Donnersbergkreis Die Bichseranze feiern Kerb

Auch der Nachwuchs hatte seine Freude beim Umzug.
Auch der Nachwuchs hatte seine Freude beim Umzug.

Mit Böllerschüssen wurde das viertägige Kerwespektakel eingeleitet. Festgottesdienst am Freitag, ein Festumzug am Sonntagvormittag, Kerwetanz im Festzelt und ein ausgedehnter Vergnügungspark mit auch für Erwachsene tauglichen Kinderkarussells und Schieß- und Zuckerstand komplettierten die „Superkerwe“. Zum Beginn der Kerwe feierte Pfarrer Detlev Hiller mit zahlreichen Gläubigen einen Festgottesdienst. Beim Kerwetanz im Festzelt begeisterte das Einselthumer Musik- und Unterhaltungstalent Kalli Koppold die Tanzwilligen. Zwar meinte ein in die Jahre gekommener Kerweenthusiast, „frieher, wo als Pärche gedanzt wurde, wars scheener“, auf der Tanzfläche aber herrschte beste Stimmung. Den Kerweumzug am Sonntag führte Bürgermeister Jan Volker mit seinem Cabriolet an. Ihm folgte, dem neuen Bürgermeister den Marsch blasend, der Spielmannszug Kriegsfeld unter der Leitung von Werner Gauk. Das Friedhofswägelche musste her, um die Versorgung des in Rot gekleideten Gemeinderates während des Umzugs sicherzustellen. „Der neue Gemeinderat hat für jeden einen Saft parat“, lautete die Devise. Wohlbehütet und fröhlich winkend wirkten die Kinder der Kita Kriegsfeld im Umzug mit. Die Landfrauen ließen keinen Zweifel daran, dass sie fleißig wie die Bienen und süß wie deren Honig sind. „Mer Kerweborsch trinken gern uff jedem Umzug fer de Dorschd“, begründeten die Kriesfeller Kerweborsch und -mäd die Teilnahme am Umzug mit ihrem riesigen Gefährt. Die Owerwisser Kerweborsch waren mit großem Fahrzeug unterwegs und machten Reklame in eigener Sache mit der Ankündigung, dass Kalli am vierten Augustwochenende bei ihnen die Kerwe spielt. Die „Merschfeller Bichseranze“ machten mit ihrer Symbolfigur und dem erschlafften Kerwehannes Reklame für eine bevorstehende Halloweenparty am 31. Oktober. Die Münsterappeller Kerweborsch machten darauf aufmerksam, dass auch bei ihnen die Kerb groß gefeiert wird. Den Schwanz des Lindwurms bildeten die netten Mädels des Wendelsheimer Kerwevereins, die mit ihrem Spezialitätenwägelchen liebreizend zu ihrer Kerwegaudi am ersten Septemberwochenende einluden. Ohne eine Zwischenpause einzulegen, postierte sich der Spielmannszug im Festzelt zum Kerwekonzert. Längst zum Blasorchester avanciert, bietet der Spielmannszug konzertante Blasmusik, da wurde Robert Stolz so intoniert, dass „der kleine Gardeoffizier“ auf der Bühne schier sichtbar wurde. Mitunter fiel der Applaus etwas spärlich aus, aber nur weil die meisten Zuhörer mit beiden Händen mit dem Verzehr des Rollbratens beschäftigt waren, der zum Mittagessen serviert wurde. Das Rednertrio Jan Volker, Cindy Altmoos und Laurin Klippel gelang es, die Unpässlichkeiten der „Bichseranze“, wie die Mörsfelder Bürger auch genannt werden, heiter ans Tageslicht zu bringen. Da war die Selina, die für einen Urlauber die Fischlein im Aquarium pflegte und sie vor lauter Fürsorge zu Tode fütterte. Oder wie Danas Cousine einen Kuchen backen wollte: „Eier, Mehl, Zucker un Schokolad debei, musse uffem Weg zum Backoffe am Hund vorbei. Vunn de Form iss de Borrem abgeglitt, un Dana hot de Deig iwwer de Hund geschitt. Ich saa eich, so isses bassiert, de Hund war jetzt braun und schokoladiert.“ Am Montagabend wurde die Bichseranzekerb mit großer Anteilnahme für ein Jahr in der Heimaterde beigesetzt.

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