Donnersbergkreis Die Stichwahl muss entscheiden

Zeigte sich mit knapp 33 Prozent im ersten Wahlgang zufrieden und positiv überrascht: Tanja Gaß (parteilos, nominiert von CDU).
Zeigte sich mit knapp 33 Prozent im ersten Wahlgang zufrieden und positiv überrascht: Tanja Gaß (parteilos, nominiert von CDU).

Kurz vor 22 Uhr trudelte das letzte Ergebnis zur Bürgermeisterwahl in der künftigen Verbandsgemeinde Nordpfälzer Land in der Rockenhausener Verwaltung ein. Mit 45,8 Prozent hatte sich SPD-Bewerber Michael Cullmann zwar klar vor seinen Mitbewerbern positioniert. Für einen Sieg im ersten Wahlgang, das hatte sich schon einige Zeit früher abgezeichnet, sollte es an diesem Abend jedoch nicht reichen. Dafür aber für die beste Ausgangsposition in Sachen Stichwahl. „Ich hatte ein Ergebnis zwischen 45 und 51 Prozent erwartet“, sagte Cullmann wenig später an einem nervenaufreibenden Wahlabend. Das Endergebnis überrasche ihn nicht sonderlich. Dennoch räumte der 54-Jährige selbstkritisch ein: „Ich habe in der Verbandsgemeinde Rockenhausen das Erwartete erreicht, in der Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel nicht.“ Denn auch das zeichnete sich gestern früh ab: Die derzeitigen VG-Grenzen zeigten sich auch an den Wahlergebnissen. Während Rockenhausens VG-Bürgermeister Cullmann bis auf Sankt Alban und Gundersweiler alle Rockenhausener Wahlbezirke teils sehr deutlich für sich entscheiden konnte, hatte die parteilose Kandidatin Tanja Gaß (nominiert von CDU) in 12 der 16 Orte der VG Alsenz-Obermoschel die Nase vorn. Gaß kam auf ein Gesamtergebnis von 32,5 Prozent der Stimmen. „Natürlich bin ich damit zufrieden. Ich bin positiv überrascht“, sagte sie. Schließlich sei es bei fünf Kandidaten sehr schwierig gewesen, eine Prog-nose zu treffen. Knapp 33 Prozent – „das spornt auch an für die Stichwahl“. Sehr gefreut habe sie sich über die Ergebnisse in Alsenz – hier kam Gaß auf 44,2 Prozent der Stimmen – sowie in ihrer Heimatgemeinde Gundersweiler, in der sie 47,6 Prozent der Stimmen auf sich vereinte. Die kommenden drei Wochen – für Gaß und Cullmann bedeuten sie eine Wahlkampfverlängerung. Den bisherigen Wahlkampf, sagte Cullmann, habe er als „fair“ bezeichnet, wie nun das weitere Vorgehen aussehe, müsse man noch entscheiden. Auch die 44-jährige Gaß richtete den Blick schon nach vorne. Natürlich werde sie wie gewohnt ihren Dienst in der Verwaltung tun, sich aber auch weiterhin im Wahlkampf engagieren. Den könnten ab heute auch die drei Mitbewerber beeinflussen. „Wir werden uns sondieren und orientieren. Ich will mich mit der Liste abstimmen“, antwortete Uwe Krebs (parteilos), Kandidat der Freien Liste Nordpfalz, auf die Frage, ob er eine Wahlempfehlung aussprechen werde. Das komme auch darauf an, wie die beiden Kandidaten zu den Themen der Liste stünden. Mit 8,3 Prozent der Wählerstimmen holte Krebs das drittbeste Ergebnis. „Wir können zufrieden sein. Das Ziel war ja, mit der Kandidatur die Freie Liste zu unterstreichen“, erklärte der 53-Jährige. Auch FDP-Kandidat Frank Haage zeigte sich mit seinem Ergebnis von 7,2 Prozent – „und das als Newcomer“ – sehr zufrieden. „Ich hatte ja keine Erfahrungswerte.“ Hinzu komme, dass er mit der FDP eine deutlich kleinere Partei im Rücken gehabt habe als Cullmann und Gaß. Feiern konnte der 40-Jährige mit seiner kleinen Partei dennoch: Während Haage noch auf die Ergebnisse der Verbandsgemeinderatswahl und eine „starke Fraktion“ hoffte, stieß er mit Parteikollege Michael Vettermann auf die gewonnene Stadtbürgermeisterwahl an (siehe Seite 3). Unter anderem mit Vettermann wolle er sich auch noch in der Frage einer Wahlempfehlung besprechen. „Aber ich will schon eine Empfehlung abgeben.“ 6,1 Prozent – das sei „echt gut“, fand derweil Ilonka Schäfer, zumal sie viele Bürger der VG Rockenhausen ja nicht kennen würden. Die 49-Jährige aus Münsterappel war als Einzelbewerberin ins Rennen gegangen. Als solche hatte sie auch schon gestern Abend eine klare Meinung in Sachen Wahlempfehlung: „Ich bin nicht der Typ, der anderen sagt, was sie tun sollen. Das sollen die Leute alles selbst entscheiden.“

Hatte „ein Ergebnis zwischen 45 und 51 Prozent erwartet“ und lag mit dieser Einschätzung recht gut: Michael Cullmann (SPD).
Hatte »ein Ergebnis zwischen 45 und 51 Prozent erwartet« und lag mit dieser Einschätzung recht gut: Michael Cullmann (SPD).
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