Donnersbergkreis Anbau mehr als ein Trostpflaster

Spieler und Verantwortliche des ASV Winnweiler freuen sich über den neuen Gebäudetrakt, der neben einer Terrasse auch über zusät
Spieler und Verantwortliche des ASV Winnweiler freuen sich über den neuen Gebäudetrakt, der neben einer Terrasse auch über zusätzliche Kabinen samt Duschen, Toiletten und Räume für Trainingsutensilien verfügt.

Weiterer Meilenstein in der Geschichte des 1910 gegründeten ASV Winnweiler: Vier Jahre nach Inbetriebnahme des Kunstrasenplatzes ist im Sportheim am Rauhen Weg der Anbau mit neuem Kabinentrakt und Terrasse eingeweiht worden. In dem Projekt stecken nicht nur 195.000 Euro Baukosten, sondern auch über 3000 ehrenamtliche Arbeitsstunden – mehr als ein Trostpflaster nach dem seit einigen Wochen feststehenden Abstieg der Ersten Mannschaft aus der Verbandsliga.

Zuschauer, die schon länger nicht mehr auf dem Sportgelände des ASV waren, müssen genauer hinschauen: Es hat sich einiges getan am Rauhen Weg, wo mit rund einem Dutzend Jugendmannschaften, einem Frauen-Team, einer Alten-Herren- und zwei Aktiven-Mannschaften ein verhältnismäßig reger Fußball-Spielbetrieb herrscht. 2014 wurde der Kunstrasenplatz fertiggestellt, nun erstrahlt auch das in die Jahre gekommene Vereinsgebäude im neuen Glanz. „Das alles haben wir nicht gemacht, weil wir in Geld schwimmen und nicht wussten, wie wir es ausgeben sollen, sondern weil wir von der Notwendigkeit überzeugt sind“, betonte Heinz Moosmann, Mitglied des ASV-Fördervereins, in seiner Grußrede. Entstanden sind in gut zweijähriger (Um-) Bauphase zwei weitere Mannschaftskabinen, eine Schiedsrichter-Kabine – jeweils mit Duschen – sowie zwei Stauräume für Trainingsutensilien, dazu noch zwei Toiletten und nicht zuletzt eine Terrasse. Damit bleibe der Verein seiner Philosophie treu, „nicht in einzelne Spieler oder Mannschaften zu investieren, sondern lieber in Infrastruktur“, so Moosmann. Mit dieser Strategie sei der ASV gut gefahren – daran ändere auch nichts, dass die „Erste“ in der nächsten Saison wieder Landesliga spielt. Die Verantwortlichen wüssten genau, dass jede Saison in der Verbandsliga ein Bonusjahr war, der Abstieg werde daher auch nicht als „Beinbruch“ gesehen. „Wir bleiben im Kern gesund und sind auf alle unsere Mannschaften, die Spieler, die Trainer und die Vereinsverantwortlichen, die diese Erfolge durch kontinuierliche, ehrenamtliche Arbeit unterstützt haben, sehr, sehr stolz“, lobte Moosmann. Dass der Kabinenanbau kein „Kinkerlitzchen“ war, verdeutlichte er mit Verweis auf die Gesamtkosten in Höhe von 195.000 Euro (brutto) – wohlwissend, dass das Projekt ohne Zuschussgeber nicht hätte gestemmt werden können. Bewilligt haben das Land 65.200 Euro und der Kreis 16.000 Euro; Orts- und Verbandsgemeinde haben je 5000 Euro, Spender und Sponsoren 3300 Euro beigesteuert. Zahlreiche ASV-Helfer haben freiwillig mit angepackt – mehr als 3000 ehrenamtliche Arbeitsstunden stehen zu Buche, was einem Gegenwert von 45.000 Euro entspricht. Dadurch schrumpfte der Eigenanteil des Vereins auf knapp 82.000 Euro. Zusammen mit dem Kreditanteil für den Kunstrasenbau bedeutet das für den ASV Winnweiler eine momentane monatliche Belastung von knapp 1300 Euro. Besonders dankte Moosmann Vorstandsmitglied Uli Rahm, der die Projektleitung inne hatte, und „dem unermüdlichen Arbeitstier“ Sergej Schur: „Ohne diese beiden stünde der Anbau, so wie er jetzt ist, nicht – und schon gar nicht zu diesem Zeitpunkt.“ Verbands- und Ortsbürgermeister Rudi Jacob sowie der Vorsitzende des Fußballkreises Kaiserslautern-Donnersberg Udo Schöneberger lobten unisono die fundierte Arbeit im und rund um den ASV. Der Feier einen würdigen musikalischen Rahmen gab die talentierte Lokalmatadorin und Sängerin Michelle Breisch alias Blike, die auch selbst komponierte Lieder im Portfolio hatte.

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