Donnersbergkreis Donnersbergkreis: Kirchen gehen in Corona-Krise kreative Wege

Viele Menschen beteiligen sich an der Aktion „Licht der Hoffnung“ und stellen eine Kerze ans Fenster.
Viele Menschen beteiligen sich an der Aktion »Licht der Hoffnung« und stellen eine Kerze ans Fenster.

Auch für die Kirchen und Glaubensgemeinschaften bringt die Ausbreitung des Coronavirus weitreichende Einschnitte mit sich. Um die dadurch entstehenden Lücken zu füllen, die Menschen trotzdem zusammenzubringen und ihnen in diesen schweren Zeiten Zuversicht und Hoffnung zu geben, haben sich die Verantwortlichen auch in unsere Region viele kreative Lösungen einfallen lassen. Teils haben wir darüber schon berichtet, einige weitere Angebote haben uns nun erreicht.

Mennonitengemeinde Weierhof

„Auch unsere Gemeinde geht in diesen schwierigen Zeiten neue Wege, um mit ihren Gemeindegliedern und Freunden in Kontakt zu bleiben und Ihnen Zuspruch zu geben“, teilt Silvia König von der Mennonitengemeinde Weierhof mit. So fänden die Gottesdienste weiterhin statt – „den Umständen entsprechend in einer leeren Kirche“. Sie seien aber über einen Streaming-Zugang live zu hören, oder auch später abzuspielen. Auch gebe es per E-Mail regelmäßigen Zuspruch und geistliche Impulse. Dazu habe sich in der Gemeinde ein „reges Team zusammengeschlossen, um gemeinsam durch diese Zeit zu tragen“.

Protestantisches Pfarramt Finkenbach

Zur Versorgung mit „Lebensmitteln für die Seele“ bietet das protestantische Pfarramt Finkenbach einen Online-Service an. Pfarrer Andreas Echternkamp will täglich die beiden Bibelworte versenden, die den einzelnen Wochetagen zugelost sind. Ergänzend sind weitere Gedanken und Texte geplant, „die die Widerstandskräfte in der Krise stärken sollen“, so Echternkamp. Wer in den Verteiler aufgenommen werden möchte, soll seine E-Mail-Adresse an pfarramt.finkenbach@evkirchepfalz.de senden. Der Verteiler werde anonymisiert, betont Echternkamp. Somit sei nicht erkennbar, wer den kostenlosen Service in Anspruch nehme. Unabhängig davon sei er über die Mail-Adresse und Telefon 06361 915780 erreichbar.

Evangelische Jugend Kibo

Die Evangelische Jugend Kirchheimbolanden betont, angesichts des momentanen Stillstands sei es „wichtig, dass wir besonnen bleiben, aber dennoch vorsichtig, dass wir Zuversicht ausstrahlen und keine Panik“. Zitiert wird weiterhin der Spruch von Franz von Assisi: „Tu erst das Notwendige, dann das Mögliche und plötzlich schaffst Du das Unmögliche“. Das Notwendige habe man getan, so die Evangelische Jugend, „jetzt kommt das Mögliche: Wir wollen euch beistehen und nahe sein, zumindest digital.“ So werden in unregelmäßigen Abständen Andachten von Freizeiten und Grundkursen auf Facebook (Protestantische Jugendzentrale Donnersberg, Standort Kirchheimbolanden) und Instagram (evang.jugend_kirchheimbolanden) geteilt.

Protestantisches Pfarramt Alsenz

„Das Corona-Virus hat geschafft, was selten bislang geschehen ist: Christen können keine Gottesdienste miteinander feiern“, schreibt Pfarrer Hans-Joachim Wenz vom protestantischen Pfarramt Alsenz. Aber als „Zeichen der Solidarität mit allen Christen und Menschen auf Erden“ lasse man deshalb nun wie in vielen anderen Orten die Glocken sprechen. Diese läuten täglich um 19 Uhr zehn Minuten lang in den zum Pfarramt gehörenden Gemeinden Alsenz, Niedermoschel und Oberndorf. „Die Glocken laden ein zum Beten des Vaterunsers und anderer Gebete. Sie wollen uns ans Beten erinnern. Und obwohl Jede und Jeder zuhause betet, bewirken die vielen Gebete an vielen Orten Gemeinschaft“, so Wenz. Auf diese Weise können man auch ein Zeichen der Hoffnung setzen, „über alle Konfessionen hinweg“. und sich gegen Unsicherheit und Angst in den Zeiten des Coronavirus stemmen. Ferner rief er dazu auf, sich an der ökumenischen Aktion „Licht der Hoffnung!“ zu beteiligen und abends eine Kerze gut sichtbar ins Fenster zu stellen.

Protestantische Kirchengemeinde Albisheim

Die protestantische Kirchengemeinde Albisheim beteiligt sich an der ökumenischen Solidaritätsaktion der Evangelischen Kirche der Pfalz und des Bistums Speyer. Deshalb läuten seit Donnerstag auch in den protestantischen Kirchen in Albisheim und Einselthum täglich um 19 Uhr für zehn Minuten die Glocken. Damit folge man dem gemeinsamen Aufruf von Kirchenpräsident Schad und Bischof Wiesemann, „während des Kontaktverbotes durch gemeinsames Glockenläuten ein hörbares Zeichen der christlichen Gemeinschaft sowie der Einladung zum Gebet, zum Innehalten und Nachdenken zu setzen“, so Pfarrer Volker Jacob. Dabei könne dann auch eine Kerze ins Fenster gestellt werden.

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