KIRCHHEIMBOLANDEN/ROCKENHAUSEN Auch Einrichtungen für Tagespflege und -betreuung müssen wegen Corona pausieren

Im Dezember erst eröffnet, hat die Tagespflege am Mozartbrunnen wegen der Pandemie-Situation wieder ihre Pforten schließen müsse
Im Dezember erst eröffnet, hat die Tagespflege am Mozartbrunnen wegen der Pandemie-Situation wieder ihre Pforten schließen müssen.

Das Coronavirus hält die Menschen im Donnersbergkreis weiterhin auf Trab. Schulen und Kitas etwa sind seit letzter Woche geschlossen. Doch nicht nur die Betreuung der Kinder ist nun ein Problem, sondern auch die pflegebedürftiger, gerade auch demenzkranker Senioren. Wir haben mit zwei Einrichtungen gesprochen, die Tagesbetreuung oder Tagespflege für ältere, gebrechliche Menschen anbieten.

Für Britta Ludwig, die Pflegedienstleiterin der Tagespflege am Mozartbrunnen in Kirchheimbolanden, ist es natürlich bedrückend, dass man, so kurz nach der Öffnung der Einrichtung im Dezember im früheren Schuhhaus Göbel, nun in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wieder schließen musste. Aber der Schritt ist für sie alternativlos zum Schutz der Gesundheit ihrer Gäste. „Ich bin froh darüber, ich war schon in Sorge und denke, das ist der richtige Weg.“

„Gäste zumeist noch sehr rüstig“

Seit Mitte letzter Woche ist die Einrichtung zu, aber schon über die Tage davor seien manche vorsichtshalber nicht mehr gekommen. „Wir haben das Glück, dass unsere Gäste zumeist noch sehr rüstig sind und ihre Familie die Pflege regeln können, sodass keine große Versorgungslücke entsteht“, so Britta Ludwig. Sollte externe Betreuung unabdingbar sein, gebe es bislang noch Tagespflegemöglichkeiten in Kaiserslautern oder in Enkenbach, dort im Stammhaus der Protestantischen Altenhilfe Westpfalz, unter deren Dach die Tagespflege am Mozartbrunnen steht. Von ihren Gäste habe das bislang aber niemand in Anspruch genommen. Es sei auch sehr fraglich, wie lange diese Betreuungsmöglichkeit noch aufrechterhalten werden könne.

Gut angelaufen sei die Einrichtung nach ihrer offiziellen Eröffnung Anfang Dezember. Gut 25 Gäste seien angemeldet, weitere hätten Interesse bekundet. Noch zum „Frühlingserwachen“ habe sich die Einrichtung mit einem Tag der offenen Tür vorstellen können und dabei positive Rückmeldungen erfahren.

Eins-zu-eins-Betreuung noch möglich

Auch in Rockenhausen ist die Einrichtung zu. „Sicherheitshalber haben wir uns entschieden, unsere Tagesbetreuung vorübergehend zu schließen“, sagt der Leiter der Ökumenischen Sozialstation Rockenhausen Norbert Pasternack zu der Betreuungseinrichtung unter deren Dach, die vorwiegend, aber nicht ausschließlich dementiell erkrankten Menschen zugedacht ist. Seit Montag letzter Woche ist die Einrichtung bereits geschlossen. Schließlich gehören die Senioren, die normalerweise an bis zu vier Tagen in der Woche das Betreuungsangebot der Sozialstation in Anspruch nehmen können, zur Risikogruppe bei Corona-Infektionen. Neun Plätze hat die Einrichtung, in der drei Betreuungskräfte arbeiten.

Diese Entscheidung stellt viele Angehörige vor ein Problem: Unbeaufsichtigt zu Hause bleiben können die Senioren aufgrund ihrer Erkrankung nicht. Darüber ist sich Pasternack und sein Team im Klaren. Als Kompromiss haben sie eine Eins-zu-eins-Betreuung erarbeitet: „Für die Dauer der Schließung der Tagesbetreuung steht ab sofort eine Teammitarbeiterin der Tagesbetreuung für die Einzelbetreuung dementiell Erkrankter zur Verfügung. Das heißt, es kann jeweils ein Besucher von einer Mitarbeiterin betreut werden.“

Das Angebot kann flexibel wahrgenommen werden – als Betreuung in der Einrichtung, aber auch eventuell zuhause. Heute soll es damit losgehen, da für heute und morgen für zwei Gäste diese Eins-zu-eins-Betreuung erstmals angefragt ist. Möglich ist das von 10 bis 15 Uhr, so die Leiterin der Tagesbetreuung, Romy Heblich.

Info:

  • Ansprechpartnerin für die Tagesbetreuung der Rockenhausener Sozialstation ist Romy Heblich unter der Telefonnummer 06361 92900.
  • Ansprechpartnerin für die Tagespflege am Mozartbrunnen ist Britta Ludwig, Telefon 06352 750-562-0.

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