Donnersbergkreis Die Zellertalbahn hat Verspätung

Ein Zug der Zellertalbahn bei der Einfahrt in den Bahnhof Marnheim
Ein Zug der Zellertalbahn bei der Einfahrt in den Bahnhof Marnheim

Die Zellertalbahn startet verspätet in die neue Freizeitverkehr-Saison. Wie der Donnersberg-Touristik-Verband (DTV) gestern informiert hat, können die Züge voraussichtlich erst am 24. Juni wieder fahren und nicht, wie seit Jahren üblich, ab dem 1. Mai.

„Die umfangreichen Vorbereitungs- und Baumaßnahmen im Bereich der Zellertalbahnstrecke sind zwar größtenteils abgeschlossen, dennoch ist eine Betriebsaufnahme zum 1. Mai nicht umsetzbar, da letzte Details bezüglich des Betriebs- und des Genehmigungsverfahrens noch in Abstimmung sind“, ist in einer gestern verbreiteten Pressemitteilung des DTV zu lesen. Mitte Dezember berichteten wir bereits unter der Überschrift „Hängepartie Zellertalbahn“ von Verzögerungen bei der geplanten Sanierung der Strecke. Damals sprach Judith Schappert, Büroleiterin im Kreishaus, von einem Rückstand von einem halben Jahr auf den Zeitplan. Nach wie vor aber liege der dringend erwartete Förderbescheid des Landes nicht vor – für das Millionenprojekt ist die in Aussicht gestellte 85-prozentige Landesförderung unabdingbar. Der Rechnungshof sei vor dem Hintergrund anderer Strecken, die auf ihre Wirtschaftlichkeit hin durchleuchtet werden, noch mit dem Projekt befasst. Auch das kritische Thema Beihilfe – darin geht es um die Frage, ob die EU die Landesförderung als eine solche unzulässige Beihilfe bewerten und damit verwerfen würde – sei nicht endgültig vom Tisch. Nach wie vor stehe das Land aber zu seiner Förderabsicht, das habe sie noch kürzlich einem Gespräch mit dem zuständigen Staatssekretär entnommen, so Schappert gestern gegenüber der RHEINPFALZ. „Das Eisenbahngeschäft ist ein schwieriges“, fügte sie an und verwies auf die Fülle an Sicherheitsvorschriften und den hohen Abstimmungsbedarf mit einer Vielzahl beteiligter Stellen und Behörden, vom Zweckverband Schienenpersonen-Nahverkehr über die DB und die Landesaufsicht bis zum Eisenbahnbundesamt. Aktuell geht es laut Schappert um eine unklare Verfahrensfrage insbesondere für die Nutzung des Bahnhofs in Monsheim, wo die Zellertalbahn in Berührung kommt mit dem übergreifenden Bahnverkehr. Bisher war es dank einer Ausnahmegenehmigung des Eisenbahnbundesamts möglich, die Einfahrt telefonisch mit dem Stellwerk abzuklären. Die Ausnahmegenehmigung gelte aber nicht mehr, und die Deutsche Bahn lehne dieses Verfahren unter Berufung auf neue Vorschriften ab. Die technischen Voraussetzungen für die geforderte Automatisierung in der Steuerung der Einfahrt in den Bahnhofsbereich seien aber noch nicht vorhanden. So sei man nun im Aushandeln eines für beide Seiten tragbaren Verfahrens. Schappert ist zuversichtlich, dass das bis 24. Juni zum Erfolg führen wird, sie hofft dabei auf eine frühere Vereinbarung, damit man mit dem beliebten Freizeitverkehr noch vor diesem Termin starten könne.

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