Donnersbergkreis Cappuccinos, Schäfer und ein Multitalent

Sorgten mit ihren Kollegen für beste Unterhaltung: Bass-Bariton Ronny Weiland und Stefan Mross.
Sorgten mit ihren Kollegen für beste Unterhaltung: Bass-Bariton Ronny Weiland und Stefan Mross.

Auch wenn es ein Dienstag war – der Begeisterung der rund 700 Besucher, die der Einladung von Stefan Mross zu seiner Show „Immer wieder sonntags“ in die Donnersberghalle gefolgt waren, hat das keinen Abbruch getan. Aus mindestens vier Landkreisen – so war es an den Autokennzeichen zu sehen – waren die Gäste gekommen, um das rund dreistündige Programm des Musikers und Entertainers sowie der weiteren beteiligten Gruppen und Solisten live zu verfolgen. Sie sind voll auf ihre Kosten gekommen.

Mit dem Format ist Mross – längst zu einem Entertainer und routinierten Moderator gereift – über die Wintermonate in Hallen quer durch Deutschland unterwegs. Ab dem kommenden Monat ist die Sendung wieder im Fernsehen zu verfolgen. Apropos: „Wir sehen im Fernsehen anders aus, stimmt`s?“, fragte der Gastgeber in die Runde und erntete dafür zustimmendes Kopfnicken. Das hänge von der jeweiligen Kamera-Einstellung ab, erläuterte er den Zuschauern, von denen viele Mross zum ersten Mal im persönlichen Kontakt erlebten. Dieser präsentierte sich charmant und volksnah, schüttelte zahlreiche Hände und erntete am Ende des Abends viele lobende Worte aus dem Publikum. Dieses war allerdings nicht so umfangreich, wie die Veranstalter es wohl erhofft hatten – davon zeugten jedenfalls etliche leere Stühle. Sein Können zeigte Mross jedoch nicht nur als Moderator, sondern auch als Musiker. So eröffnete er gesanglich den Reigen der Vorträge in der „Weltstadt Rockenhausen“. Eine Reihe weiterer Akteure haben zum Gelingen des Abends beigetragen. Seit dem Jahr 1991 ist die Gruppe „Die Schäfer“ auf den Bühnen der Volksmusik unterwegs – und zwar barfuß, denn das ist ihr Markenzeichen. Seit 16 Jahren mit dabei ist die stets froh gelaunte Carla Scheithe, die aus Münchweiler stammt. Ihr war es vergönnt, die Titel ihrer Formation in ihrer „Landessprache“ anzusagen. Dazu passte dann auch das Lied vom schönen Tag, das sicher nicht nur, aber auch bei ihr spezielle Erinnerungen hervorgerufen hat. Schließlich verfolgte ein Teil ihrer Verwandtschaft, allen voran ihr Vater, den Auftritt der Lokalmatadorin. Diese ist in Münchweiler aufgewachsen und in Rockenhausen zur Schule gegangen, das Akkordeonspiel hat sie in Alsenborn erlernt. Da passte an diesem Abend das Lied vom geliebten Heimatland wunderbar ins Repertoire, den stimmungsvollen Gegensatz bildete das „Zigeunerlied“. Zu überzeugen wussten an diesem Abend alle Künstler. Michael Kastel und Uwe Erhardt wandten sich gesanglich einer berühmten Dame zu, während Ronny Weiland mit seiner kräftigen Bass-Bariton-Stimme erstaunte. Der Thüringer zog die Gäste vom ersten Ton an in den Bann und gründete die Nordpfälzer „Balalaika-Gemeinschaft“. Ein Höhepunkt: Das Lied vom Jungen aus der Taiga. Zwar fühlt sich Weiland in der russischen Folklore beheimatet, doch beherrscht er auch andere Stilrichtungen. Seit mehr als zehn Jahren bringen die drei „Cappuccinos“ frischen Wind – so auch in Rockenhausen, wo sie die Frauenwelt gesanglich bewunderten. Die beiden niederländischen und der deutsche Musiker überzeugten mit ihrer Ballade vom schönen Paar, aber sie beherrschen auch Stimmungslieder wie die „Königin der Nacht“. Aus der Volksmusik nicht wegzudenken ist Angela Wiedl. Die aus München stammende Künstlerin besticht durch ihre sinnlichen, anspruchsvollen Texte, in denen sie sich der Suche nach Frieden, dem Herzen der Mutter oder dem Leben nach Gefühl widmet. Geborgenheit ist ebenfalls ein Thema – privat findet sie diese bei ihrem Ehemann Uwe Erhardt, dem „Schäfer“. Teil zwei des Abends war mehr auf Stefan Mross zugeschnitten, der mit Sketchen ein weiteres Element der Unterhaltung präsentierte. Ein Medley mit Werken von Udo Jürgens rundete seine Beiträge ab, ehe Mross nach einem Trompetensolo unter tosendem Applaus die Bühne verließ. Für das leibliche Wohl sorgte der Förderverein der freiwilligen Feuerwehr Gundersweiler unter der Leitung von Berthold Grimm.

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