabit pro Sekunde im Netz unterwegs sein können. Kritische Stimmen gibt es aber auch.

„Einiges liegt hinter uns, das Größte liegt aber auch noch vor uns“, sagt Reiner Bauer, der Standortentwickler und Wirtschaftsförderer des Donnersbergkreises. Denn die sogenannten weißen Flecken zu füllen, also die Orte mit schnellem Netz zu versorgen, die bislang nicht über Internet mit mindestens 30 Megabit pro Sekunde verfügen, ist kein Unterfangen, das mal eben von heute auf morgen umgesetzt werden kann. Und erst recht kein billiges. Rund 8,8 Millionen Euro sind für den Breitbandausbau geplant – 4,4 Millionen übernimmt der Bund, das Land fördert das Projekt mit rund 3,5 Millionen Euro. Am Kreis und den Verbandsgemeinden würden jeweils 441.000 Euro hängenbleiben. So sieht es zumindest ein Förderantrag vor. Rückblick: Ende 2015 war der Startschuss für den flächendeckenden Breitbandausbau im Donnersbergkreis gefallen (wir berichteten mehrfach). Dann mussten einige Hürden genommen werden – von einem Markterkundungsverfahren über die Erstellung einer Machbarkeitsstudie, Förderanträge stellen, eine europaweite Ausschreibung bis hin zur Entscheidung über ein Upgrade, was die Geschwindigkeiten betrifft. Ursprünglich war nämlich eine Versorgung mit 50 Megabit pro Sekunde vorgesehen. Nun sollen es deutlich mehr werden, nämlich bis zu 1000 Megabit – also ein Gigabit. „Wir wollen Glasfaser bis ins Haus haben, damit wir auch bei künftigen Technologiesprüngen mithalten können“, sagt Landrat Rainer Guth im Gespräch mit der RHEINPFALZ.

Kalkulierte Kosten von 8,8 Millionen Euro

„Die Entwicklung in diesem Bereich ist enorm“, begründet auch Standortentwickler Reiner Bauer die Entscheidung, eine Förderung für einen Ausbau mit Geschwindigkeiten bis zu einem Gigabit und Glasfaser bis ins Haus zu beantragen. Dass damit die kalkulierten Kosten von 8,8 Millionen Euro zu halten sind, glaubt Bauer jedoch nicht. Auch, weil die Preise im Tiefbau zwischenzeitlich wegen einer guten Auftragslage gestiegen seien. „Wir müssen schon von einer deutlichen Kostensteigerung ausgehen.“ Zuletzt habe es noch einmal eine Abstimmung gegeben, wie das finale Ausbaugebiet aussehen soll. „Das haben wir in enger Zusammenarbeit mit den Verbandsgemeinden und dem TÜV Rheinland getan“, so der Standortentwickler. Versorgt werden sollen all die Bereiche, „wo es halbwegs eine Siedlungsperspektive gibt“. Insgesamt handelt es sich dabei um rund 1800 Adressen quer durch den Kreis.

Ausbau soll bis 2020 abgeschlossen sein

Bislang haben laut dem Standortentwickler drei Unternehmen Interesse an einem Breitbandausbau bekundet. Diese seien nun bis Ende Januar aufgerufen, Angebote abzugeben. Die Vergabe werde letztlich im Kreisausschuss erfolgen. Läuft alles glatt, soll der Breitbandausbau im Kreis bis 2020 abgeschlossen sein. „Das wird ein richtig großes Projekt. Aus unserer Sicht werden wir dann ein top Internet im Kreis haben“, so Bauer. Der Donnersbergkreis ist aber auch nicht die einzige Region, in der es einen Breitbandausbau geben wird. Ob das zu Verzögerungen führen kann, weil die Auftragsbücher der Unternehmen voll sind? Eine Frage, die Reiner Bauer in jüngster Zeit immer mal wieder gehört hat – zuletzt auch im Kirchheimbolander Verbandsgemeinderat. „Bei dem, was in Deutschland in Sachen schnelles Internet gemacht werden soll, ist unser Zeitplan bis 2020 eine stramme Mission“, so Bauer. Landrat Guth sagt aber auch, dass ein solcher Ausbau von Telekommunikationsunternehmen vorgenommen werde, die Erfahrung damit haben. „Das ist ja nicht so, dass die blauäugig dran gehen. Wer sich einen Zuschlag holt für sechs Verbandsgemeinden und 650 Quadratkilometer, 81 Dörfer und 120 Siedlungen, der muss diese infrastrukturellen Voraussetzungen haben. Der muss Verträge haben mit Bauunternehmen, oder muss selbst Bagger und Leute besitzen.“ Wobei es auch nicht so sei, dass nun überall in den Dörfern Straßen und Bürgersteige aufgebaggert werden. „Es wird viel Kabel unter dem Teer oder unter dem Pflaster durchgeschossen“, so Guth.

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